Immer mehr Säuglinge und Kleinkinder werden adoptiert

Im Jahr 2020 war mit 48 % fast jedes zweite aller 3 774 Adoptivkinder im Säuglings- oder Kleinkindalter, also unter 3 Jahre alt. Der Anteil der unter 3-jährigen Adoptivkinder im Vergleich zum Vorjahr erneut um zwei Prozentpunkte gestiegen, berichtet das Statistische Bundesamt. Damit hält der Trend zu mehr Adoptionen von Säuglingen und Kleinkindern an: Zehn Jahre zuvor hatte mit 32 % erst etwa jedes dritte Adoptivkind zu dieser Altersgruppe gezählt. Die Gesamtzahl der Adoptionen ist seitdem von 4 021 Fällen um 6 % zurückgegangen (-247 Fälle).

Wandel vollzieht sich vor allem in Stieffamilien

Hintergrund der Entwicklung ist vor allem ein Wandel in Stieffamilien. Stiefväter und Stiefmütter, also die neuen (Ehe-) Partnerinnen oder (Ehe-) Partner der leiblichen Elternteile, adoptieren inzwischen deutlich häufiger als früher auch bereits Säuglinge oder Kleinkinder: Während 2010 lediglich 203 Adoptivkinder im Alter von unter 3 Jahren durch einen Stiefelternteil adoptiert wurden, traf dies 2020 auf 933 Kinder dieser Altersgruppe zu. Dadurch stieg unter den adoptierten Säuglingen und Kleinkindern der Anteil der Stiefkindadoptionen stark an: Innerhalb von zehn Jahren hat er sich von 16 % auf 51 % mehr als verdreifacht.

Auffällig war dabei die Entwicklung bei den Säuglingen von unter einem Jahr: 2020 wurden 489 Säuglinge im Rahmen einer Stiefkindadoption angenommen, das waren fast 13-mal so viele wie zehn Jahre zuvor (2010: 38 Säuglinge). Infolgedessen hat sich binnen zehn Jahren auch unter den adoptierten Säuglingen der Anteil der Stiefkindadoptionen von 51 % auf 86 % erhöht.

Als Ergebnis dieser Entwicklungen ist die Bedeutung der Stiefkindadoptionen über alle Altersgruppen erneut gewachsen: Während sie im Jahr 2010 noch gut die Hälfte aller Adoptionen stellten (54 %), waren es 2020 fast zwei Drittel (65 %). Gegenüber 2019 ist dieser Anteil um zwei Prozentpunkte gestiegen.

Internationale Adoptionen gehen weiter zurück

Internationale Adoptionen sind dagegen weiter rückläufig und spielen zahlenmäßig nur noch eine geringe Rolle beim Adoptionsgeschehen: Von 2010 bis 2020 sank die Zahl der Kinder, die im Zusammenhang mit einer Adoption nach Deutschland geholt wurden, um 75 % auf 116. Dabei stammten 47 von ihnen aus Asien, 25 aus Europa, 25 aus Amerika und 19 aus Afrika oder der übrigen Welt.

red

Weniger Menschen zieht es nach Deutschland

Im Jahr 2020 sind rund 220 000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus Deutschland fortgezogen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem es noch rund 327 000 mehr Zu- als Fortzüge gab, fiel der Wanderungsüberschuss 2020 damit deutlich geringer aus. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, ging die Nettozuwanderung über die Grenzen Deutschlands damit im fünften Jahr in Folge zurück.

Im Jahr 2020 gab es rund 1 187 000 Zuzüge und 966 000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands. Im Vorjahr wurden noch rund 1 559 000 Zuzüge und 1 232 000 Fortzüge registriert. Damit waren im Jahr 2020 rund 24 % weniger Personen zu- und 22 % weniger Personen fortgezogen als 2019. Dieser starke Rückgang an registrierten Wanderungen über die Grenzen Deutschlands fällt überwiegend in den Zeitraum von März bis Dezember 2020, in dem weltweit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie existierten. Restriktionen bei den Reisemöglichkeiten und wirtschaftliche Gründe, die eine geplante Zu- oder Abwanderung verhindert oder verschoben haben, könnten einen Effekt auf die Gesamtzahl der registrierten Zu- und Fortzüge gehabt haben.

