Baden-Württembergs beliebteste Vornamen in 2020

Sophia und Leon waren nach einer Auswertung des Vornamen-Experten Knud Bielefeld in diesem Jahr die beliebtesten Vornamen bei Neugeborenen in Baden-Württemberg. Auf dem am Mittwoch veröffentlichten Ranking lösen sie Emilia und Elias als die beliebtesten Vornahmen des Vorjahres ab.

Da es keine offizielle deutsche Vornamenstatistik gibt, ermittelt Knud Bielefeld regelmäßig die häufigsten Babynamen. Bielefeld veröffentlicht seit 1996 jährlich ein Namensranking auf seiner Internetseite beliebte-vornamen.de. Für das Jahr 2020 erfasste er knapp 180.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland. Das sind etwa 23% aller in Deutschland geborenen Babys. Das Ranking basiert auf Quellen aus 465 Städten (51% der Datengrundlage stammt von Geburtskliniken und 49% von Standesämtern). Falls für eine Stadt amtliche Meldungen vorliegen, wurde aus dieser Stadt keine Geburtsklinik ausgewertet und so Doppelerfassungen verhindert.

Beliebteste Vornamen in Baden-Württemberg:

Platz Mädchennamen Jungennamen
1. Sophia Leon
2. Hannah Noah
3. Mia Elias
4. Emma Luca
5. Emilia Luis
6. Lea Ben
7. Lina Matteo
8. Marie Lukas
9. Mila Paul
10. Anna Finn

red

UNICEF-FOTO des Jahres 2020

Das UNICEF-Foto des Jahres 2020 zeigt den Exodus von Kindern aus dem brennenden Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Das Siegerbild des griechischen Fotografen Angelos Tzortzinis hält die Tapferkeit, Fassungslosigkeit und Hilfsbereitschaft von Kindern angesichts höchster Not in einer bewegenden Momentaufnahme fest.

Auch der zweite und der dritte Preis des internationalen Wettbewerbs von UNICEF Deutschland fangen Geschichten von Kindern ein, die bedrückenden und außergewöhnlichen Lebensumständen standhalten. Die Reportage des indischen Fotografen Supratim Bhattacharjee über arbeitende Kinder auf den größten Kohlefeldern Asiens erhält den zweiten Preis. Der deutsch-russische Fotograf Evgeny Makarov zeigt in seiner Reportage aus Brasilien eine Ballettschule als Antwort auf Gewalt und Drogen im Alltag von Kindern in den Favelas von Rio de Janeiro. Sie wird mit dem dritten Preis ausgezeichnet.

„Das UNICEF-Foto des Jahres 2020 ist eine eindringliche Mahnung. Es erzählt von einem Drama direkt vor unserer Haustür. Das Bild konfrontiert uns mit unserer Menschenpflicht: Wir in Europa müssen endlich eine Antwort finden – auch für die Kinder von Moria. Wir müssen gemeinsam mehr tun, um auch in ihr Leben Hoffnung zu bringen“, erklärt Elke Büdenbender, Schirmherrin von UNICEF Deutschland.

„Das Jahr 2020 hat für viele Mädchen und Jungen auf der Welt eine Eskalation an Katastrophen gebracht“, sagt Peter-Matthias Gaede, stellvertretender Vorsitzender von UNICEF Deutschland. „Aus einem Flüchtlingslager fliehen zu müssen, in ohnehin armseligen Lebensverhältnissen zusätzlich von der Corona-Pandemie bedroht zu werden, von Kinderarbeit nicht nur körperlich, sondern auch seelisch zerstört zu werden: Bilder aus dem diesjährigen Wettbewerb zeigen, was das bedeutet. Ihre Botschaft: Helfen wir den Kindern!“

