Personal aus Übersee: Klinikum Ludwigsburg holt Pflegekräfte aus Brasilien

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Nach einer langen Anreise und einer zweiwöchigen Quarantänezeit starten 13 Pflegefachkräfte aus Brasilien im RKH Klinikum Ludwigsburg in eine neue berufliche Zukunft. Das teilte das Klinikum am Dienstag mit.

Durch ihr Studium der Pflegewissenschaft, das in Brasilien zur Berufsausübung notwendig ist, und ihre langjährige Berufserfahrung in der Pflege bringen sie ein hohes pflegerisches Niveau mit, heißt es in der Mitteilung. Sie müssen aber dennoch neben einem Sprachkurs eine Anerkennungsprüfung ablegen, damit sie in Deutschland als examinierte Pflegekraft arbeiten dürfen. „Wir freuen uns auf die neuen Kolleginnen und Kollegen aus Brasilien, die in etwa sieben bis zehn Monaten ihre Anerkennung erhalten werden“, sagt Steffen Barth, Leiter des Ressorts Personal bei der Direktion für Pflege- und Prozessmanagement. Die brasilianischen Pflegekräfte, die in den Bereichen Intensiv, Kardiologie, Onkologie, Neurologie, Neurochirurgie und Urologie eingesetzt werden, wurden nach ihrer Ankunft in Ludwigsburg herzlich empfangen und in ihren zukünftigen Bereichen vorgestellt. Ihnen stehen Paten zur Seite, die bei der Einarbeitung in der Klinik und Integration im fernen Deutschland helfen.

Obwohl die tarifliche Vergütung von Pflegekräften in den letzten Jahren besser geworden ist, der Beruf viele Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten bietet und man von den Patienten eine hohe Wertschätzung erfährt, wird es zunehmend schwerer, erfahrene Fachkräfte oder Nachwuchs zu gewinnen, so das Klinikum. Nach wie vor ist in deutschen Kliniken der Mangel an Fachkräften in der Pflege deutlich zu spüren. Und dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren verstärken. Zum einen werden in den nächsten fünf Jahren viele Beschäftigte aus der geburtenstarken Baby-Boomer-Generation in den Ruhestand gehen, zum anderen werden einige Beschäftigte – insbesondere im Bereich der Intensivpflege – durch die belastenden Auswirkungen der Corona- Pandemie ihren Beschäftigungsumfang reduzieren oder ihren Pflegeberuf sogar ganz aufgeben. Deshalb setzen die RKH Kliniken nach eigenen Angaben neben attraktiven Arbeitgeberangeboten, Gewinnung von Nachwuchs durch vielfältige Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten und flexible Pflegepersonal-Einsatzpools auf den Einsatz ausländischer Pflegefachkräfte. „Es ist unser Ziel, alle derzeit offenen Stellen im Pflegedienst der RKH Kliniken zu besetzen und darüber hinaus sogar zusätzliche Pflegekräfte einzustellen. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Tarifparteien an einer weiteren Verbesserung der Bezahlung der Pflegekräfte arbeiten. Dann werden wir in wenigen Jahren eine deutliche Entlastung in der Pflege spüren und den Beruf durch die besseren Arbeitsbedingungen wieder attraktiver machen“, so Barth, der optimistisch in die Zukunft blickt.

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red