Brexit macht das Porto teuer

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Der Austritt der Briten aus der Europäischen Union hat Folgen für beide Seiten. Das gilt auch beim Thema Porto: es wird teuer. Bereits vor dem Brexit waren Pakete und Päckchen auf die britischen Inseln vergleichsweise kostspielig. Doch nun gibt es einen Zuschlag.

Ein Päckchen M bis zwei Kilogramm kostet online frankiert 12,70 Euro. Kauft man die Briefmarke in der Filiale, sind sogar 16 Euro fällig. Für ein Fünf-Kilo-Paket muss man online 26,90 Euro zahlen, in der Filiale 29,99 Euro. Zum Vergleich: Nach Spanien beispielsweise kostet ein Paket dieser Kategorie online 15,99 Euro oder in der Filiale 17,99 Euro.

Zudem müssen Verbraucher mit längeren Laufzeiten von Päckchen und Paketen rechnen, da Sendungen künftig zollrechtlich behandelt werden. Dazu muss für die Sendung eine sogenannte Zollinhaltserklärung ausgefüllt und in einer durchsichtigen Versandtasche von außen am Paket angebracht werden. Je nach Art der Waren werden weitere Dokumente nötig, wie etwa Gesundheitszeugnisse bei Nahrungsmitteln. Experten des Versicherers ARAG weisen darauf hin, dass auch der Weg anders herum – also der Paketversand vom Vereinigten Königreich nach Deutschland – zollpflichtig geworden ist.

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Wer online shoppt und Ware aus dem Vereinigten Königreich (UK) kauft, sollte nur auf Produkte zurückgreifen, die auch für den deutschen Markt bestimmt sind. Zwar sind die Verbraucherschutzrechte des Vereinigten Königreiches wie Rückgaberecht, Anspruch auf Rückerstattung des Kaufpreises oder Gewährleistungsanspruch identisch oder gar besser als die EU-Regeln. Doch im Streitfall können Käufer ihre Beschwerde nicht mehr über die Online-Streitbeilegungs-Plattform der Europäischen Kommission einreichen, sondern müssen im schlimmsten Fall den mühsamen und teuren Weg über Gerichte in Großbritannien gehen.

Lars Wallerang / glp