Atomchef von Stromkonzern ist offen für weitere Laufzeit-Verlängerung

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Der Chef von Eons Atomkraft-Tochter Preussen Elektra, Guido Knott, ist offen für eine Laufzeitverlängerung über den April hinaus. “Wenn die Politik uns fragt, ob wir einen weiteren Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten können, werden wir das prüfen”, sagte Knott der “Rheinischen Post”. Dann sollte die Bundesregierung aber rasch entscheiden: “Es dauert rund ein Jahr von der Bestellung der Brennelemente bis zur Lieferung in die Anlage. Falls die Politik für den Winter 2023/2024 einen Weiterbetrieb wünscht, müsste sie sehr rasch entscheiden”, so Knott weiter. Der Preussen-Elektra-Chef sieht kein Problem darin, Uran für neue Brennelemente außerhalb von Russland zu beschaffen: “Russland liefert Uran, aber es gibt mit Kanada, Südafrika und Australien auch viele andere Lieferländer. Es wäre kein Problem, Uran auf dem Weltmarkt zu beschaffen, ohne mit Russland handeln zu müssen.”

Er hält auch eine kurze Laufzeitverlängerung für machbar: “Ein Weiterbetrieb mit neuen Brennelementen ist technisch auch für ein Jahr möglich und praktisch schon umgesetzt. Brokdorf haben wir in seinem letzten Zyklus auch für nur noch ein Jahr Laufzeit beladen”, so Knott. Zugleich sagte der Preussen-Elektra-Chef: “Aber eigentlich haben wir einen anderen Plan – wir bereiten uns technisch und organisatorisch seit Jahren auf den Rückbau vor.”

Auch habe der Kanzler in seinem Brief an die Minister klar formuliert, dass die Kernkraftwerke längstens bis zum 15. April 2023 laufen. Doch bei einer Krise kann sich das ändern: “Eine neue Debatte erwarte ich nur, wenn es in diesem Winter ernste Versorgungsengpässe in Europa gibt”, so Knott. Eon hat 2016 seine Atomkraftwerke in die Tochter Preussen Elektra abgespalten.

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Das Unternehmen betreibt noch Isar 2 und baut die übrigen Meiler zurück.

red