Landtagswahl: FDP fliegt in Niedersachsen aus dem Landtag

Hannover  – Die FDP fliegt in Niedersachsen nach knapp 20 Jahren Präsenz aus dem Landtag. Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis der Landtagswahl kommen die Liberalen auf 4,7 Prozent, und damit 2,8 Prozent weniger als vor fünf Jahren. Klarer Wahlsieger ist die SPD, die demnach auf 33,4 Prozent kommt, aber ebenfalls 3,5 Prozent verliert.

Die CDU verliert 5,5 Prozent und kommt mit 28,1 Prozent auf ihr schlechtestes Ergebnis in Niedersachsen seit 1955 und den vierten Stimmenverlust in Folge. Die Grünen wiederum kommen auf ihr bestes Landesergebnis und erreichen 14,5 Prozent, ebenso die AfD mit 10,9 Prozent. Die Linke bleibt mit 2,7 Prozent außerhalb des Landtags, die Sonstigen erreichen zusammen 5,6 Prozent.

Darunter ist die Tierschutzpartei mit 1,5 Prozent die größte der kleineren Parteien, gefolgt von “Die Basis” mit 1,0, die Satire-Partei “Die Partei” mit 0,9 Prozent, die Freien Wähler mit 0,8 Prozent, Volt mit 0,5 und die Piraten mit 0,4 Prozent.

red

Rund 50000 EU-Beamte sollen 6,9 Prozent mehr Gehalt bekommen

Die fast 50.000 EU-Beamten sollen in diesem Jahr einen deutlichen Gehaltsaufschlag erhalten. Wie “Bild” (Montagausgabe) berichtet, sollen die Bezüge rückwirkend zum 1. Juli um 6,9 Prozent steigen. Das geht aus Berechnungen der EU-Kommission für den Haushaltsausschuss des EU-Parlaments hervor, schreibt die Zeitung.

Demnach würde das Grundgehalt eines EU-Beamten je nach Besoldungsgruppe um 210 bis 1.460 Euro im Monat steigen. Auch die politischen EU-Spitzen würden davon profitieren, schreibt “Bild” weiter. So würde EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen 2.015 Euro mehr Grundgehalt bekommen, ein EU-Kommissar 1.643 Euro mehr.

Die Diäten der EU-Abgeordneten würden um 632 Euro auf 9.800 Euro steigen. Die endgültige Erhöhung soll in einigen Wochen festgelegt werden. Wie “Bild” weiter schreibt, kritisieren die EU-Staaten die anstehende Erhöhung scharf und wollen sie verhindern.

Konkret verlangen sie eine “einmalige Aussetzung” der automatischen Gehaltserhöhung für die EU-Beamten. Außerdem sollten die “Höhe und Dauer” der üppigen Zulagen für die Eurokraten und das besonders günstige Steuersystem für die Beschäftigten der EU-Behörden überprüft werden, heißt es laut “Bild” in EU-Kreisen.

red

Österreichs Bundespräsident Van der Bellen wiedergewählt

Österreichs Bundespräsident Van der Bellen wiedergewählt

   Wien – Bei der Bundespräsidentenwahl in Österreich ist Amtsinhaber Alexander Van der Bellen wiedergewählt worden. Laut Berechnungen des SORA-Instituts für den ORF kam er auf 56,1 Prozent der Wählerstimmen. Es handelt sich um ein vorläufiges Ergebnis der Stimmauszählung, in dem eine Prognose der Briefwahlstimmen enthalten ist.

Ausgezählt werden die Briefwahlkarten erst im Laufe des Montags. Unter 50 Prozent kann Van der Bellen aber dem Vernehmen nach nicht mehr fallen. Somit kommt es nicht zu einer Stichwahl, Van der Bellen kann also weitere sechs Jahre im Amt bleiben.

