Preise steigen auch in Großbritannien immer schneller

Die Verbraucherpreise steigen auch in Großbritannien immer schneller. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich im Juni von 9,1 auf nunmehr 9,4 Prozent, teilte die britische Statistikbehörde am Mittwoch in London mit. Dies ist der höchste Zwölf-Monats-Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1997.

Nach Einschätzung der Behörde wäre die Rate auf Grundlage der derzeitigen Berechnungskriterien zuletzt 1982 höher gewesen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im sechsten Monat des Jahres um 0,8 Prozent. Steigende Preise für Kraftstoffe und Lebensmittel sorgten den Statistikern zufolge für den größten Auftrieb bei der Inflationsrate.

red

Umweltministerin Lemke fordert Bürger zum Wassersparen auf

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat die Bürger dazu aufgefordert, Wasser zu sparen. Zwar sei die Trinkwasserversorgung hierzulande nicht gefährdet, es müsse aber jeder “im Rahmen seiner Möglichkeiten” einen Beitrag zum Wassersparen leisten, sagte Lemke dem Sender ntv. Die Bundesregierung will das Thema Wasser verstärkt auf die Tagesordnung setzen.

“Wir brauchen eine Wasserstrategie, die sich mittel- und langfristig stärker auf die Folgen der Klimakrise ausrichtet”, so Lemke. Die Erstellung von Hitze-Aktionsplänen liege in der Verantwortung von Ländern und Kommunen. Sie lasse aber gerade untersuchen, wie der Bund lokale Initiativen bei der Erstellung von Hitze-Aktionsplänen besser unterstützen kann.

Lemke warnte vor Risiken durch Hitze, Trockenheit und Starkregen. “Jede Kommune muss die Klimaanpassung angehen, die zu ihr passt. Hauptsache, sie geht sie an”, so die Grünen-Politikerin.

Ihr Ministerium unterstütze seit Jahren Klimaschutzprojekte. So könnten Kommunen den Einsatz von “Anpassungsmanagern” fördern lassen. Außerdem unterstütze das “Zentrum Klimaanpassung” Städte und Gemeinden sowie soziale Einrichtungen.

Lemke sagte, ihr Ministerium arbeite an einem Entwurf für ein Klimaanpassungsgesetz, was sie bis zur Mitte der Legislaturperiode vorlegen wolle.

red / dts

Mehrheit der Unternehmen bietet Homeoffice an

62 Prozent der deutschen Unternehmen bieten bei Bürotätigkeiten die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts in Kooperation mit dem Personaldienstleister Randstad hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Im Durchschnitt ermöglichen die Unternehmen ihren Mitarbeitern demnach 6,7 Tage Homeoffice im Monat.

“Insbesondere Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten bieten auch nach Corona ihren Mitarbeitenden Homeoffice an”, sagte Ifo-Expertin Johanna Garnitz. Dies trifft auf 95 Prozent der befragten Großunternehmen zu. In kleinen Unternehmen bis 49 Mitarbeitern ist die Zahl deutlich geringer, nämlich 46 Prozent.

Dennoch zeigen sich kleinere Betriebe in der Regel großzügiger bei den durchschnittlich pro Monat bewilligten Tagen. Diese liegen bei 7,4 Tagen in kleineren Betrieben, während Großunternehmen im Durchschnitt 5,3 Tage genehmigen. Unternehmen aus der Industrie bieten für ihre Büroangestellten mit 68 Prozent am häufigsten Homeoffice an.

Mit durchschnittlich 5,8 Tagen im Monat werden aber weniger Tage bewilligt als bei den Dienstleistern. Dort ermöglichen 65 Prozent das Arbeiten von zu Hause für 7,9 Tage monatlich. Im Handel sind es 51 Prozent der Unternehmen, die bei Bürotätigkeit für durchschnittlich 7,0 Tage im Monat Homeoffice genehmigen.

red

Bildungsexperten warnen vor Kollaps des Schulsystems

Angesichts von Pandemie und Fachkräftemangel warnen Experten vor einem Kollaps des Schulsystems. “Wenn wir diese Überlastungssituation nicht in den Griff bekommen, wird beträchtlicher Unterrichtsausfall nicht zu vermeiden sein”, sagte Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der “Neuen Westfälischen”. Für NRW schloss sich Ayla Çelik, Vorsitzende des GEW-Landesverbandes, der Prognose an.

