Polizisten fordern mehr Anstrengungen gegen Geldautomatensprenger

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die Innenminister von Bund und Ländern aufgerufen, mehr Anstrengungen gegen Automatensprenger zu unternehmen. GdP-Vorsitzender Jochen Kopelke sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung”: “Die Polizei ist den Geldautomatensprengern technisch unterlegen, hier muss dringend nachgerüstet werden. Bei der Flucht der Täter beispielsweise kommen wir oft schlicht nicht hinterher.”

Kopelke verwies auf den Fuhrpark der Polizei: “Die Täter fahren hoch motorisierte Sportwagen, mit denen sie jeden Streifenwagen abhängen können. Selbst die teils veralteten Polizeihubschrauber haben es schwer.” Wenn es denn überhaupt Hubschrauber gebe, ergänzte er.

Der Gewerkschaftsvorsitzende forderte die Innenminister dazu auf, mehr in die Ausstattung der Polizei zu investieren. Auch die Fortbildung der Beamten müsse gestärkt werden. “Viele Polizisten fühlen sich auf Einsätze im Zusammenhang mit Geldautomatensprengungen schlecht vorbereitet. Wir haben es auf der Gegenseite mit skrupellosen Gangstern zu tun: Profi-Fluchtfahrer, Profi-Sprenger und so weiter”, sagte Kopelke und warnte: “Das ist ein hoch gefährliches Verbrechen, bei dem die Täter sowohl das Leben von Bank-Anwohnern als auch Polizisten aufs Spiel setzen, um an ihre Beute zu gelangen.” Die Innenminister von Bund und Ländern treffen sich in dieser Woche in München zu ihrer Herbstkonferenz. Auch Automatensprengungen sollen Thema sein.

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei insgesamt 392 Sprengungen in Deutschland.

red

Erleichterte Einbürgerung: Türkische Gemeinde begrüßt Reform des Staatsbürgerschaftsrechts

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, hat die von der Bundesregierung geplante Reform des Staatsbürgerschaftsrechts begrüßt und die Union aufgefordert, anders als 1999 nicht dagegen vorzugehen. “Ich begrüße diese Initiative und sehe sie als einen Paradigmenwechsel an”, sagte Sofuoglu dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben). “Das deutsche Staatsbürgerschaftsrecht entspricht nicht mehr der Realität unserer Tage.”

Es müsse von Grund auf angepackt werden, so Sofuoglu. “Denn wir haben mehrere Millionen Menschen mit mehreren Staatsbürgerschaften. Das ist bisher nicht erlaubt. Das muss anders werden”, sagte er. Außerdem gehe es darum, eine gewisse Gleichstellung zu erreichen und damit mehr Menschen politische Partizipation zu ermöglichen. Sofuoglu fügte hinzu: “Ich hoffe, dass auch die Union dem zustimmt. Das Thema darf jedenfalls nicht wieder emotionalisiert werden wie 1999, als Roland Koch auf die Barrikaden gegangen ist. Wir müssen uns von diesen Stimmungsmachern befreien.” Die Kampagne der hessischen CDU unter Koch während des Landtagswahlkampfes 1999 gegen das damalige Reformvorhaben der rot-grünen Koalition hatte zu einer scharfen innenpolitischen Kontroverse geführt.

Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, lobte das aktuelle Reformvorhaben. “Wer zum Arbeiten nach Deutschland kommt, muss auch eine Chance auf dauerhafte Integration in unsere Gesellschaft haben”, so Kuhle. “Unser Land steht in einem internationalen Wettbewerb um Arbeitskräfte. Wenn wir da mithalten wollen, müssen wir runter von unserem hohen Ross und Steine aus dem Weg räumen.” Schon heute sei im Staatsangehörigkeitsgesetz geregelt, dass nur eingebürgert werden könne, wer den Lebensunterhalt für sich und seine Familie selbst bestreite, sagte Kuhle. Dabei werde es bleiben.

Auch ausreichende Sprachkenntnisse und Straffreiheit müssten weiterhin gegeben sein. Denn die Verleihung der Staatsbürgerschaft sei das Ziel von Integration und gehe ihr nicht voraus, sagte der FDP-Politiker.

red

Deutschlandticket wohl zum 1. April

Frankfurt am Main – Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geht derzeit von einer Einführung des Deutschlandtickets im Frühling aus. “Realistisch erscheint aus unserer Sicht eine Einführung des Deutschlandtickets zum 1. April, weil einige Fragen der Umsetzung noch ungeklärt sind”, sagte EVG-Chef Martin Burkert dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben). Es sei eine Ansage des Bundesverkehrsministeriums nötig: “Der Bund muss ein sicheres Startdatum für das Deutschlandticket nennen und den Ländern eine Kostenevaluation anbieten”, sagte er.