Die Abnahme der Außenwanderung gegenüber 2019 ist vor allem auf die rückläufige Zu- und Auswanderung ausländischer Personen zurückzuführen. 2020 wanderten rund 995 000 Ausländerinnen und Ausländer nach Deutschland ein (2019: 1 346 000). Demgegenüber wurden 746 000 Fortzüge von Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit verzeichnet (2019: 961 000).

Zuwanderung europäischer Personen geht zurück

Der Wanderungsüberschuss nach Deutschland von Personen mit einer Staatsangehörigkeit anderer europäischer Staaten ging 2020 erneut zurück; er sank gegenüber 2019 von 214 000 auf 173 000 Personen. Es zogen 208 000 Personen weniger zu und 167 000 Personen weniger fort. Weniger Zuzüge als im Vorjahr gab es vor allem bei Personen mit rumänischer und polnischer Staatsangehörigkeit (-47 000 bzw. -27 000 Personen gegenüber 2019). Trotz des Rückgangs der Nettozuwanderung trugen europäische Staatsangehörige weiter am meisten zur Nettozuwanderung von nichtdeutschen Personen bei, gefolgt von Staatsangehörigen aus Asien mit einem Saldo von 55 000 und aus Afrika mit einem Überschuss von 16 000. Unter den asiatischen Ländern war der Saldo am höchsten für syrische (21 000), indische und afghanische Staatsangehörige (jeweils 8 000).

Deutsche wandern vor allem in die Schweiz, nach Österreich und in die USA aus

Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit war gegenüber 2019 ebenfalls eine verringerte Zu- und Abwanderung zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr wurden 10 % weniger Zuzüge und 19 % weniger Fortzüge registriert. Per Saldo resultierte aus dieser Entwicklung ein Wanderungsverlust deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gegenüber dem Ausland von 28 000 Personen im Jahr 2020. Die Schweiz, Österreich und die Vereinigten Staaten waren dabei die drei Hauptzielländer. Es zogen 15 000 Deutsche in die Schweiz, 11 000 nach Österreich und 6 000 in die USA.

Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern als Gewinner innerdeutscher Wanderungen

Innerhalb Deutschlands wurden 1 032 000 Wanderungen im Jahr 2020 über die Bundeslandgrenzen registriert. Dies waren 66 000 oder 6 % weniger als im Vorjahr. Brandenburg profitierte mit einem Saldo von 19 000 Personen am meisten von innerdeutschen Wanderungen, gefolgt von Schleswig-Holstein (+11 000) und Mecklenburg-Vorpommern (+9 000). Berlin (-19 000) und Baden-Württemberg (-14 000) verloren dagegen die meisten Einwohnerinnen und Einwohner zugunsten anderer Bundesländer.

red

Online-Glücksspiel: Hilfe für Süchtige

In Deutschland sind laut aktuellen Studien rund 430.000 Menschen von einem problematischen Glücksspielverhalten oder einer Glücksspielsucht betroffen. Junge männliche Erwachsene bis 25 Jahre sowie mit Migrationshintergrund oder einem eher niedrigen Einkommen gehören dabei zu den Risikogruppen. Entsprechend alarmiert sind Experten, dass am 1. Juli 2021 der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft tritt: Künftig können bundesweit Lizenzen für Online-Glücksspiele vergeben werden.

Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): “Online-Glücksspiel ist – im Vergleich zu anderen Glücksspielarten – mit einem erhöhten Suchtrisiko verbunden. Das erhöhte Suchtrisiko ist dadurch bedingt, dass rund um die Uhr immer und überall gespielt werden kann.” Laut Studien zeige nahezu jeder fünfte Spielende von Online-Casinospielen ein problematisches oder abhängiges Spielverhalten. Um dieser Suchtgefahr vorzubeugen, habe die Behörde qualitätsgesicherte Angebote entwickelt.

