Auswärtssieg – Riesen geben Kampf um Playoff-Plätze nicht auf

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Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Gastspiel bei den HAKRO Merlins Crailsheim 94:85 zu ihren Gunsten entschieden und damit den 15. Saisonerfolg eingefahren. Durch den Derbysieg verkürzten die Schwaben den Rückstand auf Tabellenplatz acht einmal mehr – und haben nun wieder eine größere Chance auf das Erreichen der Postseason.

Bereits weit vor Tip-Off wähnte sich die Arena Hohenlohe am Samstagabend auf Betriebstemperatur: Beide Fanlager kamen zahlreich und mit geölten Kehlen in die Arena, und sorgten für beste Derbystimmung; welche vor allem die HAKRO Merlins beflügelte: Die Crailsheimer starteten gut ins Spiel und kamen in Korbnähe zu zahlosen Treffern (11:2, 3. Spielminute). Erst nachdem die Hausherren einige Wurfgelegenheiten ungenutzt ließen, fanden die MHP RIESEN Zugriff zum Spiel und agierten kämpferisch auf Augenhöhe. Unter anderem Donatas Sabeckis und Karim Jallow hatten an der nun Einzug haltenden Struktur großen Anteil: Das Duo verteidigte stark und behielt offensiv den Überblick, was unteren anderem mehr Freiräume für Jordon Crawford schuf. Mit und ohne den quirligen US-Amerikaner verkürzten die schwäbischen Gäste bis zur ersten Viertelpause (25:24, 10.).

Direkt zum Beginn des zweiten Viertels sorgte dann der abermals per Layup erfolgreiche Crawford für die erste Ludwigsburger Führung der Partie. Diese hielt zwar nur einen Angriff, verdeutlichte aber den unbändigen Siegeswillen der gelb-schwarzen Korbjäger: Die Gäste waren fortan das bessere Team, trafen gute Entscheidungen und zwangen Tuomas Iisalo zu seiner ersten Auszeit (29:32, 13.). Obwohl der Finne offenkundig seine Mannschaft gut einstellte, blieben die MHP RIESEN weiterhin am Drücker und konnten ihren Vorsprung kurzzeitig konsolidieren. Doch dabei blieb es nicht: Ben Madgen und Philipp Neumann gingen für ihre Farben voran – und sorgten für den Ausgleich (39:39, 17.). In den noch folgenden drei Minuten brannten schließlich beide Mannschaften ein Offensiv-Feuerwerk ab, was in einem noch offeneren Schlagabtausch mündete – und die Führung zurück auf Ludwigsburger Seite brachte (51:54, 20.).

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Crailsheim kämpft, Ludwigsburg behält die Nerven 

Nach dem Gang in die Kabinen waren die MHP RIESEN schnell wieder in Fahrt: Crawford und Marcos Knight kamen zu Korberfolgen, Crailsheim zog jedoch langsam nach und defensiv an, sodass die Partie zurück auf des Messer Schneide kehrte (59:60, 25.). In einer immer hitziger werdenden Derby-Atmosphäre behielten nun zumindest die Akteure auf dem Feld alle Nerven, was unter anderem Aaron Best mit einem spektakulären Poster-Dunk demonstrierte und entscheidenden Anteil daran hatte, dass die Führung vor dem Schlussabschnitt, durch Ludwigsburgs beste Phase, erstmals zweistellig war (66:76, 30.).

Auch im vierten Viertel blieben die Schwaben das bessere Team, welches weiterhin spielbestimmend blieb, gleichwohl aber die vorzeitige Entscheidung verpasste, da in der Offensive einige Fehler den Spielfluss abhandenkommen ließen. Die HAKRO Merlins und ihre blau-weiß-schwarz gekleideten Fans mobilisierten alle Kräfte, kämpften um jeden Ball, den Sieg und den Klassenerhalt und forderten die Gäste bis ans Äußerste. Doch Lamont Jones, der aus der 6,75-Meter-Distanz ins Herz der Crailsheimer traf, Knight und alle Ludwigsburger hielten dem Druck stand, gingen durch die akustisch anspruchsvolle Atmosphäre, feierten einen letztlich verdienten 94:85-Sieg und damit den dritten Erfolg in Serie. Durch diesen ist der Kontakt zu den Playoff-Plätzen hergestellt und die sechste Playoff-Qualifikation in Serie weiterhin möglich.

Die rund 100 mitgereisten Ludwigsburger konnten in überwiegender Mehrheit entsprechend gut gelaunt die Heimreise antreten, feierten zuvor aber noch einmal ihre Mannschaft – und den dritten Derbysieg im vierten Lokal-Duell der Saison.

Statements und Statistiken

John Patrick: „Das war heute ein sehr wichtiger Sieg für uns. Wir sind gegen eine gut vorbereitete Crailsheimer Mannschaft schlecht gestartet, uns dann aber sehr gut zurückgekämpft. Der Schlüssel zum Spiel lag für uns, meiner Meinung nach, in nur zwei zugelassenen Offensivrebounds in der zweiten Halbzeit. Im dritten Viertel hatten wir einen 10:0-Lauf – hierdurch haben wir uns abgesetzt. Im vierten Viertel war es dann nicht so gut, aber wir haben die nötigen Stops generiert und defensiv gut gestanden. Das heute war ein gutes Spiel, in einer sehr guten Atmosphäre. Jetzt haben wir wieder eine kleine Chance auf die Playoffs.“

Tuomas Iisalo: „Glückwunsch an Coach Patrick und sein Team. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben wie gewünscht den ersten Punch verteilt. Doch wir haben nach und nach die Spielkontrolle an Ludwigsburg abgegeben: Im zweiten Viertel hatten sie ihre Momente, im dritten Viertel waren sie dann deutlich besser. Wir haben uns eine Woche auf die schießenden Big Men und aggressiven Guards und die Vermeidung von zweiten Chancen konzentriert. Am Ende haben wir das aber nicht geschafft – und vor allem aufgrund der zugelassenen zweiten Chancen, aus denen Ludwigsburg 21 Punkte generiert hat, die Partie verloren.“

Für Crailsheim spielten: Ben Madgen 18 Punkte, DeWayne Russel 14/8 Assists, Konrad Wysocki 13, Sherman Gay 12, Hollis Thompson 9/7 Rebounds, Frank Turner 9, Joseph Lawson III 4, Philipp Neumann 3 und Sebastian Herrera 3.

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 27 Punkte/9 Rebounds, Jordon Crawford 20, Lamont Jones 19, Adam Waleskowski 8, Konstantin Klein 7, Aaron Best 5, Karim Jallow 3, Owen Klassen 3, Donatas Sabeckis 2 und David McCray.