Baden-Württemberg verbietet Waffen und Messer im öffentlichen Nahverkehr

Baden-Württemberg will Messer und Waffen aus Bussen und Bahnen verbannen. Eine neue Verordnung soll den öffentlichen Nahverkehr sicherer machen – mit klaren Regeln, wenigen Ausnahmen und einem entschiedenen Signal gegen Gewalt im Alltag.

Stuttgart (red) – Künftig sind Waffen und Messer in Bussen und Bahnen in Baden-Württemberg verboten. Der Ministerrat hat eine entsprechende Verordnung zur Anhörung freigegeben, teilte das Innenministerium am Dienstag mit.

Die Verordnung betrifft sämtliche Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs im Land.

Ausgenommen sind beispielsweise Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz in Ausübung ihrer Tätigkeit, sowie Personen, die Messer im Zusammenhang mit Brauchtumspflege, Jagd, Fischerei oder Sport führen.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) betonte, das Land sei eines der sichersten, und dies solle so bleiben. Man wolle Gefahren durch Waffen und Messer im öffentlichen Raum verringern, besonders im ÖPNV, wo viele Menschen auf engstem Raum zusammenkommen.

Die Verordnung sei daher ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit.

Der Verordnungsentwurf sieht außerdem eine Anpassung der Waffen- und Messerverbotszonen vor. Stadt- und Landkreise sollen künftig an bestimmten Orten auch allgemeingültige Messerverbote einrichten können, unabhängig von Messerart und Klingenlänge.

Im Jahr 2024 erfasste die Polizei 222 Fälle von Messerangriffen im öffentlichen Personenverkehr, was einen Anstieg von 16,8 Prozent seit 2022 bedeutet.