Pathologisches Glücksspiel ist offiziell als Krankheit anerkannt. Kennzeichnend ist beispielsweise, dass Betroffene mit Glücksspielen vor Problemen oder anderen negativen Emotionen zu fliehen versuchen. Um ihren “Kick” zu bekommen, setzen sie immer wieder mehr Geld ein, als ihnen zur Verfügung steht und jagen dann den Verlusten panisch hinterher.

Häufig wird erfolglos versucht, das Spielverhalten zu kontrollieren, was meist zu starker Unruhe und Gereiztheit führt. Darüber hinaus versuchen Betroffene oft, ihre Probleme vor Familie und Freunden zu verheimlichen. Beziehungen oder der Arbeitsplatz werden gefährdet oder gehen im schlimmsten Fall verloren, so die BZgA.

Rudolf Huber / glp

Deutschlands Bevölkerung erstmals seit 2011 nicht gewachsen

In der Bundesrepublik Deutschland lebten zum Jahresende 2020 lebten 83,2 Millionen Menschen. Damit ist die Einwohnerzahl Deutschlands im Vorjahresvergleich nahezu unverändert geblieben (-12 000 Einwohner/-innen), nachdem die Bevölkerung zwischen 2011 und 2019 kontinuierlich von 80,3 Millionen auf 83,2 Millionen gewachsen war. Die Entwicklung im Pandemiejahr 2020 resultiert aus zwei Faktoren: zum einem einer verminderten Nettozuwanderung, die nach vorläufigen Ergebnissen von 294 000 im Jahr 2019 auf 209 000 im Jahr 2020 zurückgegangen ist. Zum anderen erhöhte sich der Überschuss der Sterbefälle über die Zahl der Geburten von 161 000 auf 212 000. Somit konnte die gesunkene Nettozuwanderung das Geburtendefizit nur noch annähernd ausgleichen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Für eine Bevölkerungszunahme reichte sie aber nicht mehr aus.

Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren steigt binnen Jahresfrist um 4,5 %

Trotz der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehenden erhöhten Sterblichkeit wuchs die Zahl der älteren Menschen im Jahr 2020 weiter: Am stärksten stieg die Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren mit einem Plus von 255 000 Personen oder 4,5 % auf 5,9 Millionen. Die Zahl der Seniorinnen und Senioren zwischen 60 und 79 Jahren erhöhte sich um 96 000 auf 18,2 Millionen (+0,5 %). Dagegen nahm die Bevölkerung in der Altersgruppe zwischen 20 und 59 Jahren um 367 000 Personen ab und umfasste Ende 2020 rund 43,7 Millionen Frauen und Männer (-0,4 %). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren blieb mit 15,3 Millionen nahezu unverändert (+4 000). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung erhöhte sich wie im Vorjahr um 0,1 auf 44,6 Jahre.

Bevölkerungszuwachs im Westen deutlich geringer als 2019, Rückgang im Osten leicht verstärkt

In den Bundesländern zeigten sich 2020 folgende Entwicklungen: Berlin und Nordrhein-Westfalen verzeichneten im Vergleich zu 2019 einen Bevölkerungsverlust von 5 000 beziehungsweise 22 000 Personen, nachdem die Bevölkerung in den Vorjahren noch gewachsen war (2019: +25 000 bzw. +15 000). Neben der verminderten Zuwanderung aus dem Ausland war dabei für Berlin zusätzlich eine verstärkte Abwanderung in andere Bundesländer ursächlich. Umgekehrt ist die Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns aufgrund einer gestiegenen Zuwanderung aus dem Inland um 3 000 Personen gewachsen, nachdem sie 2019 noch zurückgegangen war (-2 000).

Die größten absoluten Bevölkerungszunahmen im Jahr 2020 verzeichneten Bayern (+15 000) gefolgt von Niedersachsen (+10 000) und Brandenburg (+9 000). Neben Nordrhein-Westfalen und Berlin waren Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bremen von Bevölkerungsverlusten betroffen. Dabei haben sich die Bevölkerungsverluste in Thüringen und vor allem Sachsen gegenüber 2019 verstärkt.

