Teure Verschuldung: Immer mehr Deutsche nutzen Dispokredit

Verbraucher können ein Lied davon singen: Zum Jahreswechsel kommen nicht nur gute Vorsätze auf den Tisch. Auch viele Rechnungen etwa für die KFZ-Versicherung und Kfz-Steuer treffen dann ein. Und bei vielen steht die Buchung des Sommerurlaubs an.

Um diese Rechnungen bezahlen und laufende Ausgaben stemmen zu können, nutzen 5,5 Millionen Deutsche ihren Dispokredit. Weitere 13,4 Millionen Deutsche sind noch nicht im Minus, halten es aber für mehr oder weniger wahrscheinlich, dass sie in den nächsten drei Monaten in den Dispo rutschen. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Kreditportals smava.

Der Dispo kostet im Schnitt knapp 10,0 Prozent Zinsen. Das ist teuer und riskant. Denn jeder zweite Disponehmer (44 Prozent) rechnet damit, dass sich die Rückzahlung verzögern kann. Es droht eine teure und langfristige Verschuldung, die sich mit etwas Vorsicht vermeiden lässt.

“Man sollte immer nur das Geld ausgeben, das man hat. Wer sich dennoch Geld leiht, sollte nicht den bequemsten, sondern den günstigsten Kredit wählen. In der Regel ist das nicht der Dispo”, sagt Alexander Artope, Geschäftsführer des Kreditportals smava.

Ralf Loweg

Steuerfalle Elterngeld

 Viele Eltern freuen sich über finanzielle Entlastung. Doch ganz zum Nulltarif gibt es diese Geschenke von Vater Staat dann doch nicht. Mehr als zwei Drittel der Eltern hat keine Kenntnis darüber, dass der Bezug von Elterngeld die persönliche Steuerlast des Jahres erhöht. Besonders brisant ist das, da das Elterngeld als “steuerfrei” gilt und so durch die Hintertür besteuert wird. Der Progressionsvorbehalt schlägt in diesem Fall zu.

Väter und Mütter werden von der Nachzahlung im Steuerbescheid überrascht. Sie tappen in die “Steuerfalle”. Das ist eins der Ergebnisse, worüber die aktuellen Studie des Familienportals https://www.elterngeld.de Aufschluss gibt.

Besonders werden die Bezieher vom Basis-Elterngeld aufgrund der kurzen Bezugsdauer von zwölf Monaten durch diese Steuerbelastung getroffen. Ebenso verhält es sich beim Mutterschaftsgeld. Diese Lohnersatzleistung erhalten gesetzlich krankenversicherte Mütter in der Schutzfrist vor und nach der Geburt. Etwas mehr als die Hälfte der StudienteilnehmerInnen gab an, nicht zu wissen, dass das Mutterschaftsgeld wie Elterngeld behandelt wird und somit, durch die Hintertür, der Besteuerung unterliegt.

Das Elterngeld beträgt mindestens 65 Prozent des letzten Nettoeinkommens und ist auf 1.800 Euro begrenzt. Mindestens gibt es 300 Euro beim Basis-Elterngeld, das Eltern auch ohne vorheriges Einkommen beziehen können.

Weiterhin gibt es das Elterngeld Plus. Es ist nur halb so hoch wie das Basiselterngeld, dafür können die Eltern es bis zu 24 Monate erhalten. Hierdurch könnte die Steuerlast etwas abgemildert werden, da sich das Elterngeld auf einen längeren Zeitraum verteilt.

Das Elterngeld gibt es in dieser Form seit 2007. Im Juli 2015 kam das Elterngeld Plus hinzu, die Höhe des Elterngeldes insgesamt, blieb seitdem unverändert. 42 Prozent der Befragten reichte das Geld nicht zum Leben. Zwölf Prozent der Teilnehmer beantragten zusätzliche Leistungen wie zum Beispiel Wohngeld.

Ralf Loweg

Gender Pay Gap: Bezwingerinnen der Lohnlücke

Wenn vom “Gender Pay Gap” die Rede ist, dann ist die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern gemeint. In der Regel verdienen Frauen weniger als Männer – nicht so in vier ostdeutschen Städten.

In Cottbus, Frankfurt/Oder, Dessau-Roßlau und Schwerin verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen mehr als vollzeitbeschäftigte Männer. In Cottbus sind es rund vier Prozent, obwohl der bundesweite Durchschnitt ein gant anderes Bild zeichnet – rund 21 Prozent weniger Gehalt weist der Blick in die Statistik für Frauen aus, wie eine aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt.

Die Gründe für die Geringverdienste von Frauen sind bekannt: Unterschiede bei Qualifikation, Berufswahl und Arbeitserfahrung, Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit für Kindererziehung und Familienphasen. “Als Folge müssen Frauen einen Lohnabschlag aufgrund familienbedingter Erwerbsunterbrechungen in Kauf nehmen”, schreiben die IAB-Arbeitsmarktforscherinnen Michaela Fuchs, Anja Rossen, Antje Weyh und Gabriele Wydra-Somaggio. Zudem arbeiten Frauen in Bereichen, in denen geringere Löhne gezahlt werden.

Warum aber die Unterschiede in den vier Städten? Für Cottbus liefern die Arbeitsmarktforscher eine Erklärung: Rund ein Fünftel der Frauen arbeitet dort im öffentlichen Dienst, während Männer in Cottbus überdurchschnittlich häufig in der Zeitarbeitsbranche tätig sind – was deutliche Gehaltsunterschiede mit sich bringt. wid/Mst

Immer mehr Männer beziehen Elterngeld

Im Jahr 2018 haben insgesamt 1,4 Millionen Mütter und 433.000 Väter in Deutschland Elterngeld bezogen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das vier Prozent mehr Personen als im Jahr 2017. Während die Anzahl der Elterngeld beziehenden Mütter um drei Prozent zunahm, stieg die Zahl der Väter sogar um knapp sieben Prozent.

Eltern, deren Kinder ab dem 1. Juli 2015 geboren wurden, können zwischen dem Bezug von Basiselterngeld (bisheriges Elterngeld) und dem Bezug von Elterngeld Plus wählen oder beides kombinieren. Zwar fällt das Elterngeld Plus in der Regel niedriger aus, es wird dafür allerdings erheblich länger gezahlt (bis zu 36 Bezugsmonate für beide Elternteile zusammen).

Insbesondere Frauen nutzten das Elterngeld Plus. Mit 30 Prozent entschied sich fast jede dritte berechtigte Frau in Deutschland im Rahmen ihres Elterngeldbezuges für Elterngeld Plus (2017: 26 Prozent); bei den Männern waren es rund 13 Prozent (2017: elf Prozent). wid/rlo

Geld für die Altersvorsorge

Mit steigendem Alter gewinnt das Thema Altersvorsorge an Bedeutung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov hervor. So geben mehr als 40 Prozent der Befragten ab 45 Jahren an, dass sie ihr Geld hierfür verwenden wollen. In den Altersgruppen davor stehen dagegen das Sparen und der Bau oder Kauf einer Immobilie (fast 30 Prozent) noch vor der Altersvorsorge.

Die Befragten ab 45 Jahren verfügen zudem über mehr Kapital als die Jüngeren. Zehn Prozent geben hier an, dass sie über eine Kapitalsumme von mehr als 50.000 Euro verfügten. wid/rlo