Kampf gegen Pandemie: Griechenland beschließt Impfpflicht für Über-60-Jährige

Athen – In Griechenland soll künftig eine Corona-Impfpflicht für Über-60-Jährige gelten. Das kündigte der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Dienstag an. Demnach müssen Menschen über 60 bis zum 16. Januar mindestens eine Impfung nachweisen.

Sollte dies nicht der Fall sein, droht ihnen eine Geldbuße von monatlich 100 Euro. Die Einnahmen sollen in das Gesundheitssystem fließen. In Griechenland sind aktuell etwa 63 Prozent der Bürger “vollständig” geimpft.

Von den Über-60-Jährige gelten 520.000 noch als ungeimpft. Einen Lockdown soll es in Griechenland nach dem Willen der Regierung nicht geben. Stattdessen hatte sie zuletzt den Druck auf Ungeimpfte erhöht.

Ihnen wurde unter anderem der Zutritt zu Restaurants, Kinos, Museen und Fitnessstudios untersagt.

red / dts Nachrichtenagentur

 

Herbst 2021 zu warm und zu trocken

Offenbach – Der Herbst 2021 ist in Deutschland zu warm und deutlich zu trocken gewesen. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen am Montag mit. Mit 9,8 Grad Celsius lag demnach der Temperaturdurchschnitt um 1,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +0,5 Grad.

Der erste Herbstmonat präsentierte sich meist spätsommerlich. So trat der bundesweit heißeste Tag im Herbst, am 9. September mit 30,0 °C in Huy-Pabstorf, westlich von Magdeburg auf. Zum Tag der Deutschen Einheit wurde im Alpenvorland sogar nochmals ein Sommertag verzeichnet.

Auch der November verlief meist mild, brachte aber auch besonders zum Ende Vorstöße kälterer Meeresluft aus Nordwesten. Am tiefsten sank das Quecksilber dabei in Zwiesel im Bayrischen Wald am 25. November mit -7,7 °C. Wie 2020 fiel der Herbst insgesamt deutlich zu trocken aus. Bundesweit summierten sich im Mittel rund 130 Liter pro Quadratmeter und damit knapp 30 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt der Referenzperiode 1961 bis 1990 (183 l/m²).

Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 (190 l/m²) lag die negative Abweichung bei 31 Prozent. Die Sonnenscheindauer blieb im Herbst mit rund 350 Stunden um 13 Prozent über ihrem Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (319 Stunden) lag die positive Abweichung bei gut 10 Prozent.

dts Nachrichtenagentur

 

 

Mindestens 250 Bußgeldverfahren zu Quarantäne-Vergehen in Großstädten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Seit Jahresbeginn wurden in den zehn größten deutschen Städten mindestens 15 Personen in Quarantänestationen in Kliniken oder Gefängnissen zwangseingewiesen. Zudem haben die Behörden mindestens 250 Bußgeldverfahren eingeleitet, mit Strafen von teils mehreren hundert Euro, berichtet die “Welt am Sonntag” unter Berufung auf eine eigene Kommunen-Abfrage. Demnach griffen besonders die Behörden in München zum letzten Mittel: Seit Jahresbeginn wurden elf Verweigerer zwangsweise abgesondert.

In Stuttgart waren es zwei Infizierte, in Düsseldorf und Frankfurt je einer beziehungsweise eine. Zudem haben die zehn größten Städte seit Jahresbeginn mindestens 250 Bußgeldverfahren angestoßen. Die mögliche Höchstsumme von 25.000 Euro verhängten die Behörden bei Weitem nicht.

In Düsseldorf etwa werden je nach Schwere des Quarantäneverstoßes zwischen 250 Euro und 500 Euro erhoben, wie es dort hieß. In Köln maximal 1.000 Euro, in Essen bisher höchstens 528,50 Euro. Die meisten Städte gaben an, nur in Fällen zu handeln, in denen es einen konkreten Verdacht gibt.

Die tatsächliche Zahl könnte jeweils höher sein. Ämter in Leipzig meldeten dem Bericht zufolge, es sei nicht möglich, alles auszuwerten – aus Kapazitätsgründen. Einzelne Berliner Bezirke ließen die Anfrage der Zeitung unbeantwortet.