Insgesamt verzeichneten die westdeutschen Bundesländer (ohne Berlin) einen Bevölkerungszuwachs um 24 000 Personen auf 67,0 Millionen, der 2020 jedoch deutlich niedriger ausfiel als 2019 (+144 000). In Ostdeutschland (ohne Berlin) nahm die Bevölkerungszahl um 30 000 und damit im Vergleich zu 2019 (-21 000) noch weiter ab und betrug am Jahresende 12,5 Millionen.

Bevölkerungszahlen auf Kreisebene: 178 Kreise mit Zuwächsen, 192 mit Rückgängen

In der Corona-Pandemie kommen den Bevölkerungs- beziehungsweise Einwohnerzahlen auf Kreisebene eine besondere Bedeutung zu, da die Zahl der Corona-Neuinfektionen bei der Inzidenzberechnung ins Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl gesetzt wird. Im Jahr 2020 hat die Bevölkerung in 178 Kreisen zugenommen, in 192 Kreisen abgenommen und ist in 31 Kreisen nahezu konstant geblieben. Die Bevölkerungszahlen in den Landkreisen und kreisfreien Städten zum Jahresende 2020 sind in der Kreistabelle in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar. Zahlen auf Kreisebene und nach Altersgruppen enthält auch die Kreiskarte im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes sowie im Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.

red

Die Geheimnisse von “Wer wird Millionär?”

Moderator Günther Jauch und die Quiz-Sendung “Wer wird Millionär?” sind längst Kult geworden. Wenn sich die Kandidaten im RTL-Studio zwischen A, B, C oder D entscheiden müssen, raten Millionen Deutsche auf dem heimischen Sofa begeistert mit.

Doch was ist eigentlich das Phänomen dieser Sendung? Das wollten jetzt die Experten der Informations-Plattform “onlinecasinosdeutschland” wissen und haben den TV-Klassikers mal ganz genau unter die Lupe genommen.

Erste Erkenntnis: Männliche Kandidaten gehen eher Risiken ein als weibliche. Das wirkt sich zum einen positiv auf ihre Gewinnsumme aus: In den vergangenen zweieinhalb Jahren gewannen Männer im Schnitt 25.902 Euro mehr als Frauen. Mit dem Risiko geht allerdings auch ein mehr als dreimal so tiefer Fall einher, wenn Kandidaten mit ihren Antworten daneben liegen: Während sich Frauen durchschnittlich 9.227 Euro durch die Lappen gehen ließen, verloren Männer bei falschen Antworten mehr als dreimal so viel (34.941 Euro).

Insgesamt war die Erfolgsquote bei Männern in den vergangenen beiden Jahren etwas höher als bei Frauen. 84 Prozent der männlichen Kandidaten beendeten das Spiel in brenzligen Situationen und nahmen ihren gesamten Gewinn mit nach Hause, während 72 Prozent der Frauen sich zum Aufhören entschieden.

Knapp ein Drittel der in den letzten zweieinhalb Jahren herausgegebenen Preisgelder (3.341.000 Euro) gingen an Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen. Hamburger nahmen 1.602.000 Euro mit und belegen damit Platz zwei. Mit 1.017.500 Euro landen Baden-Württemberg auf Rang drei.

Die Kategorie, die den Kandidaten die höchsten Geldverluste bescherte, war die Rubrik “Sport”: Insgesamt 314.000 Euro ging Teilnehmern aufgrund falscher Antworten verloren.

Zukünftige Kandidaten sollten sich merken: Besonders bei der 64.000- und der 125.000-Euro-Frage ist Vorsicht geboten, denn knapp die Hälfte ihrer Vorgänger seit 2019 scheiterten an diesen Fragen.

Ralf Loweg / glp

Diese Politiker werden im Netz besonders häufig beleidigt

Spitzenpolitiker sind immer häufiger Ziel von Beleidigungen. Besonders schwer trifft es den CDU-Abgeordneten Philipp Amthor, der anteilig am häufigsten beleidigt wird. Das hat VICO Research & Consulting im Auftrag der Informationsplattform Betrugstest.com herausgefunden.

