Gerüchteküche um Scholz: Hat der Kanzler wirklich eine Villa für 4 Millionen Euro gekauft?

Berlin – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kann sich kein Haus für vier Millionen Euro leisten. Das sagte er am Mittwochabend bei einer öffentlichen Bürgersprechstunde in Berlin. Er sei kürzlich von seiner Mutter darauf angesprochen worden, die wohl in Sozialen Medien gelesen habe, er habe sich ein Haus für diesen Preis gekauft.

Das Internet sei voll von “Fake News”, dort werde “richtig gelogen”, so der Kanzler. Er habe sich kein Haus für vier Millionen Euro gekauft, sondern wohne schon sein ganzes Leben lang immer zur Miete. Das Gehalt als Bundeskanzler sei zwar super, aber dafür würde es nicht ausreichen. “Ich könnte es nicht”, sagte Scholz.

Scholz` Gehalt als Bundeskanzler beträgt etwas über 30.000 Euro im Monat. Als Finanzminister verdiente er knapp unter 20.000 Euro pro Monat, vorher war er unter anderem Arbeitsminister, Erster Bürgermeister von Hamburg und SPD-Generalsekretär, ursprünglich arbeitete er als Rechtsanwalt. Googelt man das Vermögen des Bundeskanzlers, wird es von verschiedenen dubiosen Seiten oft auf vier Millionen Euro geschätzt.

red

München: Schusswechsel mit Polizei endet tödlich – Ermittlungen zu möglichen Hintergründen

München – Nach dem Schusswechsel zwischen einem Mann und mehreren Polizisten am Münchener Karolinenplatz in der Nähe des israelischen Generalkonsulats ist der Tatverdächtige seinen Verletzungen erlegen. Der Täter sei “wohl auch inzwischen verstorben vor Ort”, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag.

Die Polizei hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass der Verdächtige eine “Langwaffe” getragen habe und durch Schüsse von Polizisten schwer verletzt worden sei. Fünf Beamte waren Behördenangaben zufolge an dem Schusswechsel beteiligt. Laut Herrmann sieht es so aus, dass die Situation in München “bereinigt” sei.

Im nächsten Schritt müssten die Identität des Täters und die weiteren Hintergründe geklärt werden, so der Innenminister. Der Vorfall fällt auf den Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972. Aufgrund des Tatorts in der Nähe des NS-Dokumentationszentrums und des Datums liege es auf der Hand, dass es einen Zusammenhang geben könnte, sagte Herrmann, “all das muss aber jetzt von der Polizeiarbeit noch geklärt werden”.

red

Deutlicher Anstieg von Schulgewalt: Baden-Württemberg meldet fast 3.000 Fälle

Berlin – Die Gewalt an Schulen in Deutschland hat deutlich zugenommen. Die Sicherheitsbehörden in den Bundesländern verzeichneten im vergangenen Jahr insgesamt 27.470 Gewaltdelikte an Schulen, berichtet die “Neue Osnabrücker Zeitung” (Donnerstagausgabe).

Das ist ein Plus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2022 waren es demnach noch 21.570 entsprechende Delikte, die etwa leichte und schwere Körperverletzungen umfassten.

Die meisten Gewaltdelikte verzeichnete nach Angaben der Sicherheitsbehörden in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen mit 4.808 Taten im vergangenen Jahr. 2022 waren es noch 2.972. Dahinter folgt Baden-Württemberg mit fast 3.000 erfassten Delikten im Vergleich zu 2.456 im Jahr zuvor. In Niedersachsen stiegt die Zahl von 2.295 auf 2.850, in Berlin von 2.325 auf 2.721 und in Bayern von 2.228 auf 2.645.

Die Zahl der registrierten Gewaltdelikte war während der Jahre 2020 und 2021 bundesweit mit 14.419 beziehungsweise 10.632 polizeilich erfassten Vorfällen deutlich niedriger. Allerdings waren in diesen beiden Jahren Schulen aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise geschlossen. Im Vergleich des Vor-Corona-Jahres 2019 zu 2023 zeigt sich demnach bundesweit ebenfalls ein deutlicher Anstieg. Allerdings konnten nicht alle Bundesländer Zahlen für 2019 liefern.

Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, forderte, dass sich Personen an den Schulen explizit um den Bereich Sicherheit kümmern. “Ich spreche nicht von klassischen Sicherheitsbeauftragten, die zweimal im Jahr einen Feueralarm organisieren”, sagte er der Zeitung. “Sicherheit umfasst Gewaltprävention, Anti-Aggressionsschulungen, Verkehrssicherheit und Krisenintervention”, so Düll. Sicherheitsdienste mit Metalldetektoren lehnt er jedoch ab. “Wir sind keine Strafjustizzentren”, sagte der Lehrerpräsident über Schulen.

red

Champs-Elysées oder doch Hagia Sophia? Die teuersten und günstigsten Parkplätze Europas im Vergleich

Paris/Istanbul: Parken in Paris? Das kann richtig ins Geld gehen – vor allem in der Nähe der berühmten Champs-Elysées. Mit über 18 Euro pro Stunde gehören die Parkplätze in dieser exklusiven Lage zu den teuersten in ganz Europa. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Mietwagenplattform Mietwagencheck (mietwagen-check.de). Für die Analyse wurden die durchschnittlichen Parkkosten an insgesamt 4.100 bewirtschafteten Stellplätzen rund um die 100 beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Europa und Deutschland ausgewertet. Klar wird: Wer in Paris luxuriös einkauft, zahlt auch für das Auto einen stolzen Preis.

Neben der Champs-Eysees dominieren vor allem an den Londoner Sehenswürdigkeiten die hohen Parkkosten. Besonders teuer wird der Stopp bei den Cabinet War Rooms: Für das Parken am Museum, dessen Räume im zweiten Weltkrieg als Kommandozentrale der britischen Regierung dienten, werden stündlich 18,05 Euro fällig.

Im nachgefragten Viertel Covent Garden muss mit ähnlich hohen Preisen in Höhe von 14,27 Euro gerechnet werden. 13,74 Euro kostet das Parken am Tower of London – pro Stunde. Preislich und räumlich hoch hinaus geht es beim London Eye: An den Parkplätzen in der Nähe des Riesenrads werden im Schnitt 11,81 Euro pro Stunde verlangt.

Nur 91 Cent zahlen Urlauber im Schnitt pro Stunde für einen Parkplatz am Schiefen Turm von Pisa. Wer Glück hat, findet sogar bei einer der insgesamt 13 kostenlosen Parkmöglichkeiten ganz in der Nähe einen Parkplatz. Mit einem Stundenpreis von 1,19 Euro lässt es sich auch an der Hagia Sophia Moschee in der türkischen Metropole Istanbul preiswert parken. Die nahegelegene sogenannte Yerebatan-Zisterne ist mit stündlich 1,39 Euro ähnlich günstig.

Die Top-Fünf der Sehenswürdigkeiten mit den günstigsten Parkmöglichkeiten komplettiert die Budapester Fischerbastei Halaszbastya. Um das Auto im Burgviertel der Stadt zu parken, müssen pro Stunde im Schnitt lediglich 1,52 Euro entrichtet werden.

Im Hinblick auf die Preise unweit der Sehenswürdigkeiten in Deutschland muss vor allem in der Hauptstadt tief in die Tasche gegriffen werden: An der Siegessäule im Herzen der Stadt zahlen Gäste auf privat bewirtschafteten Parkplätzen im Schnitt 12,94 Euro pro Stunde – Spitzenwert im Deutschland-Vergleich. Mit dem Berliner Hauptbahnhof reiht sich ein weiterer Standort der Hauptstadt oben ein (11,12 Euro).

Die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau gehören zu den wichtigsten Publikumsmagneten des Landes. Wer die beiden beliebten und benachbarten Bauwerke besuchen möchte, sollte sich jedoch auf kostenintensive Parkplätze gefasst machen: Im Schnitt zahlen Besucher zehn Euro pro Stunde. Ebenfalls zehn Euro kostet ein Parkplatz pro Stunde an der Allianz-Arena. Die Spielstätte des Rekordmeisters FC Bayern München gehört damit deutschlandweit zu den teuersten Sehenswürdigkeiten im Vergleich.

