Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist tot – Steinmeier: „Wir verneigen uns“

Margot Friedländer überlebte die Schoah, kehrte im Alter von 88 Jahren nach Berlin zurück – und wurde zur Stimme gegen das Vergessen. Nun ist die Holocaust-Zeitzeugin im Alter von 103 Jahren gestorben.

Berlin (red) – Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist tot. Das teilte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitagabend mit.

“Die Nachricht vom Tode Margot Friedländers erfüllt mich mit tiefer Trauer. Sie hat unserem Land Versöhnung geschenkt – trotz allem, was die Deutschen ihr als jungem Menschen angetan hatten. Für dieses Geschenk können wir nicht dankbar genug sein”, würdigte Steinmeier die Verstorbene.

“Margot Friedländer hat als Kind und als junge Frau die Shoah erlebt und überlebt. `Versuche dein Leben zu machen`: Diese letzte Nachricht hinterließ ihr ihre Mutter, ehe sie 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Für Margot Friedländer, die in Verstecken und schließlich auch ihre Deportation nach Theresienstadt überlebte, wurde dieser Satz zum Vermächtnis und zur Maxime ihres Lebens”, erinnerte der Bundespräsident.

“Im hohen Alter kehrte Margot Friedländer aus den USA in ihre Heimatstadt Berlin zurück, in jene Stadt, in der sie selbst gedemütigt, bedroht und verfolgt worden war. Und bis ins hohe Alter hinein berichtete sie hier und in ganz Deutschland von ihrem Schicksal, trat für Demokratie und Menschenrechte ein, wandte sich gegen Hass und jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit”, so Steinmeier.

“Sie wusste, was Menschen anderen Menschen antun können. Und deshalb war es ihr so wichtig, dass die Erinnerung an die Zerstörung von Recht, Freiheit und Demokratie weitergetragen wird. Sie teilte ihre Erinnerung mit uns, damit das, was geschehen war, nicht wieder geschieht. Dafür wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt durfte ich ihr das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verleihen”, zeigte sich der Bundespräsident geehrt.

“Wir verneigen uns vor Margot Friedländer, dieser wunderbaren deutschen Jüdin aus Berlin”, schloss das deutsche Staatsoberhaupt.

red

Rapper Xatar ist tot – Musikszene trauert um Deutschrap-Legende

Deutschrap verliert eine seiner bekanntesten Stimmen: Der Kölner Rapper Xatar ist im Alter von 43 Jahren gestorben. Die Todesumstände sind noch unklar – die Ermittlungen laufen. Fans und Weggefährten trauern.

Köln (red) – Der Rapper Xatar ist tot. Das bestätigte die Kölner Staatsanwaltschaft am Freitag. Der 43-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Giware Hajabi hieß und aus dem Iran stammt, sei demnach in Köln in seiner Wohnung aufgefunden worden. Der genaue Todeszeitpunkt war zunächst unklar, ebenso wie die weiteren Todesumstände.

Schon vor der behördlichen Bestätigung hatte unter anderem der Rapper-Kollege Farid Bang auf Instagram kondoliert: “Möge deine Seele in Frieden ruhen, mein aufrichtiges Beileid an deine Familie. Du hast Deutschrap als eine der größten Rap Legenden verlassen, ich werde dich immer gut in Erinnerung behalten”, schrieb er.

Wegen eines Überfalls auf einen Goldtransporter im Jahr 2009 hatte Xatar mehrere Jahre im Gefängnis gesessen. Praktisch zeitgleich gelang ihm der kommerzielle Durchbruch, nachdem er bereits ab den 1990er Jahren gerappt hatte. Mit dem Album “Baba aller Babas” kam er 2015 auf Platz eins der deutschen Charts, drei Jahre später gelang ihm das auch noch einmal mit “Alles oder nix II”.

Renommierter Historiker: „eine Zeit angebrochen, in der wir Sorge haben müssen“

Der Historiker Wolfgang Benz sieht in der politischen Entwicklung der Bundesrepublik beunruhigende Parallelen zur Weimarer Zeit – insbesondere, wenn konservative Kräfte erneut versuchen sollten, Rechtsextreme für eigene Zwecke zu instrumentalisieren.

