Bundestagskandidat Oliver Martin: „Für die FDP ist das Ergebnis eine Katastrophe“

Ludwigsburg – Der Schock bei der FDP sitzt tief: Mit nur 4,33 Prozent der Stimmen scheiterte die Partei bundesweit deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde und verpasste den Wiedereinzug in den Bundestag. Auch im Wahlkreis Ludwigsburg lief es nicht viel besser – mit 5,1 Prozent der Erststimmen blieb FDP-Kandidat Oliver Martin chancenlos. Trotz des enttäuschenden Ergebnisses will er sich weiterhin politisch engagieren.

Ludwigsburg24 hat alle Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Wahlkreis Ludwigsburg (265) um eine Stellungnahme zu ihrem Wahlergebnis und ihren politischen Perspektiven gebeten. Oliver Martin von der FDPLudwigsburg äußerte sich ausführlich zu seiner Wahlniederlage.

„Eine Katastrophe für die FDP“

Für Martin ist das Wahlergebnis der FDP ein herber Rückschlag: “Für die FDP ist das Ergebnis eine Katastrophe. Wir haben nur in Baden-Württemberg (5,6 Prozent) und in Hessen (5,0 Prozent) ein Ergebnis erzielt, das für den Wiedereinzug in den Bundestag gereicht hätte. Im Hinblick auf die Landtagswahlen in Baden-Württemberg im kommenden Jahr gilt es jetzt, die liberalen Themen mit glaubwürdigen und kompetenten Kandidatinnen und Kandidaten zu verbinden, um verlorenes Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zurückzugewinnen.”

Persönlich tröstet ihn immerhin, dass er im bundesweiten Vergleich ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt hat: “Ich habe bei bundesweit 299 Wahlkreisen das zwölftbeste FDP-Ergebnis erreicht.”

Politisches Engagement bleibt – trotz Wahlniederlage

Trotz des verpassten Bundestagsmandats will Martin weiterhin aktiv bleiben: “Nach der Wahl ist vor der Wahl – Aufgeben gilt nicht und würde nicht zu mir passen. Ich werde versuchen, weiter mit den Menschen im Kreis im Gespräch zu bleiben und meine Kontakte zu den Kommunen, den Verbänden, Institutionen und Vereinen in den kommenden Wochen und Monaten zu intensivieren.”

Seine politischen Schwerpunkte bleiben dabei unverändert: “Meine politischen Schwerpunkte bleiben die Wirtschaftspolitik, die Förderung des Wohnungsbaus und die Stärkung der Finanzkraft der Städte und Kommunen, um unabhängiger von Land und Bund einen guten Service für die Menschen vor Ort leisten zu können.”

Wichtige Themen für den Wahlkreis Ludwigsburg

Auch ohne Bundestagsmandat möchte Martin sich weiterhin für die Region einsetzen: “Eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen ist entscheidend, um die vielen Aufgaben vor Ort mit einem guten Service für die Bürgerinnen und Bürger leisten zu können – angefangen von der Kinderbetreuung über den Schulbau bis hin zur Förderung der Vereine. Darüber hinaus müssen wir mehr Wohnraum schaffen – sowohl für junge Familien als auch für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Plätze im betreuten Wohnen oder in der Pflege benötigen.”

Langfristig sieht Martin vor allem eine Herausforderung: “Das Ganze wird nur finanzierbar bleiben, wenn kleine und mittelständische Firmen hier vor Ort gute und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen vorfinden. Dafür möchte ich mich auch in Zukunft einsetzen – soweit es ohne Mandat möglich ist.”

Wie geht es für die FDP weiter?

Mit Blick auf die kommenden Landtagswahlen in Baden-Württemberg im Jahr 2026 will die FDP verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Ob Oliver Martin dabei erneut eine aktive Rolle spielen wird, bleibt offen. Klar ist: Trotz des bitteren Wahlausgangs will er der Politik nicht den Rücken kehren.

red