Audi RS5 Sportback 2020 – Ingolstädter Schmuckstück

ANZEIGE

Die Modellpflege steht dem Audi RS5 Sportback Coupe gut zu Gesicht. Mit seinen 450 PS ist der Sportwagen ein Beweis für Vorsprung durch Technik aus Ingolstadt. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat den Boliden auf Herz und Nieren getestet.

Der Viertürer kommt bullig daher mit einem breiten und flachen Frontgrill, was seiner Eleganz keinen Abbruch tut. Im Gegenteil. Matrix LED- Scheinwerfer mit Audi Laserlicht, LED-Heckleuchten und eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage sind im Basispreis enthalten. Auch die Trendfarbe des Testfahrzeuges namens Nardograu kostet keinen Cent extra und macht optisch ordentlich was her.

Starke 20-Zoll-Leichtmetallräder sind für 2.300 Euro Aufpreis erhältlich, diese Investition ist zu empfehlen. Audi bietet ein Optikpaket in schwarz/glänzend zum Aufpreis von 3.999,99 Euro an. Ganz ehrlich: wer sich solch einen Sportwagen kauft, sollte auch das komplette Luxusprogramm buchen. Neidische Blicke gibt es kostenlos dazu.

ANZEIGE

Einsteigen und Wohlfühlen – das ist hier Programm. Der Innenraum empfängt mit sehr bequemen Sportsitzen inklusive Sitzheizung, auch der Hinterkopf des Piloten wird von einem Kissen abgestützt (andere Fahrzeuge mit Sportsitzen sind oftmals sehr hart). Ja, bleiben wir noch kurz bei den Sitzen. Diese sind voll elektrisch mit zwei Konfigurationen speicherbar und verfügen über eine Massagefunktion für Fahrer und Beifahrer. Auch wenn der Audi RS5 bretthart gefedert ist, mit diesen Super-Sitzen lässt es sich auch auf einer längeren Tour jenseits der Rennstrecke kommod aushalten. Nein, eine Sitzkühlung sucht man vergebens – doch ein richtiger Sportwagen braucht so etwas nicht, wird uns empört von jungen Motorsportfans gesagt.

Das Interieur ist sehr hochwertig mit Carbon und Alcantara sowie einer Feinnappa- Leder-Ausstattung mit Wabensteppung versehen. Das Multifunktions-RS-Sportlenkrad ist unten abgeflacht, hat einen Alcantara-Bezug und verfügt über einen großen Verstellradius. Wertige Schaltwippen gefallen.

Audi-Fans sind verwöhnt, das wissen die Audi-Bosse und legen großen Wert auf viele Details. Das digitale Cockpit des RS5 Sportback ist übersichtlich und leicht zu bedienen. Tacho, Drehzahlmesser und auch Navigationssystem werden hier unter anderem angezeigt. Die Ansicht ist einfach über die View-Taste einstellbar. Das große Touch-Infotainment-Display ist in der Wagenmitte platziert.

Der mid-Testwagen verfügt über eine 3-Zonen-Komfort-Klimaautomatik (Aufpreis 695 Euro) und diverse Fahrprogramme. Für den “keyless go” Autoschlüssel ist ein praktisches Ablagefach vorhanden. Das Head-up-Display mit allen gängigen Anzeigen informiert klar und deutlich.

Im Fond ist Platz für zwei Erwachsene, es gibt ordentlich Bewegungsfreiheit im Innenraum und der Kofferraum misst 465 Liter mit 505 Kilo Zuladung. Die Rücksitzbank ist komplett umklappbar, aber nicht eben. Parksensoren rundum komplettieren die Technik. Ein voll ausgestattetes Radio mit DAB/FM, hochwertigem Bang & Olufsen Premium-Soundsystem und 3D-Klang kostet 820,01 Euro Aufpreis.

Wir starten den 2,9 Liter großen V6-Biturbo-Motor mit 450 PS und einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmeter zwischen 1.900 und 5.000 U/min, verbunden mit der 8- Stufen-Tiptronik plus Allradantrieb und erfahren Traktion ohne Ende.

Von null bis 100 km/h geht es in 3,9 Sekunden, die Topspeed ist bei 280 km/h erreicht (optional, der Standard liegt bei 250 km/h). Ein kerniger Sound aus der Sportauspuffanlage erfreut die Ohren und erst recht die Nachbarn – wie herrlich unvernünftig!

Der Benzinverbrauch beim Praxistest fiel erwartungsgemäß etwas höher aus die Werksangaben. Er lag bei zirka elf Litern, bei Vollgas auch bei 15 bis 20 Litern, “human” gefahren waren es 9,1 Liter auf 100 Kilometer. Die korrekte Tankanzeige ist leider nur über das Untermenü erreichbar, ansonsten ist sie im Display nur grob angedeutet. Bei sportlicher Fahrweise muss der 58 Liter Tank öfters mal aufgefüllt werden.

Was dem mid auffiel: Der Lüfter rennt recht lange nach, wenn man das Fahrzeug ausschaltet, das passierte auch bei Kurzstrecken.

Fazit: Gratulation an Audi. Es ist den Ingolstädtern gelungen, ein elegantes Coupe für vier Erwachsene auf die Straße zu bringen, bei dem der zugegeben unvernünftige Fahrspaß auch den letzten Nerd überzeugt. Papi oder Mutti(!) können mit gutem Gewissen mit der Familie in den Urlaub fahren und wenn sie dann mal alleine unterwegs sind schnell auf die Rennstrecke zum Nürburgring abbiegen. Perfekt.

Wer es sich leisten kann, zahlt für das Basismodell 83.500 Euro. Der voll ausgestattete Testwagen kommt auf 120.074,97 Euro.

Jutta Bernhard / mid