Berlin (red) – Der renommierte Berliner Historiker Wolfgang Benz sieht die politischen Entwicklungen in Deutschland mit Sorge. “Jedenfalls stehen wir an einem Punkt, an dem wir seit dem 8. Mai 1945 noch nicht waren: Dass eine Partei mit extrem rechten Phrasen und Postulaten ungefähr zwanzig Prozent der Wähler an sich binden kann und im Bundestag zweitstärkste Fraktion ist”, sagte er der “Rheinischen Post” (Freitagausgabe).

Mit Blick auf das Kräfteverhältnis seit der Bundestagswahl im Parlament fügte Benz hinzu: “Zumindest ist eine Zeit angebrochen, in der wir Sorge haben müssen, dass sich etwas wiederholen könnte, was 1933 geschehen ist. Nämlich, dass Konservative sich in falscher Einschätzung der Rechtsextremen mit denen verbünden. Das war damals der Reichskanzler Franz von Papen, einer der unglückseligsten Politiker in der deutschen Geschichte. Er glaubte, die Rechtsextremen zähmen, sie für eigene Ziele einspannen und dann wieder ausbooten zu können. Das war ein verhängnisvoller Fehler. Denn das bedeutete die Abkehr von der Demokratie.”

Mit Blick auf die umstrittene Bundestagsabstimmung zur Migrationspolitik Ende Januar sagte der Wissenschaftler: “Wenn dann im Jahr 2025 der Chef der stärksten Partei CDU im Bundestag im Wahlkampf beim Thema Migration die AfD zum Bündnis einlädt, um ein bestimmtes Gesetz durchzubringen, dann empfindet der Historiker das als Tabubruch.”

Waffen, Beleidigungen, Vandalismus: Bundestag verzeichnet 30 Prozent mehr Straftaten

Die Zahl der im Bundestag registrierten Straftaten ist 2024 um fast 30 Prozent gestiegen – vor allem Delikte gegen das Waffengesetz, Beleidigungen und Sachbeschädigungen nehmen zu. Bundestagspräsidentin Klöckner fordert nun eine gesetzliche Grundlage für die Arbeit der Parlamentspolizei.

Berlin (red) – Die Zahl der Straftaten im Deutschen Bundestag ist zuletzt um fast 30 Prozent gestiegen. Das geht aus Zahlen einer aktuellen Kriminalitätsstatistik hervor, über die das Nachrichtenmagazin Politico (Freitagausgabe) berichtet.

Demnach wurden im vergangenen Jahr in den Gebäuden des Parlaments in Berlin 419 Straftaten registriert, 2023 waren es 326 gewesen. Auf Anfrage des Magazins teilte die Bundestagsverwaltung mit, der Anstieg sei insbesondere auf eine auf höhere Fallzahlen bei Straftaten gegen das Waffengesetz, Beleidigung sowie Sachbeschädigung zurückzuführen.

Die Zahlen erlauben keine Rückschlüsse, ob die Tatverdächtigen Abgeordnete, Mitarbeiter, Besucher oder Beschäftigte externer Dienstleister waren. Als Verstoß gegen das Waffengesetz gilt unter anderem das Mitführen von Messern oder Schusswaffen ohne Erlaubnis. 2024 gab es laut Statistik 251 Fälle in dieser Deliktgruppe – 80 mehr als im Vorjahr.

Rückläufige Zahlen zeigt die Statistik bei Cannabis-Delikten – hier gab es im vergangenen Jahr noch 16 Straftaten im Bundestag. Zum Vergleich: 2023 waren es noch 45 Fälle gewesen. “Der Grund für diesen Rückgang ergibt sich aus der Gesetzgebung im Jahr 2024 zum kontrollierten Umgang mit Cannabis”, so die Parlamentsverwaltung.

Parlamentspräsidentin Julia Klöckner (CDU) befürwortet eine gesetzliche Grundlage für die Arbeit der Bundestagspolizei. Es gehe darum, die Sicherheit des Parlaments zu gewährleisten und erforderlichenfalls weiter zu erhöhen. Ziel sei, dass der Bundestag “ein offenes und ein sicheres Haus” bleibe.

