Basketballer verabschieden sich mit Heimniederlage

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Die MHP RIESEN Ludwigsburg verlieren ihr letztes Spiel in der Saison 2018/2019 mit 79:80-Niederlage. Vor 3.729 Zuschauern zeigte das Team von Cheftrainer John Patrick gegen ALBA BERLIN eine sehr ordentlichen Leistung und verabschiedeten sich als Tabellenzehnter in die Sommerpause.

Ins letzte Spiel der Saison starteten die MHP RIESEN Ludwigsburg mit offenem Visier: Nach dem Feststehen der Nicht-Qualifikation für die Playoffs gingen die Schwaben ohne Erfolgsdruck ins Rennen (10:4, 2. Spielminute). Dasselbe taten die bereits sicher als Tabellendritter feststehenden Berliner, die mit etwas Verzögerung ebenfalls ins Rollen kamen und so für eine abwechslungsreiche Anfangsphase sorgten. Die Schwaben agierten zu Beginn mit der besten Offensive der Liga auf Augenhöhe, mussten aber weitaus mehr für ihre Punkte arbeiten (23:30, 10.).

Auch zum Start der zweiten zehn Minuten wähnten sich die Ludwigsburger in Schlagdistanz. Anders als im ersten Spielabschnitt war nun aber die Defensive Trumpf – und dadurch eher die Hausherren im Vorteil (28:33, 15.). Dennoch blieben die Hauptstädter in Führung und verwalteten diese, trotz offensiver Dürrephase, geschickt. Vor allem dank Marcos Knight, der einige Einzelaktionen einstreute, verkürzten die Barockstädter bis zum Gang in die Kabine aber bis auf drei Zähler (38:41, 20.).

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Doppelter Turnaround

Nach dem Seitenwechsel blieb Ludwigsburg in Schlagdistanz und konnte die Berliner immer wieder erfolgreich aus dem Tritt bringen: Landry Nnoko kassierte seine Fouls drei und vier, Owen Klassen sorgte für den Ausgleich (45:45, 24.) – und brachte die MHPArena erstmals richtig in Wallung. Auch in den folgenden Minuten konnten die gelb-schwarz gekleideten Basketball-Fans eine Partie auf Augenhöhe verfolgen, welche schließlich in der 26. Minute von Aaron Best aus der 6,75-Meter-Distanz auf den Kopf gestellt wurde. Die Schützlinge von Headcoach John Patrick versammelten die große Mehrheit der 3.729 Zuschauer hinter sich, legten einen kleinen Lauf auf das Parkett, welcher die Grundlage für die 62:59-Viertelführung bildete (30.).

Auch zu Beginn des Schlussabschnitts schenkten sich beide Mannschaften wenig bis nichts: Ludwigsburg kämpfte weiter, Berlin hielt mit spielerischer Klasse dagegen, musste aber abreißen lassen. Beim amtierenden Vize-Meister fehlte die nötige Konsequenz, Ludwigsburg legte diese an den Tag – bekam aber dennoch die Qualität des Tabellendritten dargelegt: Peyton Siva und Niels Giffey verkürzten aus der Ferndistanz auf sechs Zähler (75:69, 37.) und zwangen Patrick zur Auszeit. Doch auch die Ansprache am Seitenrand konnte die nun vorhandenen Unkonzentriertheiten nicht beheben: Die MHP RIESEN strauchelten und verloren die Führung aus den eigenen Händen. In der Crunchtime konnten sie dann zwar erneut für den Ausgleich sorgen, erlaubten sich den letzten Sekunden aber zu viele Fehler, sodass sie die entscheidenden Punkte und die Verlängerung verpassten – und Nnoko eine Sekunde vor dem Ende an die Freiwurflinie schickten. Der Kameruner verwandelte einen der insgesamt vier fällig gewordenen Freiwürfe und sorgte für die Entscheidung. Trotz der knappen 79:80-Niederlage gegen den Vize-Meister verabschiedeten sich die Ludwigsburger erhobenen Hauptes aus der Spielzeit 2018/2019, welche am kommenden Mittwoch (19:00 Uhr) in der Rundsporthalle mit der Saisonabschlussfeier zu Ende gehen wird.  

Statements und Statistiken:

Aito Garcia Reneses: „Es war ein starkes Spiel. Für mich war heute das Beste, dass sich kein Spieler verletzt hat, da für uns nächste Woche die Playoffs beginnen werden. Wir können nun endlich ein paar Tage trainieren – in den vergangenen acht Tagen hatten wir vier Spiele, das war ziemlich schwer für uns. Jetzt ist es anders: Die Playoffs sind für alle Teams gleich und ich hoffe, dass wir uns in guter Verfassung zeigen werden und das erste Spiel gewinnen können.“

John Patrick: „Ich möchte Berlin und Coach Aito gratulieren. Am Ende hatten sie ein Comeback und das nötige Selbstvertrauen. Ich bin sehr stolz, wie wir uns heute präsentiert haben. Wie schon gegen Vechta waren wir auf Augenhöhe, manchmal sogar ein bisschen besser. Leider waren in der Crunchtime etwas zu nervös, haben einen Korbleger verlegt, den Ball beim Rebound nicht gefangen. Am Ende braucht es meiner Meinung nach ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl der Schiedsrichter – aber ich bin stolz, wie wir unseren Gameplan umgesetzt haben. Wir hatten heute eine Sieg-Chance gegen einen absoluten europäischen Top-Gegner. Der Kampf war da, die Einstellung hat gestimmt und die Spieler von der Bank haben für unsere Läufe gesorgt.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 24 Punkte, Karim Jallow 15/8 Rebounds, Aaron Best 11, Lamont Jones 10, Konstantin Klein 9, Owen Klassen 7, Christian von Fintel 3, David McCray, Donatas Sabeckis und Adam Waleskowski.

Für Berlin spielten: Landry Nnoko 11, Luke Sikma 11, Rokas Giedraitis 11, Tim Schneider 10, Niels Giffey 10, Kenneth Ogbe 8, Derrick Walton Jr. 7, Johannes Thiemann 5, Peyton Siva 5, Joshiko Saibou 2, Martin Hermannsson und Franz Wagner