 

Cem Özdemir (Grüne) will Landwirte für mehr Klimaschutz gewinnen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der designierte Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Cem Özdemir (Grüne), will mit dem aus seiner Sicht halbherzigen Klimaschutz der Großen Koalition brechen und den Klimaschutz in der Landwirtschaft vorantreiben. Das sagte er dem “Spiegel”. Özdemir weiter: “In der Vergangenheit war es doch immer so im Kabinett: Die Umweltministerin gab eigentlich ganz gute Klima- und Umweltziele vor, dann kam der damalige Wirtschaftsminister, der Verkehrsminister oder eben die damalige Landwirtschaftsministerin und hat den Klima- und Artenschutz in die Tonne getreten”, sagte Özdemir dem “Spiegel”.

Das werde die künftige Ampelregierung anders machen. “Klimaschutz ohne Landwirtschaft kann nicht gelingen, Gesellschaft ohne Landwirtschaft auch nicht”, sagte der Grünen-Politiker. Ihm gehe es “um Klima- und Artenschutz und genau deshalb auch um die Menschen, die dahinterstehen und die will ich mitnehmen”.

Der ehemalige Grünen-Chef will deshalb auf die Landwirte zugehen. “Das heißt für mich raus aus der Wohlfühlbubble und rein ins Land.” Özdemir hat sich bislang auf Verkehrs- und Außenpolitik konzentriert. Er verwies jedoch auf familiäre Verbindungen in die Landwirtschaft.

“Bevor mein Vater als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen ist, war er Landwirt aus einfachsten Verhältnissen”, sagte er.

 

Neue Corona-Mutation bei Patient in Israel gefunden

Jerusalem (dts) – Die zuerst in Südafrika aufgetauchte neue Corona-Variante B.1.1.529 ist auch schon in Israel angekommen. Das dortige Gesundheitsministerium teilte am Freitag mit, es gebe einen nachgewiesenen und zwei weitere Verdachtsfälle. Alle drei Personen seien gegen Corona geimpft gewesen.

Mindestens ein Patient kam aus Südafrika, die beiden anderen zumindest auch aus dem Ausland. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Israel hat aus Sorge vor B.1.1.529 bereits Einreisebeschränkungen für mehrere afrikanische Länder verhängt.

Der geschäftsführende Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) kündigte das auch für Deutschland an. “Ich rechne damit, dass wir in Kürze auch die Flugkontakte ins südliche Afrika unterbrechen müssen”, sagte Braun am Freitag im ARD-Morgenmagazin. Noch am Morgen werde es dazu Gespräche mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) geben.

An den Börsen gingen die Kurse wegen B.1.1.529 bereits in den Keller: Der DAX wurde im frühen Handel 2,5 Prozent unter Vortagesschluss berechnet, die Ölpreise gaben gut drei Prozent nach, die asiatischen Börsen gingen ebenfalls deutlich ins Minus.

 

“Fridays for Future”: Koalitionsvertrag reicht nicht für 1,5 Grad

Berlin (dts) – Nachdem die Ampel-Parteien sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt haben, zieht “Fridays for Future”-Aktivistin Carla Reemtsma ein vernichtendes Fazit. “Das, was die da präsentiert haben, reicht bei Weitem nicht aus, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen”, sagte sie dem Nachrichtenportal Watson. “Und das allein ist schon ein riesiger Skandal – immerhin haben sich alle drei Parteien vor der Wahl und ja auch immer wieder im Koalitionspapier klar dafür ausgesprochen, am 1,5 Grad-Ziel festzuhalten. Es fehlen aber die Maßnahmen, um das auch tatsächlich zu erreichen.” Einen besonderen Blick habe man auf das Verkehrsministerium, das nun an die FDP geht, “die ja bislang nicht mit besonders vielen Klimaschutzmaßnahmen aufgefallen ist, im Gegenteil”. Sie setzten immer noch auf synthetische Kraftstoffe, obwohl selbst die Autohersteller mittlerweile sähen, dass sich das wirtschaftlich nicht lohne.