Ohne sämtliche Parkkosten lassen sich hingegen fünf andere Sehenswürdigkeiten besuchen. Dazu gehören die Zeche Zollverein in Essen, der Stuttgarter Fernsehturm und der Nürnberger Justizpalast. Auch am Berliner Olympiastadion können Besucher kostenlos parken. Allerdings mit einer Ausnahme: Einige der Parkangebote öffnen nachfragebedingt nur zu Veranstaltungen, kosten aber bis zu 10 Euro. Kostenlos parkt es sich auch am Münchner Schloss Nymphenburg. Die Parkplätze in der Nähe des Baudenkmals, das zu den Wahrzeichen der bayrischen Landeshauptstadt zählt, sind mit einer Entfernung von 26 Gehminuten kostenlos verfügbar.

mid/asg

Grüne kritisieren Union-Pläne zu Grenzzurückweisungen als rechtlich unhaltbar

Berlin – Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic hat den Vorschlag der Union, unter Berufung auf Artikel 72 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union direkt an der Grenze Geflüchtete zurückzuweisen, als “abwegig” kritisiert. “Der nationale Notstand hat nach der Rechtsprechung des EuGHs sehr enge Grenzen und wurde noch nie gerichtlich bestätigt”, sagte Mihalic im Hinblick auf den einschlägigen Artikel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

Rechtlich möglich wäre nur die Änderung der europäischen Gesetze wie der Dublin-Verordnung. “Das Berufen auf Art. 72 AEUV ist abwegig.” Unionspolitiker Thorsten Frei hatte unter anderem mit Verweis auf Art. 72 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union argumentiert, dass Zurückweisungen direkt an der Grenze mit geltendem Recht vereinbar seien.

Grundsätzlich, erklärte Mihalic, seien Zurückweisungen von Asylsuchenden an der Grenze nach Europa-Recht nicht zulässig, da hier die Dublin-Verordnung anwendbar sei und im Rahmen des Asylverfahrens der zuständige Mitgliedstaat bestimmt werden müsse. “Das ist in der Regel nicht ganz einfach und es wäre auch praktisch unmöglich, dies an der Grenze durchzuführen”, sagte die erste parlamentarisches Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag.

“Ein vielversprechender Weg wäre die Kooperation mit den Mitgliedstaaten bei Migration und Asyl zu verbessern, wie zum Beispiel durch gemeinsame Grenzpatrouillen”, sagte sie. Zurückweisungen im großen Stil und die nötigen Kontrollen an der Grenze würden “voraussichtlich das ganze System unter übergroßen Druck setzen”, glaubt die Grünen-Politikerin. “Auch wenn die EU-Regelungen nicht zufriedenstellend funktionieren, sind sie immer besser für Deutschland als nationale Alleingänge.”

red

Kinderhilfswerk kritisiert geplante Abschaffung von Sozialleistungen für geflüchtete Kinder

Berlin – Das Deutsche Kinderhilfswerk zeigt sich entsetzt über die geplante Abschaffung von Sozialleistungen für Geflüchtete, die unter die Dublin-III-Verordnung fallen.

“Es steht zu befürchten, dass davon auch sehr viele Kinder und Jugendliche betroffen sein werden”, sagte der Präsident des Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). “Das verstößt nach unserer Ansicht gegen die UN-Kinderrechtskonvention, durch die sich Deutschland verpflichtet hat, das Wohl aller Kinder zu achten, unabhängig von ihrer Herkunft oder einer möglicherweise bestehenden Ausreisepflicht.”

Sollten Sozialleistungen auch von Kindern und Jugendlichen auf Null gesetzt werden, wäre hier eine neue Dimension erreicht, sagte Krüger weiter. “Kinder ohne Geld für Verpflegung, Medizin oder Hygiene auf ihre Ausreise warten zu lassen, tritt Kinderrechte mit Füßen und widerspricht allen Grundsätzen von Humanität und Menschenwürde”, kritisierte er. Er verwies auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, nach der auch Geflüchteten ein menschenwürdiges Existenzminimum zusteht. Diese Rechtsprechung, fürchtet man bei der Kinderschutzorganisation, solle durch die neuen Vorschläge ausgehebelt werden, um politischem Druck nachzugeben.

“Das Deutsche Kinderhilfswerk mahnt deshalb eindringlich, die Rechte der Kinder bis zu einer tatsächlichen Ausreise in Deutschland zu wahren”, sagte Krüger. “Dazu gehören Schulpflicht, die gemeinsame Unterbringung mit der Familie in kinderrechtlich geeigneten Unterkünften sowie eine angemessene Versorgung mit Nahrung, Hygieneartikeln und medizinischer Hilfe.” Die aktuellen Vorschläge von Bundesregierung und Oppositionsparteien seien kinderrechtlich verwerflich und müssen deshalb schleunigst vom Tisch.