„Covid-19 hat das Arbeitsfeld der Fotoreporter enorm eingeschränkt. Reisen wurden fast unmöglich. Gleichwohl erreichten die Jury für das UNICEF-Foto des Jahres 2020 bemerkenswerte Bilder und Bild-Essays. Realisiert häufig von den einheimischen Fotografen der Brennpunkte der Welt“, sagt Prof. Klaus Honnef, Vorsitzender der Jury. „Zehn herausragende Bild-Geschichten von Kindern zeichnete die Jury aus, deren Lebenswelt die unterschiedlichsten Zwänge und Herausforderungen prägen.“

Das Siegerbild: Die brennende Not

 

Der zweite Preis: Der Fluch der Kohle

© Supratim Bhattacharjee, Indien In Jharia im indischen Bundesstaat Jharkhand liegen die größten Kohlefelder Asiens. Auf 280 Quadratkilometern wird hier Kohle im Tagebau gewonnen, oftmals von Kindern.
© Supratim Bhattacharjee, Indien In Jharia im indischen Bundesstaat Jharkhand liegen die größten Kohlefelder Asiens. Auf 280 Quadratkilometern wird hier Kohle im Tagebau gewonnen, oftmals von Kindern.

Der dritte Preis: Das Favela-Ballett

© Evgeny Makarov, Deutschland/Russland (Agentur Focus)
Mitglieder einer der besten Tanz-Akademien Brasiliens haben beschlossen, für eine Alternative zu den oftmals aussichtslosen Lebensbedingungen in den Favelas von Rio de Janeiro zu sorgen.

red

Feuerwerk 2020: Expertin rät zum Komplett-Verzicht

Die neuen Regeln zur weiteren Corona-Eindämmung schränken auch die Nutzung von Raketen, Feuerwerksbatterien und Böllern an Silvester ein. Wie ist die genaue Situation? Rechtsexpertin Dr. Katarzyna Guzenda von der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) beantwortet die wichtigsten Fragen.

– Darf ich Böller zünden, die ich noch aus dem Vorjahr habe?

2020 wird generell davon abgeraten, Feuerwerk zu zünden. In der angespannten Corona-Lage sollten unnötige Belastungen für die Feuerwehren oder das Gesundheitswesen und alle Zusatzgefahren vermieden werden. Das gilt selbst dann, wenn das Zünden im eigenen Garten rechtlich erlaubt sein mag oder vor der Haustür kein explizites Feuerwerksverbot gilt.

– Was ist mit Böllern, die schon online bestellt wurden?

Einige Landesverordnungen verbieten den Verkauf von pyrotechnischen Gegenständen. Bei anderen ist ausdrücklich auch deren Abgabe, also die Auslieferung, verboten. Grundsätzlich steht Verbrauchern bei Bestellungen im Internet ein Widerrufsrecht zu. Wer in dieser Situation also unsicher ist, kann sie stornieren und bekommt sein Geld zurück.

– Was passiert, wenn sich der Handel nicht an die Verbote hält?

Bei einem Verstoß gegen diese Bestimmungen müssen Händler mit einer Strafe rechnen. So sieht beispielsweise der Bußgeldkatalog im Land Brandenburg einen Regelsatz von 1.000 bis 12.500 Euro vor.

– Kann man Böller schnell noch im grenznahen Ausland kaufen?

Das ist definitiv keine gute Idee. Der kleine Grenzverkehr etwa nach Polen ist untersagt. Aber auch aus anderen EU-Ländern dürfen nur zugelassene Feuerwerkskörper eingeführt werden.

Grundsätzlich gelte, so die Expertin: “Auch Verzicht ist ein Verbraucherrecht” – gerade im Corona-Jahr 2020.

Rudolf Huber / glp

Deutschland putzt sich heraus

In der Corona-Krise rückt die Hygiene in vielen Haushalten in den Mittelpunkt. Sauberkeit ist oft das oberste Gebot. Vor allem in Deutschland wohnen die Putz-Könige. Denn nirgendwo in Europa wird mehr Geld ausgegeben für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel.