Nach Ansicht von Burkert sollte der Bund bereit sein, mehr Geld als 1,5 Milliarden Euro für das Ticket bereitzustellen, falls nötig. “Spätestens sechs Monate nach Start des Deutschlandtickets muss der Bund die bisher entstandenen Kosten mit den Ländern evaluieren und gegebenenfalls Gelder nachschießen”, sagte Burkert. “Dieses Zugeständnis sollte der Bund auf der Sonder-Verkehrsministerkonferenz an die Länder machen.”

Das Ticket dürfe nicht dazu führen, dass Verkehre abgestellt würden. “Damit drohen manche Länder schon jetzt – das wäre ein klimapolitischer Totalschaden”, so Burkert.

red

Migrationsforscher rechnet mit weiteren Ukraine-Flüchtlingen

Der Migrationsforscher und Chef der Denkfabrik European Stability Initiative, Gerald Knaus, rechnet mit vielen weiteren ukrainischen Flüchtlingen in der Europäischen Union. “Wir sollten uns auf zwei Millionen Menschen oder mehr zusätzlich einstellen”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Das ist in etwa die Zahl an Menschen, die schon einmal hier war und dann wieder zurückgegangen ist.”

So seien seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine “viele Menschen gekommen und ab Mitte April zurückgekehrt”. Mit der Zahl zwei Millionen solle man jedenfalls “realistisch rechnen”, betonte Knaus. “Darauf sollte man sich vorbereiten.”

red

Deutscher Pass: Innenministerin will Einbürgerung beschleunigen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will die Bedingungen für die Einbürgerung in Deutschland deutlich herabsetzen. So sollen zum Beispiel in Deutschland geborene Kinder von ausländischen Eltern automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten, wenn ein Elternteil seit fünf Jahren “seinen rechtmäßigen gewöhnlichen Aufenthalt” in Deutschland hat, wie die “Bild” (Freitagausgabe) unter Berufung auf eine Schaltkonferenz des Ministeriums mit den zuständigen Ressorts der Bundesländer berichtet. Außerdem soll die Dauer bis zur Einbürgerung von Ausländern von derzeit acht Jahren auf fünf Jahre verkürzt werden.

“Bei Besonderen Integrationsleistungen” soll eine Einbürgerung bereits nach drei Jahren möglich sein. Die Fristenregelung würde damit weitgehend dem französischem Vorbild folgen. Die Pflicht zur Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit soll entfallen.

Darüber hinaus will Faeser auch die bei älteren Personen (über das 67. Lebensjahr hinaus) bisher erforderlichen Sprachnachweise streichen. Stattdessen soll die “Fähigkeit zur mündlichen Verständigung” künftig ausreichen. Aus dem Ministerium hieß es gegenüber “Bild”, das Gesetz sei noch nicht in der Ressort-Abstimmung.

Der erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, kritisierte die geplanten Änderungen deutlich. “Der deutsche Pass darf nicht zur Ramschware werden”, sagte er.

red

Alt-Kanzlerin Merkel verteidigt ihre Politik gegenüber Russland und Ukraine

Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Politik gegenüber Russland und der Ukraine verteidigt. Sie habe sich zwar eine friedlichere Zeit nach ihrem Abschied gewünscht, aber der russische Angriff sei nicht überraschend erfolgt, sagte sie dem “Spiegel”. Das Abkommen von Minsk sei “ausgehöhlt” gewesen.

“Im Sommer 2021, nachdem sich die Präsidenten Biden und Putin getroffen hatten, wollte ich mit Emmanuel Macron im EU-Rat noch mal ein eigenständiges europäisches Gesprächsformat mit Putin herstellen”, sagte Merkel. “Aber ich hatte nicht mehr die Kraft, mich durchzusetzen, weil ja alle wussten: Die ist im Herbst weg.” Merkel war im Dezember 2021 offiziell aus ihrem Amt ausgeschieden.

Wenige Monate vor dem Ende ihrer Amtszeit, im August, war Merkel noch zu Russlands Machthaber Wladimir Putin zu einem Abschiedsbesuch nach Moskau gereist. “Das Gefühl war ganz klar: `Machtpolitisch bist du durch.` Für Putin zählt nur Power”, sagte die Altbundeskanzlerin dem Magazin. Sie bereue es nicht, noch einmal bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidatin angetreten zu sein.

“Da musste mal jemand Neues ran.” Außenpolitisch sei sie zum Ende ihrer Amtszeit bei so vielem, was ihre Regierung wieder und wieder versucht habe, keinen Millimeter mehr weitergekommen. “Nicht nur, was die Ukraine angeht. Transnistrien und Moldau, Georgien und Abchasien, Syrien und Libyen. Es war Zeit für einen neuen Ansatz.” Derzeit schreibt Merkel zusammen mit ihrer langjährigen Büroleiterin Beate Baumann ein Buch über ihre 16 Jahre im Kanzleramt.