Sie sagte: “Wir haben auch hier ein Bildungssystem, das geprägt ist von einem Mangelzustand. Ohne deutliche Entlastung steuern wir zielsicher auf einen Kollaps zu.” Und Antonietta Zeoli, Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung NRW sagte, dass für den nächsten Corona-Herbst alles darangesetzt werden müsse, weitere Personalausfälle zu verhindern.

“Irgendwann kann auch das beste Team an Schule nicht mehr weiter kompensieren.”

red

Deutscher Wetterdienst sieht Hitzewelle dieser Woche als Klimafolge

Der Diplom-Meteorologe und Tornadobeauftragte beim Deutschen Wetterdienst (DWD), Andreas Friedrich, sieht Hitzewellen, wie sie in dieser Woche für Deutschland erwartet werden, nicht als normale Wetterschwankung, sondern als eine Folge der Klimaerwärmung. “Seit dem berühmten `Jahrhundertsommer` 2003 erleben wir die 40 Grad zwar nicht jedes Jahr, aber immer öfter. Am 25. Juli 2019 hatten wir mit 41,2 in Nordrhein-Westfalen den aktuellen deutschen Rekord”, sagte Friedrich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgabe).

“Aufgrund der schon eingetretenen Klimaerwärmung sind solche Hitzewellen mit Temperaturen über 30 Grad intensiver und häufiger geworden. Diesen eindeutigen Zusammenhang kann man aus den Daten herauslesen”, sagte Friedrich. Der Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle werde für Dienstag erwarte, sagte Friedrich.

“Dort sagen unsere Modelle eigentlich für ganz Deutschland von der Küste bis zum Alpenrand deutlich über 30 Grad voraus.” Deutlich kühler werde es beispielsweise noch auf der Nordsee-Insel Helgoland mit 25 Grad. Der “Hotspot” der Hitzewelle werde im Westen und Südwesten Deutschlands liegen, sagte der Meteorologe vom DWD, “vom Rheinland über das Rhein-Main-Gebiet bis in den Freiburger Raum”.

Dort sehe man im Modell verbreitet 38 bis 39 Grad. Vereinzelt könne es sogar noch heißer werden. “Entlang des Rheins werden sogar bis zu 40 Grad vorhergesagt”, sagte Friedrich.

“Um diese runde Zahl wird zwar immer ein Hype gemacht. Aber eigentlich ist es unerheblich, ob es am Dienstag dann 38 oder 40 Grad werden – es wird eine Hitzewelle geben, das kann man mit Sicherheit sagen.”

red / dts

Bundesregierung sieht keine rechtliche Grundlage für Wolfsjagden

Das Bundesumweltministerium sieht ungeachtet einer Studie aus Niedersachsen, wonach schon in wenigen Jahren überall in Deutschland Wölfe anzutreffen sein werden, keine Grundlage für eine gezielte Bejagung der Raubtiere. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ): “Die Anforderungen an das Wolfsmanagement ergeben sich unmittelbar aus dem europäischen Naturschutzrecht. Dieses schließt ein Management einfach durch Abschuss einer bestimmten Anzahl von Wölfen aus.”

Zuvor hatte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) eine Untersuchung vorgestellt, wonach sich Wölfe aller Wahrscheinlichkeit nach weiter stark in Deutschland ausbreiten werden und der Bestand folglich nicht mehr als gefährdet anzusehen ist. Lies schätzte die Zahl der Wölfe allein in Niedersachsen auf bis zu 1.200 im Jahr 2030. Er forderte von der Bundesregierung, den Ampel-Koalitionsvertrag umzusetzen, wonach ein “regionales Bestandsmanagement” für den Wolf ermöglicht werden soll.

Die Sprecherin des Bundesministeriums sagte der “NOZ”, das Vorhaben gleiche “der Quadratur des Kreises”. Das Ministerium suche “nach vernünftigen Lösungen, die der Weidetierhaltung und dem Schutz unserer Natur gerecht werden”.

red

Grüne wollen Atomlaufzeiten nicht gegen Tempolimit tauschen

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann lehnt es kategorisch ab, einer Verlängerung der Atomlaufzeiten über den Jahreswechsel hinaus zuzustimmen, wenn im Gegenzug ein Tempolimit auf Autobahnen eingeführt wird. Es sei “absolut absurd”, Atomkraft und Tempolimit zu verknüpfen, sagte Haßelmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). “Atomenergie ist eine Hochrisikotechnologie, der man ernsthaft und mit Fakten begegnen muss. Zum beschlossenen Ausstieg gibt es einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Das ist keine Verschiebemasse für politische Spielchen.” Zuvor hatte der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Jens Sahn deutlich gemacht, dass er die Blockade seiner Partei gegen ein Tempolimit nicht um jeden Preis aufrechterhalten will.