In einer ersten Videobotschaft an die Bürger forderte der Präsident nach seinem Erfolg einen “Schulterschluss” in der aktuellen Krisenzeit. Er lade “alle konstruktiven Kräfte” ein, mitzuarbeiten. Auf dem zweiten Rang folgte bei der Wahl am Sonntag FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz mit 17,9 Prozent.

Die anderen Bewerber spielten keine große Rolle. Van der Bellen hatte seine erneute Kandidatur im Mai angekündigt, von den Parlamentsparteien hatte in der Folge nur die FPÖ einen Gegenkandidaten aufgestellt. Insgesamt waren am Sonntag 6,4 Millionen Österreicher aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

red

Berichte: Mehrere schwere Explosionen im Zentrum von Kiew

   Kiew – Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es am Montagmorgen offenbar mehrere Explosionen gegeben. In übereinstimmenden Medienberichten war von mindestens drei Detonationen die Rede. Als Hintergrund werden russische Raketenangriffe vermutet.

Zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine, die am 24. Februar 2022 begann, war Kiew häufiger unter Beschuss geraten. Allerdings war der Vormarsch der russischen Truppen schon nach wenigen Tagen ca. 30 Kilometer vor Kiew ins Stocken geraten. Nach dem Abzug der Russen aus dem Gebiet hatte sich die Lage in der Hauptstadt deutlich entspannt.

red

Bericht: Sabotage Ursache für Störung im Bahnverkehr

Die Störung des digitalen Zugfunksystems der Bahn, die am Vormittag zur Unterbrechung des gesamten Bahnverkehrs in Norddeutschland geführt hat, war offenbar kein technischer Defekt. Die Sicherheitsbehörden haben laut eines Berichts der “Bild am Sonntag” Hinweise auf “Fremdeinwirkung”, wie es hieß. Kabelverbindungen des Funksystems seien demnach entweder gestohlen oder absichtlich und gezielt zerstört worden.

Bei einer solchen Attacke auf die sogenannten GSMR-Kabel der Bahn brauche man bestimmte Kenntnisse, um diese gezielt zu unterbrechen, heißt es aus Bahnkreisen. Hinweise auf die mutmaßlichen Täter gebe es noch nicht. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

red

Scholz mit Europa-Gipfel zufrieden – Keine Lösung in Energiefrage

 Prag – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich mit dem Gipfel in Prag zufrieden gezeigt – greifbare Lösungen für die Probleme der Zeit hat es dabei aber offenbar nicht gegeben. Europa sei “noch enger zusammengerückt”, sagte Scholz am Nachmittag in der tschechischen Hauptstadt. Es handele sich um ein “gutes neues Gesprächsformat”.

Eingeladen waren nicht nur EU-Staaten, sondern auch alle anderen europäischen Länder wie Großbritannien, die Schweiz oder die Türkei. Russland und Weißrussland waren nicht dabei. In einem halben Jahr werde ein weiteres solches Treffen in Moldawien stattfinden, so der Kanzler.

Ein wichtiges Thema sei die Energiesicherheit und die Frage der Gas-Preise gewesen, sagte Scholz in Prag. Man wolle mit “zuverlässigen Lieferanten” wie den USA oder Norwegen darüber sprechen, aber auch die asiatischen Länder wie Südkorea oder Japan müssten in dieser Frage eingebunden werden, so der Kanzler. Immerhin Norwegen habe Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Auf die russische Drohung mit Atomwaffen könne es nur eine Antwort geben: “Das sollen alle bleiben lassen, das wäre gefährlich für die Welt”, sagte Scholz.

red

Minister Özdemir ruft zu verstärkten Lebensmittelspenden für die Ukraine auf

Ernährungsminister Cem Özdemir hat die Wirtschaft zu verstärkten Lebensmittelspenden für die Ukraine aufgerufen. “Über die Koordinierungsstelle meines Ministeriums sind mehr als 400 Hilfslieferungen mit über 12.000 Paletten in die Ukraine gebracht worden”, sagte Özdemir den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). “Für die anhaltende Spendenbereitschaft bin ich der deutschen Wirtschaft sehr dankbar.”