Demnach wird neben Amthor auch die AfD-Führung um Alice Weidel und Jörg Meuthen im Netz besonders häufig aufgrund ihrer politischen Position beschimpft. Auch die Kanzlerkandidaten werden auf Twitter beschimpft, zu den zehn meistbeleidigten Spitzenpolitikern gehören sie jedoch nicht. Im Zuge der Analyse wurden rund 1.464.000 Tweets analysiert.

Meistbeleidigtes SPD-Mitglied ist der amtierende Außenminister Heiko Maas, der sich in 13 Prozent der Tweets über ihn Beschimpfungen anhören muss. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach polarisiert aktuell nicht nur in TV-Shows, sondern auch im Netz: Mit einer Beleidigungsquote von elf Prozent liegt er gemeinsam mit dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) auf dem zehnten Rang der verhältnismäßig besonders häufig beschimpften Politiker.

Gute Nachrichten hingegen für Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und die FDP: Kein Mitglied der drei Parteien findet sich in den Top Ten der meistbeleidigten Politiker wieder.

Auch über die von den Parteien ins Rennen geschickten Kanzlerkandidaten wird heftig diskutiert, wobei es nicht selten ausfallend wird. Den größten Redebedarf gibt es bei CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet mit einer Gesamtkommunikation von 398.631 Posts im April. Sieben Prozent dieser Tweets fallen beleidigend aus – höchster Wert unter den Kanzlerkandidaten.

Zu Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, fallen sechs Prozent der Kommunikation beleidigend aus, die gleiche Beleidigungsquote weist SPD-Kandidat Olaf Scholz auf.

red

Geburtenzahl in Deutschland: Höchster Wert seit mehr als 20 Jahren

In Deutschland sind im März 2021 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 65 903 Kinder zur Welt gekommen. Mehr als 65 000 Geburten in einem März gab es zuletzt 1998. Im Vergleich zum März 2020 ist die Geburtenzahl in diesem Jahr um etwa 5 900 oder 10 % gestiegen.

Anstieg steht in zeitlichem Zusammenhang mit dem Ende des ersten Lockdowns

Bereits im Februar 2021 hatte sich eine leichte Zunahme der Geburten angedeutet (nach vorläufigem Stand +6 % im Vergleich zum Februar 2020), die sich nun im März weiter verstärkt hat. Der Anstieg steht in zeitlichem Zusammenhang mit dem Abflachen der ersten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland und den Lockerungen ab Anfang Mai 2020. Ein Blick auf die Zahlen vom Jahresbeginn zeigt, dass während des ersten Lockdowns offenbar nicht mehr Kinder gezeugt wurden als sonst: Im Januar 2021 lagen die Geburtenzahlen noch in etwa auf Vorjahresniveau.

Europaweit im März 2021 tendenziell steigende Geburtenzahlen

Nach vorläufigen Angaben der zuständigen Ämter stiegen in den meisten europäischen Staaten die Geburtenzahlen im März 2021. In besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern wie Spanien, Frankreich oder Belgien haben sich die zunächst deutlich rückläufigen Geburtenzahlen stabilisiert. In mehreren anderen Staaten nahmen sie im März 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zu: Rumänien (+15 %), Estland und Litauen (+13 %), Niederlande, Finnland und Ungarn (+10 %).

red

Zahl der Verkehrstoten im März gestiegen

192 Menschen sind nach vorläufigen Ergebnissen im März 2021 bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland ums Leben gekommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilt, waren das 31 Personen oder 19 % mehr als im März 2020. Auch die Zahl der Verletzten ist im März 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, und zwar um 5 % auf rund 21 100.

Die Vergleichszahlen von März 2020 waren jedoch besonders niedrig. Denn in diesem Monat traf Deutschland die erste Infektionswelle der Corona-Pandemie, das öffentliche Leben erlahmte und der erste Lockdown trat in Kraft. Die Zahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, sank daher im März 2020 auf 161, den niedrigsten Wert seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990. Die Zahl der Verletzten sank auf den niedrigsten Wert für einen März.

