54 Millionen Deutsche nutzen regelmäßig soziale Medien

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen nutzt soziale Medien. In den letzten zwölf Monaten traf dies auf 89 Prozent der Internetnutzer ab 16 Jahren zu, so eine Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Das entspricht rund 54 Millionen Menschen.

Die Mehrheit der Befragten (80 Prozent) hat in dem Untersuchungszeitraum aktiv Beiträge gepostet, Inhalte hochgeladen oder Kommentare geschrieben. Der Anteil passiver Nutzer, die ausschließlich Beiträge gelesen und Bilder oder Videos angeschaut haben, fiel mit neun Prozent eher gering aus. Die Mehrheit der Internetnutzer ist regelmäßig in sozialen Netzwerken unterwegs.

So geben mehr als zwei Drittel (70 Prozent) an, dass soziale Netzwerke für sie zum Alltag gehören. Besonders den jungen Internetnutzern dienen die Plattformen auch dazu, sich über aktuelle Ereignisse und Politik zu informieren sowie aktiv am politischen Diskurs zu beteiligen. Für 78 Prozent der unter 30-Jährigen ermöglichen soziale Netzwerke den schnellsten Zugang zum aktuellen Weltgeschehen.

In den anderen Altersgruppen teilen 59 Prozent der Befragten diese Ansicht. Unterschiede in den Altersgruppen zeigen sich auch bei der Frage, wie viele soziale Netzwerke genutzt werden. Im Gesamtdurchschnitt sind es vier verschiedene Plattformen, in der jüngeren Altersgruppe (16 bis 29 Jahre) liegt der Durchschnittswert bei sieben Plattformen.

Laut Umfrage wurden in den letzten zwölf Monaten von allen sozialen Medien Facebook und Instagram am häufigsten besucht. 68 Prozent der Internetnutzer waren auf Facebook unterwegs, 54 Prozent auf Instagram und 38 Prozent auf Pinterest. Tiktok wurde von 30 Prozent genutzt und Twitter von 27 Prozent.

Die beruflichen Netzwerke Linkedin (25 Prozent) und Xing (24 Prozent) kamen jeweils auf ein Viertel. Für die Erhebung befragte Bitkom Research online 1.032 Internetnutzer in Deutschland ab 16 Jahren.

red

Soldaten auf hoher See abgehängt: Marine hat immer noch kein funktionierendes Internet

Der Bundeswehrverband hat den schleppenden Internet-Ausbau bei den Schiffen der Marine scharf kritisiert. „Bis auf die Fregatte Bayern hat kein Schiff der Marine so richtig einen funktionierenden Internetzugang für die Menschen an Bord, um Verbindung mit den Familien zu halten, obwohl das bereits vor Jahren versprochen wurde“, sagte Vorstandsmitglied Marco Thiele vom Bundeswehrverband der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Während der monatelangen Auslandseinsätze auf den Weltmeeren gebe es für die meisten Soldaten noch immer keine Möglichkeit, über Online-Dienste Kontakt in die Heimat aufzunehmen.

Im Gegensatz zu anderen Ländern würden Soldaten der Deutschen Marine noch mit dem Satellitentelefon auf dem Oberdeck versuchen, eine Verbindung zur Heimat zu bekommen. „Das ist doch vernunftbeleidigend“, sagte Thiele. Die Möglichkeit, das Internet auch bei der Marine zu nutzen, würde zudem die Attraktivität steigern.

„Ein junger Mensch läuft mittlerweile sein ganzes Leben mit dem Smartphone herum. Dem kannst du vielleicht noch erklären, dass er mehrere Monate nicht zu Hause ist, wenn er zur See fährt. Aber nicht, dass er monatelang auf das Smartphone und die Kommunikation damit verzichten muss. Auch das erschwert die Nachwuchsgewinnung“, sagte Thiele. Das Verteidigungsministerium begründete den langsamen Ausbau mit den technischen und operativen Einschränkungen bei der Nutzung der Satellitensysteme, die für das Internet an Bord dringend notwendig sind. Der Ausbau von frei verfügbarem Internet für Marine-Soldaten wird wohl noch Jahre in Anspruch nehmen, wie das Bundesverteidigungsministerium der „NOZ“ mitteilte.

red