“Sollten etwa die Grünen von ihrem Veto abrücken, die Laufzeit für Kernkraftwerke zu verlängern, könnte man auch über eine bundesweite Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen nachdenken”, sagte der frühere Gesundheitsminister in der ARD.

red

CDU fordert 600 Euro Heizkostenzuschuss – auch für die Mittelschicht

Nach Maßnahmen zur Stützung einkommensschwacher Haushalte fordert die CDU, dass auch die Mittelschicht Geld bekommt. “Es müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Bürger angesichts der stark steigenden Energiepreise zu entlasten – und davon dürfen nicht nur Geringverdiener profitieren”, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende, Andreas Jung, der “Welt” (Montagausgabe). “Nötig wäre jetzt, dass mehr Menschen den von der Bundesregierung beschlossenen Heizkostenzuschuss erhalten, die Einkommensgrenze sollte entsprechend weiter gefasst werden.”

Der Zuschuss dürfe angesichts der Kostenexplosion nicht nur für Wohngeldempfänger gezahlt werden. “Wir plädieren auch dafür, dass der Betrag auf 600 Euro verdoppelt wird”, so Jung. Der Parteivize erneuerte außerdem seine Forderung nach einem Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen.

“Die CO2-Einsparung dadurch entspricht rund der Hälfte der Klimalücke im Verkehr”, sagte Jung. “Zudem kommt trotz des Ölembargos zum Jahresende weiter fast ein Drittel des Rohöls aus Russland. Alles, was wir da einsparen, hilft, und jeder Euro, der nicht an Putin geht, ist gut. Deshalb müssen wir auch hierüber diskutieren.” Allerdings ist der Vorstoß in der Union selbst umstritten – in der CDU und noch stärker bei den Christsozialen. “Die CSU ist gegen ein generelles Tempolimit”, konterte der Generalsekretär der Christsozialen, Martin Huber.

“Es handelt sich um eine Scheindebatte, die von der wahren Herausforderung ablenkt: Für die Energie- und Stromversorgung für den Winter hätte ein Tempolimit quasi keinen Effekt.”

red

Landwirte sorgen sich wegen Hitzewelle um Ernte

Die Landwirte in Deutschland sorgen sich angesichts der anstehenden Hitzewelle um ihre Ernte. Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ): “Trockenheit und Hitze sind in diesem Jahr in einigen Regionen ein großes Problem.” In der Getreideernte hätten die Wetterkapriolen bereits Spuren hinterlassen.

Auch andere Feldfrüchte wie Mais oder Kartoffeln, bei denen die Ernte noch ansteht, “werden unter den hohen Temperaturen leiden”, so der Bauernpräsident. Wenn es in nächster Zeit nicht regnen werde, “wird es hier zu großen Einbußen kommen”, sagte Rukwied voraus.

red

Kommunen warnen vor Wasserknappheiten

Der deutsche Städte- und Gemeindebund warnt angesichts von Hitze und Trockenheit vor regionalen Wasserknappheiten. “Problematisch ist der drastisch steigende Wasserbedarf in der Industrie, in der Landwirtschaft, aber auch in Privathaushalten”, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem “Handelsblatt” (Montagsausgabe). Gerade die Gartenbewässerung und die Befüllung von großen Pools mit Leitungswasser in den Sommermonaten könne zum “echten Problem” werden.

Auch Rasensprenger verteilten in einer Stunde bis zu 800 Liter Trinkwasser. “Das kann die Versorgungsinfrastruktur in manchen Regionen an ihre Grenzen bringen”, warnte Landsberg. Privatpersonen sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten Regenwasser auffangen.

“In Einzelfällen können auch kommunale Verwendungsverbote notwendig sein.” Landsberg hält eine bessere Vorsorge gegen die zunehmenden Hitzewellen für geboten und verlangt “kommunale Hitzeaktionspläne”, um Menschen vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen. “Wir müssen in den Städten grüne Klimaoasen etablieren.”

Dazu gehörten Investitionen in Dach- und Fassadenbegrünungen, Sitzgelegenheiten mit kühler Umgebung, auch sogenannte Wasservernebler seien denkbar. “Auch Überlegungen, den schwarzen Asphalt durch einen helleren Asphalt zu ersetzen, können Temperaturreduzierungen bringen.”

red / dts