Auf dieses Engagement werde es in den kommenden Wintermonaten wieder verstärkt ankommen.

red

Bund will rund 800 Milliionen Corona-Schutzmasken vernichten 

Der Bund will massenhaft Masken “thermisch verwerten”, die er während der Anfangsphase der Coronapandemie erworben hat. Dazu seien bereits erste Ausschreibungen angelaufen, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Betroffen sind laut einem Sprecher derzeit rund 730 Millionen OP-Masken und 60 Millionen FFP2- oder ähnliche Halbmasken, wie der “Spiegel” schreibt.

Sie würden nicht mehr ausgegeben, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen sei. Zudem seien rund 20 Prozent der seit März 2020 beschafften Masken wegen Qualitätsmängeln für die Auslieferung gesperrt. Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zu Beginn der Krise rund 5,8 Milliarden Masken für sechs Milliarden Euro gekauft; er wurde später vom Bundesrechnungshof wegen “massiver Überbeschaffung” gerügt.

Zu den 60 Millionen nun abgelaufenen Halbmasken gehören auch solche, die nach einem umstrittenen, vom Ministerium abgespeckten Standard geprüft wurden. Die SPD warf Spahn in der Großen Koalition vor, solche sogenannten CPI-Masken an bedürftige Gruppen wie alte Menschen ausgegeben zu haben. In einem Kompromiss hatte man sich geeinigt, CPI-Masken zwar in der Nationalen Notreserve einzulagern, sie aber nicht auszugeben, sondern bis zum Verfallsdatum dort liegen zu lassen.

red

Friedensnobelpreis 2022 für Menschenrechtler in Weißrussland, Russland und Ukraine

Der Friedensnobelpreis 2022 wird an den weißrussischen Menschenrechtler Ales Bialiatski, die Menschenrechtsorganisationen “Memorial” aus Russland und das “Center for Civil Liberties” in der Ukraine verliehen. Das teilte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. Bialiatski setzte sich seit Jahren in Weißrussland in der Demokratiebewegung ein, seit 2021 sitzt er wegen angeblicher Steuerhinterziehung im Gefängnis.

Die Menschenrechtsorganisation “Memorial” wurde in Russland Ende 2021 formal durch die Behörden aufgelöst, außerhalb Russlands agieren die Aktivisten aber weiter. Schwerpunkte der Organisation waren seit der Gründung 1989 die historische Aufarbeitung politischer Gewaltherrschaft, das Eintreten für die Einhaltung der Menschenrechte und die soziale Fürsorge für die Überlebenden des sowjetischen Arbeitslagersystems (Gulag). Das “Center for Civil Liberties” mit Sitz in Kiew wurde 2007 gegründet und setzt sich nach eigenen Angaben für Menschenrechte und Demokratie ein.

Alle drei Preisträger repräsentierten die Zivilgesellschaft in ihren Ländern, teilte das Nobelkomitee mit. In diesem Jahr gab es für den Friedensnobelpreis 343 Kandidaten, darunter 251 Einzelpersonen und 92 Organisationen.

red

Schauspieler Günter Lamprecht ist tot

Der Schauspieler Günter Lamprecht ist tot. Er starb bereits am Dienstag im Alter von 92 Jahren, wie mehrere Medien am Freitag übereinstimmend berichteten. Lamprecht war dem breiten Publikum spätestens seit den 1990er Jahren durch die Rolle des Berliner Tatort-Kommissars “Franz Markowitz” bekannt.

Seinen Durchbruch als Filmschauspieler hatte er aber schon Ende der 1970er Jahre, als ihn Rainer Werner Fassbinder in “Die Ehe der Maria Braun” und anschließend in der Verfilmung von Alfred Döblins “Berlin Alexanderplatz” besetzte. Zuletzt war er in “Babylon Berlin” und 2021 im Fernsehfilm “Meeresleuchten” zu sehen. Mehrfach erhielt Lamprecht die “Goldene Kamera”, 2006 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

red