Der Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert. Trockenheit und Hitze schwächen die Waldbäume im dritten Jahr in Folge. Das erklärte am Donnerstag Forstminister Peter Hauk anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2020. Der Waldumbau sei eine gesellschaftlich wichtige Jahrhundertaufgabe.
„Das dritte Jahr in Folge mit einer extremen Witterung hat die Wälder Baden-Württembergs schwer getroffen. Der Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert, so dass mittlerweile 46 Prozent der Fläche als deutlich geschädigt eingestuft wird. Damit haben wir ein noch nie dagewesenes Schadniveau seit Beginn der Waldzustandserhebung erreicht“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Hauk, am Donnerstag, 22. Oktober, in Stuttgart anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2020.
Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert
Im Rahmen der Waldzustandserhebung wird landesweit die Kronenverlichtung als Maß für den Gesundheitszustand der Waldbäume aufgenommen. Die Folgen der drei letzten überdurchschnittlich warmen und trockenen Jahre seien bei allen Baumarten zu beobachten. Der mittlere Nadel- bzw. Blattverlust habe sich bei der Fichte, der Kiefer, der Esche und der Buche weiter verschlechtert. Der Zustand der Tanne stagniere auf einem hohen Schadniveau. Die Eiche zeige als einzige Hauptbaumart deutliche Verbesserungen des Kronenzustands, der aber immer noch auf einem hohen Schadniveau ist.
„Das Land stellt den Waldbesitzern nahezu 30 Millionen Euro zur Verfügung und unterstützt sie damit bei der Bewältigung der gravierenden Schäden. Insbesondere für die Aufarbeitung, die Lagerung und den Transport des Schadholzes aber auch für das Auffinden der vom Borkenkäfer befallenen Bäume und für den Aufbau klimastabiler Wälder werden staatliche Hilfen gewährt“, erklärte Forstminister Hauk. Außerdem habe das Land über den Notfall-Plan zusätzliche Mittel in die Forschung investiert.
„Ziel ist es, weitere wissensbasierte Grundlagen zum Aufbau klimastabiler, naturnaher Wälder zu entwickeln und Kenntnisse über alternative Baumarten zu gewinnen, die künftig eine größere Rolle spielen könnten. Auf dieser Grundlage können wir die Waldbesitzer individuell, unabhängig und kostenlos beraten und den Waldumbau in Baden-Württemberg weiter vorantreiben“, erklärte Minister Hauk.
Waldumbau als gesellschaftlich wichtige Jahrhundertaufgabe
Die dramatische Schadsituation in den Wäldern mache mehr als deutlich, dass mit den Anstrengungen zum Waldumbau hin zu einem Mehr an Klimastabilität nicht nachgelassen werden dürfe. „Die Prognosen zum Klimawandel sagen voraus, dass Extremwetterperioden, wie wir sie in den letzten drei Jahren erlebt haben, häufiger auftreten werden. Fakt ist, dass sich der Wald, so wie wir ihn heute kennen, verändern wird. Unsere Waldbesitzer und Forstexperten stehen vor einer gesellschaftlich wichtigen Jahrhundertaufgabe, die nicht nur sie, sondern auch kommende Generationen beschäftigen wird“, betonte Hauk.
red