Blutvergiftung: Infektion außer Kontrolle

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Es kann ganz schnell gehen – und dann wird es eng: Blutvergiftung ist in Deutschland eine der häufigsten Todesursachen. Denn die Gefahr durch eine Sepsis wird oft zu spät erkannt. Dabei zählt in diesem Notfall jede Minute.

Auslöser einer Sepsis kann ein eitriger Zahn oder Zehennagel ebenso sein wie eine Lungen- oder Blasenentzündung, eine Verletzung, ein Mückenstich. “Der Ursprung ist immer eine örtlich begrenzte Infektion, meist ausgelöst durch Bakterien, seltener durch Viren oder Pilze”, heißt es im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

In aller Regel wird der Körper allein mit so einer Infektion fertig. Manchmal aber reicht die Kraft des Immunsystems nicht aus, um die Entzündung direkt an ihrem Entstehungsort zu beseitigen. Die Infektion gerät außer Kontrolle und zieht das Versagen von Organen nach sich.

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Betrifft das Herz und Kreislauf, droht der septische Schock. Zwischen Vorstufe und Schock vergeht oft nicht viel Zeit. “Daher muss bei Verdacht auf Sepsis sehr schnell reagiert werden, um noch gegensteuern zu können. Sepsis ist ein Notfall”, betont Professor Mathias Pletz, Mitglied des Center for Sepsis Control and Care (CSCC) der Universitätsklinik Jena.

Die Symptome einer Sepsis können auch andere Ursachen haben. Zudem müssen nicht alle Symptome auftreten. Sofort ärztliche Hilfe holen sollte auf jeden Fall, wer sich mit einem Infekt oder einer Verletzung plötzlich sehr schlecht fühlt, Fieber oder Schüttelfrost und gelegentlich auch Untertemperatur hat. Eine Sepsis kann sich auch durch Atemnot, akute Flecken oder Verfärbungen der Haut, schnellen Herzschlag oder niedrigen Blutdruck zeigen.

Undeutliches Sprechen und Verwirrtheit sind ebenfalls mögliche Symptome einer Blutvergiftung. Auch wenn man sich nicht in der Lage fühlt, Wasser zu lassen, kann dies ein Hinweis auf eine Sepsis sein – oder das Gefühl, als ob man sterben müsse.

Rudolf Huber / glp