“Es gibt weiterhin kein Tempolimit, obwohl das eine einfache Möglichkeit wäre, CO2 einzusparen”, sagte Reemtsma.

 

Bericht: Grüne einigen sich auf Ministerposten – Özdemir dabei

Berlin (dts) – Die Grünen haben sich nach einem stundenlangen Machtkampf zwischen dem Realo- und dem Linken-Flügel am späten Donnerstagabend darauf geeinigt, wer Ministerposten in der Ampel-Regierung übernehmen darf. Das berichtet das Magazin “Business Insider” unter Berufung auf übereinstimmende Informationen aus beiden Lagern. Demnach soll Cem Özdemir neuer Landwirtschaftsminister werden.

Ihn hatte der Linken-Flügel zuvor abgelehnt und Toni Hofreiter favorisiert. Parteichef Robert Habeck wird Klima- und Wirtschaftsminister, die Co-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Außenministerin. Das Umweltministerium soll Steffi Lemke übernehmen.

Das Familienministerium soll anstatt Fraktionschefin Katrin Göring-Eckhardt nun Anne Spiegel, Ex-Familienministerin aus Rheinland-Pfalz, übernehmen. Dafür könnte die bisherige Fraktionsvorsitzende nun das Amt der Bundestagsvizepräsidentin bekommen. Claudia Roth wird laut des Berichts Kulturstaatsministerin im Kanzleramt.

Für Toni Hofreiter, der zum linken Parteiflügel gehört und ebenfalls Vorsitzender der Grünen-Bundestagsfraktion ist, wird demnach kein Ministerposten übrigbleiben. Das hatte zuvor für viel Ärger geführt, die in der Folge Özdemir verhindern wollten. Nach stundenlangen Beratungen im sogenannten Parteirat kam es aber nun offenbar zur Einigung, schreibt “Business Insider”.

Zuletzt hatte sich noch der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir für Özdemir stark gemacht. “Cem Özdemir hat bewiesen, dass er Menschen weit über unsere Stammwählerschaft hinaus gewinnen kann”, sagte er am Donnerstag dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben). “Wir sind als Grüne in den letzten Jahren stark geworden, weil wir uns von der Flügellogik gelöst und uns mit der Sache und nicht mit uns selbst beschäftigt haben. Zu diesem Erfolgsrezept sollten wir zurückkehren. Im Übrigen will ich mir eine Fortschrittsregierung im Einwanderungsland Deutschland im Jahr 2021 nicht vorstellen, in der nur Olafs, Annalenas und Christians vertreten sind.”

 

 

 

Studie: Viele hochaltrige Menschen fühlen sich in Pandemie hilflos

Berlin (dts) – Hochaltrige Menschen über 80 Jahren erleben die durch die Corona-Pandemie bedingten Veränderungen zumeist als Belastung. Das geht aus einer vom Bundesfamilienministerium geförderten Studie hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Demnach haben viele ältere Frauen und Männer Angst oder fühlen sich hilflos.

Es gibt aber auch diejenigen, die in der Pandemie aktiv durch individuelle Bewältigungsmechanismen ihr Wohlbefinden aufrechterhalten. Laut Studie sind die Erfahrungen Hochbetagter in der Pandemie sehr unterschiedlich. Während manche Ältere zu Corona-Zeiten weniger soziale Unterstützung erhalten, bekommen andere mehr Hilfe als sonst.

Die Kontaktbeschränkungen wurden überwiegend als Belastung wahrgenommen. Daneben gibt es aber auch positive Veränderungen, beispielsweise in der wahrgenommenen gesellschaftlichen Wertschätzung. Die Studie wurde vom Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) sowie dem Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) durchgeführt.

Sie basiert auf Angaben von mehr als 10.000 zufällig ausgewählten Personen im Alter von 80 Jahren oder älter im gesamten Bundesgebiet, die zwischen November 2020 und April 2021 befragt wurden.