Die Corona-Pandemie hat diesen Trend verstärkt. Der Umsatz für Haushaltspflegemittel stieg 2020 um 9,2 Prozent auf 48 Milliarden Euro. Das geht aus Hochrechnungen des Industrieverbands Körperpflege und Waschmittel (IKW) hervor. “Putzen hilft bei der Alltagsbewältigung”, sagt Geschäftsführer Thomas Keiser. Gerade in schwierigen Zeiten wie der Corona-Pandemie brächten Pflegerituale Stabilität in den Alltag.

Besonders die Seifenhersteller erlebten einen Boom. Weil sich die Deutschen in der Corona-Krise viel häufiger die Hände waschen, stieg die Seifen-Nachfrage um 77 Prozent. Der Umsatz mit Reinigungsmitteln erhöhte sich um über 18 Prozent. Zweistellige Zuwächse verzeichneten auch Geschirrspülmittel und Raumdüfte. Insgesamt gaben die Deutschen durchschnittlich 98 Euro für Haushaltspflegemittel aus – zehn Prozent mehr als 2019.

Wegen der Kontaktbeschränkungen spielt sich das Leben stärker zu Hause ab. Folglich wird auch mehr in der eigenen Wohnung gereinigt. “Die Schließung von Kantinen und Restaurants führte dazu, dass mehr zu Hause gegessen und daher auch gespült wurde”, erklären die Branchenvertreter.

Dagegen waren Kosmetikprodukte, insbesondere Make-ups und Parfums deutlich weniger gefragt als 2019. Der Umsatz der dekorativen Kosmetik schrumpfte um fast 13 Prozent, die Erlöse für Herren- und Damendüfte sanken um über sieben Prozent . Auch für Rasierpflege wurde weniger Geld ausgegeben. In Corona-Zeiten lassen sich Männer lieber einen Bart wachsen.

Ralf Loweg / glp

Lotto-Jackpot: Drei Gewinner teilen sich 45 Millionen Euro

Der mit 45 Millionen Euro maximal gefüllte Jackpot im LOTTO 6aus49 wurde am Mittwochabend ausgeschüttet. Weil kein Tipper die Gewinnklasse 1 (6 Richtige mit Superzahl) getroffen hatte, fiel das Geld nach den Regularien der Gewinnklasse 2 (6 Richtige) zu. Gleich drei Gewinner aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein dürfen sich jetzt über jeweils 15 Millionen Euro freuen. Das gab Lotto Rheinpfalz am Donnerstag bekannt. 

Da der 45 Millionen-Jackpot in die Gewinnklasse 2 gewandert ist, wurde das Geld, das ursprünglich dort ausgeschüttet worden wäre, nun der Gewinnklasse 3 (5 Richtige mit Superzahl) zugeschlagen. Dies geschah, weil die Gewinnsumme im ersten und zweiten Rang auf jeweils 45 Millionen Euro beschränkt ist. Dadurch dürfen sich die 49 Glückspilze der dritten Gewinnklasse über den Rekordgewinn von jeweils rund 283.000 Euro freuen.

“Wir sind froh, dass die erste garantierte Ausschüttung des Jackpots nach den neuen Regularien so vielen Spielern in der Vorweihnachtszeit einen Geldsegen beschert hat”, freut sich Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, der derzeit federführenden Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB).

Die neue Regel besagt, dass der Jackpot bis zur Höhe von 45 Millionen Euro steigen kann, wenn er dazwischen nicht geknackt wird. Dann muss er ausgeschüttet werden. Bis dato galt die Regel, dass der Jackpot dann garantiert ausgeschüttet wird, wenn er zwölf Ziehungen in Folge nicht geknackt wurde.

Der Lotto-Jackpot stand in der deutschen Lotto-Geschichte nur einmal noch höher: Am 5. Dezember 2007 gab es über 45,3 Millionen Euro zu gewinnen. Dieses Geld teilten sich dann drei Gewinner aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Sie gewannen jeweils rund 15,1 Millionen Euro.