Dem Nachrichtenmagazin sagte sie, dass sie in ihrer freien Zeit auch Gelegenheit findet, Serien wie “The Crown” und “Babylon Berlin” zu schauen, oder Filme wie “München” über die Rolle des früheren britischen Premierministers Neville Chamberlain im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs.

red

EU-Parlament erklärt Russland zum “Terror-Unterstützer”

Straßburg – Das EU-Parlament hat Russland zu einem staatlichen “Terrorismus-Unterstützer” erklärt. Eine entsprechende Resolution wurde am Mittwoch von der Mehrheit der Abgeordneten angenommen. Russland sei ein “staatlicher Sponsor von Terrorismus”, heißt es darin.

Der Kreml bediene sich zudem “terroristischer Mittel”. Rechtlich verbindlich ist die Entschließung allerdings nicht. Vor allem hat sie Symbolwirkung.

Die Einstufung von Russland als “Terrorstaat” soll unter anderem den Boden dafür bereiten, dass der russische Präsident Wladimir Putin und seine Regierung für Verbrechen während des Ukraine-Krieges vor einem internationalen Gericht zur Rechenschaft gezogen werden können.

red

Klitschko spricht von schlimmstem Winter seit dem Zweiten Weltkrieg

– Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko warnt vor einer Verschlechterung der Lage in der ukrainischen Hauptstadt. “Das ist der schlimmste Winter seit dem Zweiten Weltkrieg”, sagte er der “Bild”. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle durch die Angriffe auf die zivile Infrastruktur erreichen, dass die Menschen aus der Hauptstadt fliehen.

“Aber er erreicht das Gegenteil.” Klitschko sagte weiter: “Wir müssen uns auch auf das schlimmste Szenario vorbereiten. Das wäre, wenn es flächendeckenden Stromausfall gäbe und die Temperaturen noch kälter sind. Dann müssten Teile der Stadt evakuiert werden, aber so weit wollen wir es nicht kommen lassen.” Der Bürgermeister von Kiew sagte, dass Russland weiter Panik auslösen wolle. “Putin will die Menschen terrorisieren, sie frieren lassen, ohne Licht, sodass die Menschen Druck auf Selenskyj machen, aufzugeben.”

Aber das werde nicht passieren. “Mein Eindruck ist: Die Menschen werden nur noch wütender, noch entschlossener. Wir werden nicht sterben oder fliehen, so wie Putin es möchte.”

Von Deutschland und Europa hofft der Bürgermeister auf weitere Unterstützung: “Wir sind sehr dankbar für die Abwehrsysteme, aber wir brauchen noch mehr, gerade auch für weitere Städte in der Ukraine. Unabhängig von Waffen benötigen wir außerdem dringend Generatoren, Schutzkleidung und weitere humanitäre Güter.”

red

Migrationsforscher rechnet mit verstärkter Flucht aus Ukraine

Der Migrationsforscher Gerald Knaus warnt angesichts der gezielten Angriffe Russlands auf die ukrainische Infrastruktur vor weiterer massenhafter Vertreibung der ukrainischen Bevölkerung. “Wir sollten uns jetzt darauf vorbereiten, dass in den nächsten Monaten eine zusätzliche halbe Million Frauen und Kinder aus der Ukraine nach Deutschland kommen könnten”, sagte er der “Bild am Sonntag”. Wie viele Menschen die Ukraine verlassen müssten, hänge auch von den Hilfen ab, die Deutschland zum Wiederaufbau der Infrastruktur leiste.

“Die Ukraine braucht auch weitere finanzielle Unterstützung”, forderte Knaus. Nach Informationen der Sonntagszeitung aus Regierungskreisen werden wegen der aktuellen Zerstörungen die Mittel für humanitäre Hilfe Deutschlands für die Ukraine um 40 Millionen Euro auf insgesamt rund 460 Millionen Euro aufgestockt.

red

Donald Trump darf wieder twittern – Musk schaltet Konto frei

San Francisco – Das Twitter-Konto von Ex-US-Präsident Donald Trump ist wieder abrufbar. Twitter-Eigentümer Elon Musk ließ es am Samstag freischalten, nachdem er auf seinem eigenen Twitter-Konto eine entsprechende Umfrage hatte durchführen lassen. Von rund 15 Millionen abgegeben Stimmen entfielen demnach 51,8 Prozent für eine Freischaltung von Trumps Konto.

“The people have spoken. Trump will be reinstated. Vox Populi, Vox Dei”, kommentiere Musk das Ergebnis.

Trumps Twitter-Konto war Anfang 2021 im Zuge des Sturms auf das Kapitol gesperrt worden. Trump hatte daraufhin sein eigenes soziales Netzwerk gegründet – allerdings mit mäßigem Erfolg. Ob er Twitter aber wieder nutzen will ist noch unklar

red