Fast 20.000 Messerangriffe innerhalb eines Jahres in Deutschland

Berlin (dts) – Jeden Tag kam es im Jahr 2020 durchschnittlich zu mehr als 50 Messerangriffen in Deutschland. Das ergibt eine Abfrage der “Welt am Sonntag” bei den Innenministerien der Länder. Demnach haben Polizeibehörden im vergangenen Jahr insgesamt etwa 20.000 solcher Attacken erfasst.

Messerangriffe bezeichnen Taten, bei denen der Angriff mit einem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt wird. Demnach ereigneten sich im Jahr 2020 die meisten Messerangriffe in Nordrhein-Westfalen (5.411), Berlin (2.593) und Niedersachsen (2.377). Bis auf Mecklenburg-Vorpommern stellten dazu alle Bundesländer Zahlen zur Verfügung.

Insgesamt wurden bei den Attacken bundesweit mindestens 100 Frauen und Männer ermordet. Zehn von 16 Bundesländern stellten Zahlen zur Herkunft der mutmaßlichen Täter zur Verfügung. Demnach besitzen 60,4 Prozent der Tatverdächtigen die deutsche Staatsbürgerschaft – 39,6 Prozent sind nichtdeutsche Staatsbürger.

Zuwanderer machen rund 17,4 Prozent der Tatverdächtigen aus. Offiziell liegen bislang keine bundeseinheitlichen Zahlen zu Messerangriffen in Deutschland vor, obwohl die Einführung in der Polizeilichen Kriminalstatistik bereits 2018 auf der Innenministerkonferenz beschlossen wurde. Die Umfrage zeigt, dass die Bundesländer mit einer Ausnahme auch psychische Störungen bei Tatverdächtigen von Messerangriffen bislang nicht statistisch erfassen.

Konstantin von Notz, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, sieht Reformbedarf. “Deutlich wird erneut: Es muss das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern bleiben, die Aussagekraft der Kriminal- und Strafrechtspflegestatistiken nachhaltig zu verbessern.” Benjamin Strasser, Innenpolitiker der FDP, forderte “eine gründliche Aufarbeitung und Ausermittlung ohne Scheuklappen notwendig.”

Um Gefahren zu erkennen, brauche es ein zuverlässiges Lagebild.

 

 

Zahl der Schulanfänger auf höchstem Stand seit 14 Jahren

Wiesbaden (dts) – In diesem Jahr wurden in Deutschland so viele Kinder eingeschult wie seit 14 Jahren nicht mehr. 771.700 Jungen und Mädchen haben zu Beginn des laufenden Schuljahres 2021/2022 mit der Schule begonnen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Das waren 21.900 oder 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zuletzt wurden im Schuljahr 2007/2008 mehr Kinder eingeschult (772.700). Der starke Anstieg der Einschulungen lasse sich auf demografische Entwicklungen wie etwa die höheren Geburtenzahlen in den jeweiligen Jahren zurückführen, hieß es. So wurden 2014 rund 33.000 mehr Kinder geboren als noch im Vorjahr (+4,8 Prozent), im Jahr 2015 waren es 23.000 mehr (+2,3 Prozent).

Dementsprechend gab es zum Jahresende 2020 bundesweit rund 3,0 Prozent mehr Kinder im einschulungsrelevanten Alter von 5 bis unter 7 Jahren als im Jahr zuvor. Die Zahl ausländischer Kinder in dieser Altersgruppe lag Ende 2020 dabei um 9,7 Prozent höher als im Vorjahr, jener mit deutscher Staatsangehörigkeit um 1,9 Prozent. Der überwiegende Teil der Kinder (93,6 Prozent) startete seine Schullaufbahn an einer Grundschule.

3,0 Prozent wurden an Förderschulen eingeschult, 2,4 Prozent an Integrierten Gesamtschulen sowie 1,0 Prozent an Freien Waldorfschulen. Im Vergleich zum vergangenen Schuljahr gab es zudem 3,4 Prozent mehr Einschulungen an Freien Waldorfschulen sowie 3,1 Prozent mehr Einschulungen an Grundschulen. An Förderschulen nahm der Anteil leicht ab (-0,9 Prozent).