Die Ampel-Koalition hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass Geflüchtete, für deren Asylverfahren ein anderer Staat zuständig ist und dieser einer Überstellung auch bereits zugestimmt hat, in Deutschland keine weiteren Leistungen erhalten sollen.

red

Faeser kündigt schnelles Handeln nach Migrationsgesprächen an – Weitere Beratungen sollen folgen

Berlin – Nach dem Treffen zwischen Bund, Ländern und der Union zum Thema Migration berichten die Teilnehmer von einer konstruktiven und vertraulichen Atmosphäre – die Bundesregierung kündigte eine schnelle Umsetzung des “Sicherheitspakets” an. Konkrete Ergebnisse der Beratungen wurden nicht benannt – Vertreter der Ampel hatten die Erwartungen jedoch bereits im Vorfeld gedämpft. Die Gespräche sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden.

Über die Bilanz des Treffens in großer Runde hielt sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bedeckt: “Jetzt geht es darum, bestimmte Punkte, die wir vertraulich besprochen haben, rechtlich zu prüfen und dann weiter zu beraten.”

Weiter verwies Faeser auf die bisherigen Erfolge bei der Begrenzung der irregulären Migration: “Es gibt ein Fünftel weniger Asylanträge als im Vorjahr, ein Fünftel mehr Rückführungen, mehr als 30.000 Zurückweisungen an den deutschen Grenzen durch unsere Binnengrenzkontrollen seit Oktober 2023. Wir haben erstmals wieder gefährliche Straftäter nach Afghanistan abgeschoben.”

Faeser kündigte eine schnelle Umsetzung des “Sicherheitspakets” an. Diese beinhalte unter anderem die “konsequente Ausweisung von Gewalttätern”. “Es sieht Messerverbote, Gesichtserkennung von Straftätern, Taser-Einsatz und verdachtsunabhängige Kontrollen der Bundespolizei vor. Wir werden unseren Gesetzentwurf schnell vorlegen und schnell im Parlament beraten”, so die Bundesinnenministerin.

Irene Mihalic, erste parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben): “In den Gesprächen haben wir in einer guten Atmosphäre 2,5 Stunden wichtige Dinge bewegt. Nun wird einiges geprüft werden und gegebenenfalls wird es nächste Woche zu einem weiteren Treffen kommen.”

Die CSU-Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz bezeichnete die Gespräche als “sehr konstruktiv”. Sie habe den Eindruck, dass allen Beteiligten klar sei, dass zeitnah gehandelt werden müsse. Über die Möglichkeiten von Zurückweisungen von Asylsuchenden an der deutschen Grenze sei lange gesprochen worden, so Lindholz.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, erwartet nach dem Treffen eine zeitnahe Reaktion der Bundesregierung. “Wenn wir sehen, dass es da eine Bereitschaft gibt, zu solchen Ergebnissen zu kommen, dann werden wir auch noch weitere Themen ausbuchstabieren.”

Bei dem Treffen ging es darum, einen möglichen gemeinsamen Weg für eine Neuausrichtung der Migrationspolitik auszuloten.

red

Landkreistag fordert schärfere Maßnahmen in der Migrationspolitik

Berlin – Der Deutsche Landkreistag hält die Regierungspläne zur Erleichterung von Abschiebungen und Leistungskürzungen bei bestimmten Flüchtlingsgruppen nicht für ausreichend. Das geht aus einem Positionspapier hervor, über das der “Spiegel” berichtet.

Die im Zuge des Attentats in Solingen von der Ampelkoalition vorgestellten Maßnahmen könnten nur ein erster Schritt sein, schreibt der Landkreistag. Was bislang fehle, sei ein Gesamtkonzept für eine grundsätzlich andere Migrationspolitik, heißt es in dem Papier. Deutschland müsse sich auch einen nationalen Aufnahmestopp vorbehalten – als “Ultima Ratio”.

Kein Staat sei gezwungen, “Flüchtlinge in einem Umfang aufzunehmen, der mit akuten Gefahren für das Funktionieren seiner Institutionen verbunden ist”. Indizien hierfür könnten eine überforderte Verwaltung sowie fehlende Kapazitäten für Unterbringung oder Integration sein. Hier seien die Grenzen “in vielerlei Hinsicht erreicht oder schon überschritten”.

Zudem fordert der Spitzenverband, “dass Asylanträge von Personen, deren Identität nicht durch Ausweisdokumente oder vergleichbare Unterlagen gesichert festgestellt werden kann, bereits als unzulässig abgelehnt werden können”.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge solle auf Verbesserungen der Sicherheitslage in Herkunftsländern reagieren und bereits erteilte Anerkennungen widerrufen. Abschiebungen nach Syrien sollten “nicht nur bei Gefährdern und Straftätern, sondern generell erfolgen”.