Den bislang höchsten Gewinn im LOTTO 6aus49 mit 42,5 Millionen Euro schaffte im Oktober 2020 eine Tipperin aus Baden-Württemberg. Die beiden nächsten Plätze auf der Jackpot-Hitliste belegen Spielteilnehmer aus Nordrhein-Westfalen: Am 7. Oktober 2006 gewann ein Tipper knapp 37,7 Millionen Euro, während am 14. Mai 2016 ein weiterer Spielteilnehmer aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland die Summe von 37,05 Millionen Euro abräumte.

Die Wahrscheinlichkeit, bei LOTTO 6aus49 sechs Richtige plus Superzahl zu treffen, liegt bei 1 zu 140 Millionen. Für die zweite Gewinnklasse benötigt man nur sechs Richtige, dafür liegen die Chancen bei 1 zu 16 Millionen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer bei der Gewinnklasse 3 (5 Richtige mit Superzahl) liegt bei rund 1:542.000.

red

Weihnachten brennt der Baum

Alle Jahre wieder: Auch die Corona-Krise kann den Deutschen nicht die Weihnachtsstimmung verderben. Und zum Fest gehört natürlich auch ein schöner Weihnachtsbaum. Der macht das gemütliche Beisammensein mit der Familie erst so richtig perfekt.

Da ist es nicht verwunderlich, dass mehr als acht von zehn Bundesbürgern (84 Prozent) einen Christbaum in ihrem Zuhause für das Fest der Liebe aufstellen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Tankstellenkette HEM hervor. Jeder Dritte empfindet erst bei frischem Tannenduft und leuchtenden Christbaumkugeln in den eigenen vier Wänden das Gefühl von Weihnachten. 47 Prozent geben an, dass vor allem ein Weihnachtsbaum als langlebige Tradition essentiell für das Weihnachtsfest der Familie ist.

Wer denkt, dass im heutigen Zeitalter die meisten Weihnachtsbäume online gekauft werden, liegt falsch: Nur ein Prozent bestellen ihren Baum im Internet. Das mag daran liegen, dass für jeden Fünften vor allem das Aussehen der Tanne bei der Kaufentscheidung ausschlaggebend ist. Das lässt sich direkt vor Ort natürlich am besten feststellen. Dabei zieht es 34 Prozent der Deutschen an den temporären Verkaufsstand oder in den stationären Handel, also ins Gartencenter oder in den Baumarkt (24 Prozent). Zwölf Prozent wählen den traditionellen Weg und schlagen ihren Baum im Wald selbst. Dabei muss es für jeden zweiten Baumkäufer eine schöne Nordmanntanne sein.

Der Transport der großen und kleinen Tannen stellt kein Problem für die Bundesbürger dar. Während jeder Zweite seinen Baum im Kofferraum des eigenen Pkws transportiert, schnallen ihn sieben Prozent einfach aufs Dach. 13 Prozent der Befragten nutzen einen Transporter und weitere sieben Prozent klemmen ihn einfach unter den Arm.

Während 14 Prozent der Deutschen es kaum erwarten können, ihren Christbaum direkt Anfang Dezember aufzustellen, folgen 44 Prozent erst Mitte des Monats der Weihnachtstradition. Weitere 29 Prozent bringen ihre Tanne sogar erst am Morgen des 24. Dezembers ins heimische Wohnzimmer.

Geschmückt wird der Baum von der Mehrzahl der Deutschen (61 Prozent) direkt nach dem Aufstellen. Weitere 18 Prozent dekorieren ihn erst am Morgen des 24. Dezembers, um für die morgendliche Weihnachtsstimmung zu sorgen.

Ralf Loweg / glp

Dauerbrenner Abo-Falle

Das Thema ist nicht nur lästig und ärgerlich. Es kann für die Betroffenen auch ganz schön teuer werden. Jedenfalls zahlt laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) knapp jeder fünfte Bundesbürger für einen Vertrag, den er eigentlich gar nicht abschließen wollte. Und von ungewollten Vertragsverlängerungen ist sogar fast jeder Vierte betroffen.