Katholischer Frauenbund hofft auf Reformschritte von Papst Leo XIV.

Nach der Wahl von Papst Leo XIV. hofft CDU-Politikerin Anja Karliczek auf ein deutliches Signal für mehr Gleichberechtigung in der katholischen Kirche – und fordert die Öffnung aller Ämter für Frauen.

Berlin (red) – Die Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Anja Karliczek, hofft auf eine Fortsetzung des Reformkurses der Katholischen Kirche unter dem neuen Papst Leo XIV. und fordert die Gleichberechtigung von Frauen. “Ich wünsche ihm im Namen unseres Verbandes Gottes Segen, viel Kraft, Freude und Mut für dieses Amt und die besondere Aufgabe als Pontifex – als Brückenbauer”, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der “Mediengruppe Bayern” (Freitagausgaben).

“Es wird die Aufgabe des neuen Papstes sein, in der Vielstimmigkeit die Einheit zu wahren und Einheit so zu repräsentieren, dass sie Vielstimmigkeit ermöglicht. Dazu gehören selbstverständlich die gleichberechtigten Stimmen von Frauen. Frauen müssen weiterhin in Leitungsverantwortung berufen und als Gestalterinnen des kirchlichen Lebens auf allen Ebenen gefördert werden. Frauen müssen endlich in ihren Berufungen ernstgenommen werden. Deshalb hoffen wir, dass der kommende Papst die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen forciert.”

Karliczek weiter: “Darüber hinaus setzen wir uns für die Öffnung aller kirchlichen Dienste und Ämter für alle Getauften ein, unabhängig vom Geschlecht. Wir hoffen auf mutige Schritte in diese Richtung. Wir hoffen, dass der neue Papst den von Papst Franziskus eingeschlagenen Reformkurs entschlossen weiterführt.”

Erstes Telefonat mit Trump: Merz drängt auf Waffenstillstand in der Ukraine

Kanzler Friedrich Merz und US-Präsident Donald Trump haben sich in einem ersten Telefonat über die Ukraine, Handelsfragen und künftige Treffen verständigt – und zeigen demonstrative Geschlossenheit in unruhigen Zeiten.

Berlin (red) – Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat am Donnerstagabend mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Trump habe dem Bundeskanzler zu dessen Amtsantritt gratuliert, wie Regierungssprecher Stefan Kornelius mitteilte.

Merz versicherte dem US-Präsidenten demnach, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs blieben die USA unverzichtbarer Freund und Partner Deutschlands. Trump und der Bundeskanzler hätten eine enge Zusammenarbeit vereinbart mit dem Ziel einer Beendigung des Krieges in der Ukraine. Merz habe die Forderung des Präsidenten geteilt, dass das Töten in der Ukraine ein rasches Ende finden müsse. Russland müsse nun einem Waffenstillstand zustimmen, um Raum für Verhandlungen zu schaffen.

Trump sagte, er werde die deutschen Bemühungen gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien, Polen und den anderen europäischen Partnern um einen dauerhaften Frieden nachdrücklich unterstützen. Gleichzeitig seien sich Präsident Trump und Bundeskanzler Merz einig gewesen, die Handelsstreitigkeiten rasch beilegen zu wollen. Beide hätten einen engen Austausch vereinbart und wechselseitige Besuche in den USA und in Deutschland angekündigt.

Zuvor am selben Abend hatte Merz bereits mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert und ihm seine Unterstützung versichert.

Robert Francis Prevost wird Leo XIV.: Neuer Papst kommt aus den USA

Rom hat einen neuen Papst: Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost wurde am Donnerstagabend zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Als Leo XIV. tritt er in einem historischen Moment an – und wird der erste Amerikaner auf dem Stuhl Petri. Die Welt blickt gespannt auf sein Pontifikat.