Außerdem fordern die Kommunen die Länder auf, mehr Plätze für Abschiebehaft und -gewahrsam zu schaffen. Flüchtlingen, für deren Asylverfahren ein anderes EU-Land zuständig sei, soll laut Papier der Weg nach Deutschland verwehrt bleiben. “Die Funktionsfähigkeit des Systems würde erheblich erhöht, wenn in Dublin-Fällen bereits eine Zurückweisung an den deutschen Grenzen erfolgte”, so die Forderung. Sollte dies europarechtlich nicht möglich sein, müssten die entsprechenden Regelungen angepasst werden.

Leistungen von Asylsuchenden, die “nur aufgrund einer Duldung noch rechtmäßig in Deutschland” sind, sollten bis auf das Niveau einer Grundversorgung gekürzt werden. Diese könne die Betroffenen zur freiwilligen Ausreise veranlassen.

Der subsidiäre Schutzstatus, den die meisten Bürgerkriegsflüchtlinge in Deutschland erhalten, habe sich nicht bewährt. Wer nicht von individueller politischer Verfolgung bedroht sei, müsse mit EU-Unterstützung in den Nachbarländern Schutz erhalten und nicht hierzulande.

Am Dienstagnachmittag kommen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) mit Vertretern der Länder und der Union im Bundesinnenministerium zusammen, um über Wege zur Eindämmung der irregulären Migration zu beraten.

red

Russischer Oppositioneller Chodorkowski kritisiert Westen: ‘Putins Macht wird verlängert

Berlin – Der russische Oppositionelle und frühere Oligarch Michael Chodorkowski kritisiert den Umgang westlicher Regierungen mit Russland. Der Westen begehe “mehrere strategische Fehler” und verlängere damit Putins Zeit an der Macht, sagte er dem “Tagesspiegel” (Dienstagsausgaben).

“Der Westen muss sagen, dass er sich im Krieg mit den Entscheidungsträgern befindet”, fordert der Gründer der oppositionellen “Open Russia Foundation”, die in Russland verboten ist. Es sei falsch, Russland an sich zum Feind zu erklären und die russischen Entscheidungsträger mit der Bevölkerung gleichzusetzen.

Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte Chodorkowski: “Hätte sich der Westen bei Ausbruch des umfassenden Kriegs im Februar 2022 so verhalten, wie er es jetzt tut, wäre der Krieg bereits vorbei.”

Die Reaktion der russischen Bevölkerung auf die ukrainische Kursk-Offensive nennt der Regime-Kritiker “sehr interessant”: Die Russen sähen die Offensive “nicht als den Angriff eines Feindes”, sondern als “Naturkatastrophe”. Die Menschen seien unglücklich darüber, wie die Regierung damit umgehe. Putins Umfragewerte sänken derzeit.

red

Umfrage: FDP würde aktuell an Fünf-Prozent-Hürde scheitern – Grüne und Linke verlieren ebenfalls

Berlin – Die FDP verliert bundesweit an Zustimmung in der Wählergunst und wäre aktuell nicht mehr im Bundestag vertreten. Das berichtet “Bild” (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf eine Umfrage des Instituts Insa.

Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die FDP nur noch auf 4,5 Prozent. Das ist ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Auch die Grünen verlieren einen Punkt auf 10,5 Prozent. AfD (19 Prozent) und BSW (9,5 Prozent) gewinnen jeweils einen halben Prozentpunkt. Die SPD liegt unverändert bei 15 Prozent, die Union bei 31,5 Prozent. Die Linkspartei verliert einen halben Prozentpunkt und kommt nur noch auf 2,5 Prozent. Ihr bringt auch die Grundmandatsklausel nichts, da sie derzeit keinen Wahlkreis direkt gewinnen würde. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 7,5 Prozent (+ 1,5).

Insa-Chef Hermann Binkert sagte zu “Bild”: “Scheitert die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde, verringern sich die Optionen zur Regierungsbildung für die Union. Übrig bleibt nur die alte GroKo, die aber keine große Koalition mehr ist.”

Für den Insa-Meinungstrend im Auftrag von “Bild” wurden vom 30. August bis zum 2. September 2024 insgesamt 2.002 Bürger befragt.

red