Am verbreitetsten sind ungewollte Abschlüsse oder Verlängerungen im Bereich Telekommunikation (Telefon, Internet, Mobilfunk), gefolgt von Streamingdiensten und Printmedien. Dazu berichtet fast jeder vierte Befragte (23 Prozent) von Problemen bei der Ausübung des Widerrufsrechts. Am häufigsten (acht Prozent), weil der Anbieter behauptet, den Widerruf nicht erhalten zu haben.

In 62 Prozent der untersuchten Fälle entstand aus Sicht der Verbraucher durch ungewollte Vertragsverlängerungen ein finanzieller Nachteil. Die Betroffenen schätzen diesen Schaden im Schnitt auf 335 Euro in zwei Jahren.

“Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung Verbraucher besser vor teuren Kostenfallen wie ungewollten Verträgen für Handy, Strom oder Streamingdienste schützt”, sagt vzbv-Vorstand Klaus Müller. Schwarz-Rot sollte die Auseinandersetzungen rund um das Faire-Verbraucherverträge-Gesetz beilegen und es noch in dieser Legislatur verabschieden.

Rudolf Huber / glp

An diesen Orten ist das Wohnen am teuersten

Eigentlich, so lautet eine bewährte Faustregel, sollte die Wohnungs-Kaltmiete nicht über 30 Prozent des Nettoeinkommens liegen. Denn sonst droht die Gefahr, dass nicht mehr genügend Geld fürs Leben übrigbleibt. Eine aktuelle Studie belegt aber: In Deutschland gilt das nur noch für ein Drittel der Städte und Kreise.

Der laut des Portals ImmoScout24 aktuelle Stand: In 223 von 331 untersuchten deutschen Städten und Landkreisen sind Wohnungs-Suchende zwangsweise bereit, mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete auszugeben.

Vor allem in Bayern haben sich die Suchenden bereits darauf eingestellt, sehr tief in die Tasche greifen zu müssen. So finden sich unter den zehn Städten und Kreisen, in denen der Anteil der Angebotsmiete am Haushaltseinkommen am höchsten ist, gleich sieben bayerische Städte und Kreise. Die Plätze eins bis vier werden ebenfalls von weiß-blauen Orten belegt: An erster Stelle der Kreis Fürstenfeldbruck mit 35,72 Prozent. Dicht dahinter der Kreis Dachau (35,14 Prozent), die Landeshauptstadt München (35,08 Prozent) und der dazugehörige Kreis München (35,07 Prozent).

Hier zeigt sich aber auch, dass die Menschen im Schnitt über mehr Geld verfügen als der Durchschnitt. In München etwa liegt das Haushaltsnettoeinkommen der registrierten Nutzer von ImmoScout24, von denen diese Angabe vorliegt, bei 3.003,50 Euro pro Monat.

Mit seinen 35,08 Prozent führt München auch die Rangliste der deutschen Top 7-Städte an. “Im Vergleich der Metropolen liegt nur noch Berlin unter der 30-Prozent-Regel – und das äußerst knapp”, heißt es. Angesichts der aktuell erreichten 29,72 Prozent dürfte die 30-Prozent-Schallmauer aber bald geknackt werden. Es folgen Düsseldorf (31,32 Prozent), Frankfurt am Main (32,74 Prozent), Köln (33,01 Prozent), Hamburg (33,17 Prozent) und Stuttgart (34,4 Prozent).

Besser ergeht es den Wohnungssuchenden dagegen im sächsischen Kreis Bautzen: Hier liegt der Anteil der Angebotsmiete am Nettoeinkommen bei 22,94 Prozent – und ist damit deutschlandweit am niedrigsten.