Rom (red) – Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost ist neu gewählter Papst und nennt sich Leo XIV. Der 69-Jährige zeigte sich am Donnerstagabend auf der Mittelloggia des Petersdoms, nachdem aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle weißer Rauch aufgestiegen war. Zuvor hatte der französische Kardinal Dominique Mamberti mit dem berühmten Ausspruch “Habemus papam” den neuen Heiligen Vater angekündigt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gratulierte dem neuen kirchlichen Oberhaupt innerhalb weniger Minuten nach der Bekanntgabe. “Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung. Für viele Menschen sind Sie ein Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung. In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat”, sagte der CDU-Politiker. “Ich wünsche Ihnen für die vor Ihnen liegenden Aufgaben viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen.”

Mit 52 Kardinälen kam der größte Teil der Wahlberechtigten aus Europa, darunter allein 17 aus Italien. 23 Kardinäle sind aus Asien, 20 aus Nord- und 17 aus Südamerika. Auf dem afrikanischen Kontinent haben die Päpste bisher 17 Kardinäle ernannt, in Ozeanien vier.

Bei Wettanbietern wurde dem bisherigen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die besten Chancen zugesprochen, Papst zu werden. Auch Luis Antonio Tagle von den Philippinen und Matteo Zuppi aus Bologna standen hoch im Kurs.

Verfassungsschutz setzt AfD-Einstufung vorerst aus

Im juristischen Streit mit der AfD lenkt das Bundesamt für Verfassungsschutz vorerst ein: Die umstrittene Einstufung der Partei als „gesichert rechtsextremistisch“ wird bis zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln nicht weiter öffentlich kommuniziert.

Köln/Berlin – Politisch brisant, juristisch umstritten: Die geplante Hochstufung der AfD zur „gesichert rechtsextremistischen Bestrebung“ durch das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) ist vorerst vom Tisch – zumindest öffentlich. Am Mittwoch gab das BfV im laufenden Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Köln eine sogenannte „Stillhaltezusage“ ab. Damit erklärt sich die Behörde bereit, bis zur gerichtlichen Entscheidung auf öffentliche Aussagen zur umstrittenen Einstufung zu verzichten.

Hintergrund ist ein Eilantrag der AfD vom 5. Mai, in dem die Partei juristisch gegen die Hochstufung vorgeht. Sie verlangt, dass das BfV weder öffentlich noch intern die Partei als „gesichert rechtsextremistisch“ bezeichnet oder führt. Als Reaktion darauf erklärte das BfV nun – ohne rechtliche Verpflichtung anzuerkennen – die Hochstufung bis zur gerichtlichen Entscheidung auszusetzen. Zudem wurde die entsprechende Pressemitteilung vom 2. Mai von der Webseite der Behörde entfernt.

Der Schritt bedeutet jedoch keinen Rückzug in der Sache: Das BfV hält nach wie vor an seiner inhaltlichen Bewertung fest. Die vorläufige Aussetzung ist rein prozessual begründet, da die Folgen einer solchen Einstufung für eine politische Partei erheblich sind – insbesondere im Vorfeld anstehender Wahlen.

Bis eine endgültige juristische Entscheidung getroffen ist, könnten mehrere Instanzen nötig werden – das Verfahren dürfte sich über Monate, möglicherweise Jahre, hinziehen.

red

Verwendete Quelle: Verwaltungsgericht Köln

Zweitheißester April weltweit – Klimaziel rückt in weite Ferne

Die Erde bleibt auf Rekordkurs: Der April 2025 war weltweit der zweitheißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – erneut lag die globale Durchschnittstemperatur über der kritischen 1,5-Grad-Marke. Zwar ist das Pariser Klimaziel rechnerisch noch nicht gescheitert, doch die Statistik spricht eine andere Sprache: Extreme Hitze, schmelzendes Eis und ein CO₂-Ausstoß auf Rekordhöhe deuten längst auf eine andere Realität hin.

Brüssel (red) – Der vergangene Monat war weltweit der zweitheißeste April seit Beginn der Aufzeichnungen. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur lag bei 14,96 Grad Celsius, teilte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag mit. Der Monat war um nur 0,07 Grad kühler als der Rekordapril 2024 und 0,07 Grad wärmer als der drittheißeste April 2016.

Die Durchschnittstemperatur lag 1,51 Grad über dem Durchschnitt von 1850-1900, der zur Definition des vorindustriellen Niveaus herangezogen wird. Der April 2025 war der 21. Monat innerhalb der letzten 22 Monate, in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag. Auch der 12-Monats-Zeitraum von Mai 2024 bis April 2025 lag 1,58 Grad über dem vorindustriellen Niveau.

