
Ludwigsburg – Die Bundestagswahl 2025 hat der AfD mit 20,8 Prozent bundesweit ein Rekordergebnis beschert – auch im Wahlkreis Ludwigsburg legte die Partei deutlich zu. Martin Hess konnte sein Erststimmenergebnis auf 16,9 Prozent verdoppeln und überholte damit Grüne und SPD. Als zweitstärkste Kraft hinter der CDU zieht er erneut über die Landesliste in den Bundestag ein. Er spricht von einer „etablierten Volkspartei“ und wertet das Ergebnis als „deutliches Signal für eine politische Wende“.
Migration als Hauptthema – aber was sagen die Zahlen?
Der ehemalige Polizeihauptkommissar Hess macht die Migrationspolitik der Bundesregierung für gesellschaftliche Probleme verantwortlich. „Die desolate Sicherheitslage ist eine direkte Folge der illegalen Massenmigration“, behauptet er. Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt jedoch ein differenzierteres Bild: Während bestimmte Deliktgruppen – insbesondere Gewaltdelikte – in den vergangenen Jahren gestiegen sind, ist die Gesamtkriminalität in Deutschland nicht explodiert. Sicherheitsexperten betonen zudem, dass soziale Faktoren eine größere Rolle für Kriminalität spielen als die Herkunft.
Schanzacker: Hess gegen geplante Erstaufnahmestelle
Auch die geplante Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete auf dem Schanzacker im Landkreis lehnt Hess entschieden ab. Er fordert, dass „der weitere Bau von Flüchtlingsunterkünften verhindert wird“. Die grün-geführte Landesregierung argumentiert dagegen, dass die zusätzlichen Kapazitäten notwendig seien, um bestehende Aufnahmestellen zu entlasten. Kommunale Vertreter betonen, dass eine gut organisierte Aufnahme Geflüchteter auch für die Städte von Vorteil sein kann, wenn entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden.
AfD gegen Verbrenner-Aus – aber was bedeutet das für die Region?
Neben Migration stellt Hess die Wirtschaftspolitik in den Fokus. Er kritisiert das EU-weite Verbot von Verbrennungsmotoren und warnt vor Arbeitsplatzverlusten in der Automobilbranche. Studien zeigen allerdings, dass der Strukturwandel auch neue Jobs in der Elektromobilität schafft. Während die Industrie bereits Milliarden in die Transformation investiert, fordert Hess eine Rücknahme des Verbots.
Mit seiner klaren Positionierung zu Migration, Sicherheit und Klimapolitik setzt Hess auf Themen, die für viele Wähler offenbar wahlentscheidend waren. Kritiker werfen der AfD jedoch vor, Ängste zu schüren, statt Lösungen zu präsentieren.
red