Rudolf Huber / glp

„Wir würden ja, aber es passt nicht in unseren Alltag“ – warum Eltern wenig vorlesen

Rund 32 Prozent der Eltern in Deutschland lesen ihren Kindern selten oder nie vor – diese Zahl ist seit Jahren konstant. Erstmalig geht die Vorlesestudie 2020 der Frage nach, welche Gründe dahinterstecken. Dazu wurden bundesweit 528 Eltern befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen.

Die Vorlesestudie 2020, die am 26.10. in einer Online-Pressekonferenz vorgestellt wurde, ist wie der Bundesweite Vorlesetag am 20. November ein gemeinsames Projekt von Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche Bahn Stiftung.

Wenig Zeit

Häufig fehlt es an Zeit und Bereitschaft zum Vorlesen. Die Hälfte der Eltern gibt an, dass es im Haushalt anderes zu tun gibt und sie zu erschöpft zum Vorlesen sind. Außerdem denken 48 Prozent der befragten Eltern, dass ihren Kindern woanders schon genug vorgelesen wird, vor allem in der Kita.

„Vorlesen ist für viele der Befragten eine zusätzliche Belastung in ihrem Alltag“, sagt Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe. „Dabei lässt es sich mit anderen Freizeitaktivitäten wie etwa Basteln gut verbinden, das wollen wir noch mehr zeigen. Schon fünf Minuten Vorlesen sind besser als nichts.“

Wenig Bücher

Auch mangelt es in vielen Haushalten an Vorlesestoff. 68 Prozent der befragten Haushalte geben an, dass ihre Kinder maximal zehn Bücher haben. Sie sehen diese Tatsache häufig nicht als Manko, allerdings fänden es 57 Prozent der befragten Eltern gut, wenn ihre Kinder regelmäßig Bücher geschenkt bekämen. Die Studie zeigt auf, dass Buchgeschenke die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Eltern häufiger vorlesen.

„Geschichten müssen zu den Familien kommen, egal ob als Buch oder digital“, fordert Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn AG und Beauftragter Leseförderung der Deutsche Bahn Stiftung. „Vorlesestoff sollte im Alltag überall verfügbar sein – attraktiv, unkompliziert, niedrigeschwellig und in möglichst vielen Sprachen. Das erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern häufiger vorlesen.“

Wenig Spaß

49 Prozent der Eltern macht Vorlesen keinen Spaß. Damit gehen sehr kritische Vorstellungen vom Vorlesen einher: Die Eltern glauben, schauspielern und ihre Kinder zum geduldigen Zuhören zwingen zu müssen. 44 Prozent der befragten Eltern sagen, dass ihr Kind zu unruhig sei, 31 Prozent geben an, dass ihr Kind selbst gar nicht vorgelesen bekommen möchte.

„Viele der befragten Eltern stehen dem Vorlesen kritisch gegenüber – es macht ihnen keinen Spaß, weil sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlen“, sagt Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen.  „Die Hälfte hat in ihrer eigenen Kindheit zu Hause keine Vorleseerfahrungen gemacht. Ihnen fehlt das Vertrauen, dass Vorlesen jederzeit und überall ohne Übung möglich ist. Das wollen, das müssen wir ändern, denn es geht darum, dass alle Kinder diesen wichtigen Impuls in ihr Leben mitnehmen können!“

Info:
Die Vorlesestudie wird seit 2007 jährlich durchgeführt. 2020 hat iconkids & youth München im Mai und Juni 528 Eltern von Kindern im Alter von 1-6 Jahren (358 Mütter, 170 Väter) persönlich-mündlich befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Gruppe der selten und nie vorlesenden Eltern bundesweit.