Die Zielmarke des Pariser Klimaabkommens, den Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, ist damit nicht gerissen, da sich die Maßgabe auf einen mehrjährigen Durchschnitt bezieht. Angesichts der anhaltend hohen Emission von klimaschädlichen Treibhausgasen, die 2024 ein neues Rekordhoch erreicht haben, wären für die Einhaltung des Ziels allerdings drastische CO2-Einsparungen nötig.

Weitere Extreme wurden bei der Meeresoberflächentemperatur und bei der arktischen Meereisausdehnung beobachtet. Die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur lag im April 2025 bei 20,89 Grad, dem zweithöchsten Wert, der für diesen Monat aufgezeichnet wurde. Die arktische Meereisausdehnung lag drei Prozent unter dem Durchschnitt und war damit die sechstniedrigste monatliche Ausdehnung für April in der 47-jährigen Geschichte der Satellitenaufzeichnungen. Die Meereisausdehnung in der Antarktis lag zehn Prozent unter dem Durchschnitt und damit die zehnniedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen für diesen Monat.

Im April 2025 war es in weiten Teilen Mitteleuropas, Großbritanniens, Südfennoskandiens und Teilen Osteuropas überdurchschnittlich trocken. Dagegen war es in den meisten Gebieten Südeuropas, Nordnorwegens, Südfinnlands und Teilen Westrusslands überdurchschnittlich nass. Im Alpenraum kam es zu starken Niederschlägen mit Überschwemmungen, Erdrutschen und Lawinen. Überdurchschnittlich nasse Wetterbedingungen herrschten zudem in Teilen Kanadas und Alaskas, im mittleren Westen der USA, in Teilen des östlichen und zentralen Russlands, im südlichen Afrika, im Norden Australiens und im zentralen Südamerika. In vielen dieser Regionen führten starke Niederschläge zu Überschwemmungen und damit verbundenen Schäden.

Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich 195 Staaten auf die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau geeinigt. Nach Analysen der am “Climate Action Tracker” beteiligten Wissenschaftler sind die Maßnahmen der Bundesregierung nahezu dafür geeignet, den Temperaturanstieg auf unter zwei Grad zu begrenzen, allerdings wird das 1,5-Grad-Ziel verpasst. Geht man allerdings davon aus, dass den Bürgern Deutschlands derselbe Anteil am verbleibenden CO2-Budget zusteht wie allen anderen Menschen auch, ist das Ziel der Bundesregierung unzureichend, um eine Erderhitzung von über drei Grad zu verhindern.

Zentralrat der Juden warnt: Bei AfD-Regierungsbeteiligung droht mit Auswanderung

Der Präsident des Zentralrats der Juden warnt vor einem historischen Bruch: Sollte die AfD politische Macht übernehmen, könnte das jüdische Leben in Deutschland in eine neue Unsicherheit stürzen – mit Auswanderung als möglicher Konsequenz. Ein Tabubruch, der längst denkbar geworden ist.

Berlin (red) – Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, blickt zum 80. Jahrestag des Kriegsendes mit Sorge auf das Erstarken der AfD im Bund. Sollte die rechtsextreme Partei einmal in Regierungsverantwortung kommen, wäre dies seiner Meinung nach schwer vereinbar mit jüdischem Leben in Deutschland.

In diesem Fall “müssten der Zentralrat und ich als sein Präsident uns die Frage stellen, ob wir nicht jüdische Menschen in Deutschland zur Auswanderung auffordern müssen”, sagte Schuster der “Süddeutschen Zeitung” am Donnerstag. Dann könne es zur Aufgabe des Zentralrats werden, “diese Menschen bei der Auswanderung zu unterstützen”. Natürlich hoffe er, dass dieser Fall nicht eintrete, sagte Schuster weiter. Wenn aber doch, dann stelle sich die Frage, welches glaubhafte Signal es noch geben sollte, dass jüdisches Leben in Deutschland weiter als gesichert angesehen werden kann.