Im 1. Quartal 2021 erfasste die Polizei insgesamt rund 475 200 Straßenverkehrs­unfälle. Das entspricht einem Rückgang von 15 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Darunter waren circa 41 900 Unfälle mit Personenschaden (-23 %), bei denen 458 Menschen getötet wurden. Damit ist die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres 2020 um fast 18 % beziehungsweise 100 Personen gesunken. Die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr nahm um 25 % auf rund 52 000 ab.

red

So hart trifft der Klimawandel die Arktis wirklich

Vor allem die Arktis leidet unter dem Klimawandel. So hat sich die Polar-Region laut aktuellen Berechnungen seit 1971 dreimal schneller als der Rest des Planeten erwärmt.

In Zahlen bedeutet das: Zwischen 1971 und 2019 stieg die durchschnittliche Jahrestemperatur in der Arktis um 3,1 Grad Celsius, auf der Erde insgesamt dagegen um “nur” ein Grad Celsius. Das berichtete jetzt das “Arctic Monitoring and Assessment Programme” (AMAP).

Jedes Zehntelgrad Erwärmung am Nordpol macht dabei einen großen Unterschied, betonen Wissenschaftler: Die Gefahr, dass das Polar-Eis im Sommer komplett auftaut, ist bei einem Temperaturanstieg um zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zehnmal höher als bei einer Erwärmung um 1,5 Grad, wie im Klimaabkommen von Paris 2015 vereinbart.

Die Einflüsse des Klimawandels auf arktische Gemeinschaften, Ökosysteme und Arten seien beträchtlich und beschleunigten sich, warnen die Klimaexperten weiter. Die neuen Beobachtungen zeigen schnelle und umfassende Veränderungen in der Region, die weit über die Arktis hinaus zu spüren seien.

Der Verlust des Meer-Eises, der Rückgang von Gletschern und die verringerte Schneedecke setzten zudem zuvor abgelagerte Schadstoffe frei. So wie Quecksilber, was dann eine weitere Bedrohung für Menschen und Tiere darstellt. Auch Mikroplastik, das im Schnee wie im Eis, Meereswasser, in Ozeansedimenten und an arktischen Stränden gefunden worden sei, werde zu einem wachsenden Problem für die Region.

Ralf Loweg / glp

Deutschland verlernt das Schwimmen

Diese Bilanz ist ein echter Schlag ins Wasser. In Deutschland verlernen immer mehr Menschen das Schwimmen. Schuld daran ist die Corona-Krise mit all ihren Einschränkungen. Denn dadurch werden nach Einschätzung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) viele Menschen zu Nichtschwimmern. Das wiederum erhöhe natürlich das Risiko des Ertrinkens, warnt DLRG-Präsident Achim Haag.

Die Ausbilder der DLRG nahmen demnach im Corona-Jahr 2020 insgesamt 23.485 Schwimmprüfungen ab, 75 Prozent weniger als im Jahr 2019. Damals wurden 92.913 Personen zu Schwimmern ausgebildet.

Insgesamt 14.566 Seepferdchen-Abzeichen wurden 2020 vergeben. Auch dies waren etwa 70 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. “Der Zusammenhang mit der Pandemie liegt hier auf der Hand”, sagt Haag mit Blick auf die in der Corona-Krise geschlossenen Bäder. “Hier sprechen wir mittlerweile von mindestens einem, wenn nicht sogar schon zwei verlorenen Jahrgängen in der Schwimmausbildung.”

Aber auch vor der Pandemie habe ein Viertel aller Grundschulen keinen Schwimmunterricht anbieten können, weil kein Bad zur Verfügung stehe, so Haag.

Insgesamt 24.747 Mal rückte die DLRG im Jahr 2020 zu Notfällen in Küsten- und Binnengewässern aus. Etwa 41.000 Retter wurden eingesetzt. Die häufigste Rettungsursachen sind Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Unkenntnis über die Gewässer, heißt es.

Ralf Loweg / glp