Alle Ergebnisse sowie Vorleseempfehlungen für Kinder zwischen einem und acht Jahren finden Sie unter: www.stiftunglesen.de/vorlesestudie

Zentrale Ergebnisse aus den zurückliegenden Vorlesestudien lauten:

  • Vorlesen fördert die Lesemotivation und das Leseverhalten (2011/2018)
  • Vorlesen fördert die sprachliche Entwicklung (2018)
  • Vorlesen fördert die persönliche Entwicklung (2015)
  • Vorlesen fördert die sozialen Kompetenzen von Kindern (2015/2016)
  • 91 Prozent der Kinder in Deutschland lieben es, wenn ihnen vorgelesen wird und wünschen sich, dass dies noch viel öfter geschieht. (2016)

Beim Bundesweiten Vorlesetag setzen jedes Jahr Hundertausende Menschen ein Zeichen für das Vorlesen. 2020 findet er am 20. November statt. Weitere Informationen und Anmeldung: www.vorlesetag.de

red

Waldzustand im Land verschlechtert sich weiter

Der Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert. Trockenheit und Hitze schwächen die Waldbäume im dritten Jahr in Folge. Das erklärte am Donnerstag Forstminister Peter Hauk anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2020. Der Waldumbau sei eine gesellschaftlich wichtige Jahrhundertaufgabe.

„Das dritte Jahr in Folge mit einer extremen Witterung hat die Wälder Baden-Württembergs schwer getroffen. Der Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert, so dass mittlerweile 46 Prozent der Fläche als deutlich geschädigt eingestuft wird. Damit haben wir ein noch nie dagewesenes Schadniveau seit Beginn der Waldzustandserhebung erreicht“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Hauk, am Donnerstag, 22. Oktober, in Stuttgart anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2020.

Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert

Im Rahmen der Waldzustandserhebung wird landesweit die Kronenverlichtung als Maß für den Gesundheitszustand der Waldbäume aufgenommen. Die Folgen der drei letzten überdurchschnittlich warmen und trockenen Jahre seien bei allen Baumarten zu beobachten. Der mittlere Nadel- bzw. Blattverlust habe sich bei der Fichte, der Kiefer, der Esche und der Buche weiter verschlechtert. Der Zustand der Tanne stagniere auf einem hohen Schadniveau. Die Eiche zeige als einzige Hauptbaumart deutliche Verbesserungen des Kronenzustands, der aber immer noch auf einem hohen Schadniveau ist.

„Das Land stellt den Waldbesitzern nahezu 30 Millionen Euro zur Verfügung und unterstützt sie damit bei der Bewältigung der gravierenden Schäden. Insbesondere für die Aufarbeitung, die Lagerung und den Transport des Schadholzes aber auch für das Auffinden der vom Borkenkäfer befallenen Bäume und für den Aufbau klimastabiler Wälder werden staatliche Hilfen gewährt“, erklärte Forstminister Hauk. Außerdem habe das Land über den Notfall-Plan zusätzliche Mittel in die Forschung investiert.

„Ziel ist es, weitere wissensbasierte Grundlagen zum Aufbau klimastabiler, naturnaher Wälder zu entwickeln und Kenntnisse über alternative Baumarten zu gewinnen, die künftig eine größere Rolle spielen könnten. Auf dieser Grundlage können wir die Waldbesitzer individuell, unabhängig und kostenlos beraten und den Waldumbau in Baden-Württemberg weiter vorantreiben“, erklärte Minister Hauk.

Waldumbau als gesellschaftlich wichtige Jahrhundertaufgabe

Die dramatische Schadsituation in den Wäldern mache mehr als deutlich, dass mit den Anstrengungen zum Waldumbau hin zu einem Mehr an Klimastabilität nicht nachgelassen werden dürfe. „Die Prognosen zum Klimawandel sagen voraus, dass Extremwetterperioden, wie wir sie in den letzten drei Jahren erlebt haben, häufiger auftreten werden. Fakt ist, dass sich der Wald, so wie wir ihn heute kennen, verändern wird. Unsere Waldbesitzer und Forstexperten stehen vor einer gesellschaftlich wichtigen Jahrhundertaufgabe, die nicht nur sie, sondern auch kommende Generationen beschäftigen wird“, betonte Hauk.

red