Anlegestelle Hoheneck umgestaltet – Drehliegen und Sitzmöbel laden zum Verweilen ein

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Mit der Montage der Sitzmöbel wurde am Dienstag (27. April) der erste Bauabschnitt des Projekts Uferwiesen II am Hohenecker Neckarufer fertiggestellt und für die Nutzung freigegeben. Damit ist die Anlegestelle Hoheneck zu einem Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität direkt am Wasser geworden, ein attraktiver Stadteingang am Fluss. Die Anlegestelle ist wie ein Schiffsdeck gestaltet, Besucherinnen und Besucher können auf der höher liegenden Ebene verweilen, auf drehbaren Liegen in die Sonne blinzeln und „die Seele baumeln lassen“.

Der erhöhte Bereich ist sowohl über Stufen als auch barrierefrei über eine Rampe erreichbar. Die Anlegestelle selbst wurde gegenüber ihrem ursprünglichen Niveau um circa 25 Zentimeter abgesenkt, damit ermöglicht sie einen barrierefreien Ein- und Ausstieg in die Neckarschiffe. Sie ist mit einem hochwertigen Asphaltbelag befestigt und nach Hochwasser leicht zu reinigen. Vor der Anlegestelle ist ein Rastplatz für Radfahrende und Spazierengehende entstanden, der mit robusten und hochwertigen Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einlädt.

Diesen ersten Bauabschnitt hat das Land Baden-Württemberg durch finanzielle Mittel in Höhe von knapp 153.000 Euro aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm gefördert.

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Um den Bereich weiter aufzuwerten, werden stromabwärts der Anlegestelle zwei Neckarzuflüsse freigelegt und naturnah umgestaltet. Unterhalb der Lucien-Tharradin-Brücke verläuft ein mit Betonschalen ausgebauter Graben, der Quellwasser, Regenwasser und den Auslauf eines Regenüberlaufbeckens in den Neckar führt. Hier soll stattdessen ein neuer naturnaher Zulauf gestaltet werden. Der bestehende, tief eingeschnittene Graben wird dabei so aufgeschüttet, dass die bestehenden Baumgruppen mit ihrem Unterwuchs nicht beeinträchtigt werden.

Circa 350 Meter stromabwärts der Anlagestelle wird ein weiterer Quellzufluss freigelegt, die sogenannte Hohenecker „Erbsenquelle“. Sie verläuft momentan in einem Rohr unter der Erde, jetzt wird sie wieder naturnah mit Uferformen und Pflanzen gestaltet, die für einen kleinen Bachlauf typisch sind.

Mit der Freilegung und Neugestaltung der Wasserläufe werden somit zwei in Vergessenheit geratene und im Untergrund verschwundene historische Quellaustritte des „gespannten Talkieswassers“ wieder sichtbar und erlebbar. Gespanntes Talkieswasser ist Grundwasser, das sich in tiefer liegenden, kiesigen Ablagerungen des Neckars befindet. Diese Talkiesschicht wird nach oben durch wasserundurchlässige Lehmablagerungen abgedichtet, daher kann das Wasser nicht aufsteigen und steht unter Druck. Wird diese Talkiesschicht durch die wasserundurchlässigen Deckschichten angebohrt, steigt das Grundwasser nach oben.

Der Baubeginn für diese Maßnahmen ist für Herbst 2021 vorgesehen, die Fertigstellung soll bis im Frühjahr 2022 erfolgen. An der Freilegung und der naturnahen Umgestaltung der beiden Neckarzuflüsse sowie an der Umgestaltung der Anlegestelle beteiligt sich der Verband Region Stuttgart mit einer Summe von 100.000 Euro.

Die Gesamtmaßnahme Uferwiesen II hat das Ziel, das Neckarufer als hochwertigen, erlebnisintensiven und ökologisch wertvollen Naherholungsraum weiter zu entwickeln und auch Besucherströme zu lenken. Die Stadt Ludwigsburg will damit den unterschiedlichen Ansprüchen des Naturschutzes, der Gewässerökologie, der Naherholung und der Schifffahrt in diesem Landschaftsraum gerecht werden sowie vom Neckar her einen hochwertigen und interessanten Stadteingang schaffen. So entsteht zum einen für die Menschen deutlich mehr Erholungsqualität in einem stadtnahen Bereich, zum anderen entstehen ökologisch bedeutsame Lebensräume am und im Wasser.

red