Unter strengen Auflagen – Grünes Licht für Stuttgarter Weihnachtsmarkt

Die Landeshauptstadt hat für den anstehenden Weihnachtsmarkt strenge Auflagen erlassen. Diese sollen eine Durchführung vom 24. November bis 30. Dezember ermöglichen. Darüber haben am Mittwoch, 18. November, Oberbürgermeister Nopper, Bürgermeister Fuhrmann als Aufsichtsratsvorsitzender der Veranstaltungsgesellschaft in.stuttgart sowie der Geschäftsführer von in.stuttgart Andreas Kroll informiert. Zuvor hatte sich die Verwaltung intensiv beraten und sich auch mit den Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen verständigt.

OB Nopper sagte: „Der Weihnachtsmarkt wird dieses Jahr eher ein lokales, regionales Ereignis werden. Wir freuen uns auf den Weihnachtsmarkt und gehen davon auf, dass die Besucherinnen und Besucher auch mit viel Freude auf den Markt gehen werden. Auch wenn die Rahmenbedingungen dieses Jahr andere sind, steht der Markt unter einem guten Stern“. Den Rahmen setzten Vorgaben, die über die Corona-Verordnung des Landes hinausgehen und zu den „strengsten in Baden-Württemberg“ gehören. „Unter diesen Rahmenbedingungen ist die Durchführung vertretbar und verhältnismäßig. Keine andere große Stadt im Südwesten hat für den Weihnachtsmarkt eine 2GPlus-Regel erlassen.“

Dieses Jahr finden sich wegen Absagen von Veranstaltern nur 190 statt 280 Stände auf dem Markt, die Aufstellung wird in allen Bereichen entzerrt. Auf eine stimmungsvolle Eröffnungsfeier und die weihnachtlichen Konzerte und Chorveranstaltungen wird verzichtet. Die Öffnungszeiten werden generell auf 20 Uhr verkürzt. Die Zugänge zu allen Bereichen, in denen auch Speisen und Getränke erhältlich sind, werden abgeschrankt. Hierzu haben nur Menschen Zugang, die ihre Impfung oder ihre Genesung sowie einen tagesaktuellen negativen Test vorweisen können. Dann erhalten sie an einem von neun Ständen oder auch Touristinformation iPunkt Stuttgart am Hauptbahnhof ein tagesaktuelles Bändel. Vorgeschrieben ist auch die Nutzung einer Corona-Warn-App. Das Gesundheitsamt, das laut OB Nopper „Rückendeckung“ für die Veranstaltung gibt, weist darauf hin, dass die Besucher nur kommen sollen, wenn sie frei von Infektsymptomen sind. Schnelltests sollen auf dem Weihnachtsmarkt an mindestens drei Teststationen angeboten werden. Zudem wird sich ein Impfbus an der Planie befinden.

Stuttgart führt Maskenpflicht im Präsenzunterricht wieder ein

In Stuttgarts Schulen – mit Ausnahme der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) – gilt ab Mittwoch wieder während des gesamten Unterrichts die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Die Stadt reagiert damit auf die rasante Ausbreitung des Coronavirus. Grundlage ist eine Allgemeinverfügung, die die Stadt am Montag, 15. November, veröffentlichte.

Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, sagte: „Das Virus ist aktuell unter den Grundschulkindern am weitesten verbreitet. Danach folgen Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren. Beide Altersgruppen heben sich in der Inzidenz deutlich von allen anderen ab. Kinder und Jugendliche sind zu weiten Teilen noch nicht geimpft und haben sehr viele Kontakte. Das beschleunigt die Virusübertragung. Deswegen wollen und müssen wir nun verpflichtend machen, was viele bislang nur freiwillig gemacht haben: Unterricht mit Mund-Nasen-Bedeckung auch am Platz.“ Die Verwaltung habe sich diese Entscheidung nicht leichtgemacht. „Wir wollen die bestmögliche Bildung und Betreuung für Kinder und Jugendliche. Dafür sind die Schulen der richtige Ort. Die Masken sind zwar wenig beliebt aber bewährt. Wir können nicht länger abwarten und müssen das Tragen verpflichtend vorgeben“, so Fezer.

Die Maskenpflicht gilt laut Verfügung in „beruflichen und allgemeinen Schulen, den Grundschulförderklassen in öffentlicher und freier Trägerschaft sowie den Betreuungsangeboten der verlässlichen Grundschule, flexiblen Nachmittagsbetreuung und den Horten an der Schule“. Dort besteht in den Unterrichts- und Betreuungsräumen jetzt auch am Sitzplatz die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Dies gilt auch für Lehrkräfte und andere am Unterricht und an Betreuungsangeboten mitwirkende Personen, auch wenn sie den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten.

Die Maskenpflicht ergänzt die bestehende Testpflicht, wonach die rund 75.000 Schülerinnen und Schüler dreimal in der Woche einen negativen Antigenschnelltest vorweisen müssen. Zudem haben alle Schulen auch Hygienekonzepte.

Quelle: Stadt Stuttgart

Umstrittenes Bahnprojekt: Weiterer Stuttgart-21-Tunnel fertig

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) – Das Bahnprojekt Stuttgart 21 kommt weiter voran. Nach Unternehmensangaben wurden am Montag im Tunnel Bad Cannstatt der letzte Block der Innenschale betoniert und damit die Röhren im Rohbau annähernd fertiggestellt. Bereits in wenigen Wochen sollen auch dort die Gleisbauer anrücken.

“Bei Stuttgart 21 sieht es jetzt immer mehr nach Eisenbahn aus”, sagte Bahn-Projektchef Olaf Drescher am Montag. Die Bahn geht davon aus, den umstrittenen neuen Stuttgarter Bahnknoten 2025 in Betrieb nehmen zu können. Die 3,5 Kilometer langen Fernbahnröhren des Tunnels Bad Cannstatt sollen zusammen mit der neuen Brücke über den Neckar den künftigen Stuttgarter Hauptbahnhof mit den bestehenden Bahnstrecken im Bereich Bad Cannstatt verbinden.

Die insgesamt über 50 Kilometer Tunnel für Stuttgart 21 im Stuttgarter Talkessel sind nach Bahn-Angaben nahezu fertig vorgetrieben, im Tunnel Feuerbach verlegt die Bahn seit knapp vier Wochen die ersten Schienen. Insgesamt werden im Projekt Stuttgart 21 rund 120 Kilometer Gleis neugebaut. Das Bahnprojekt Stuttgart 21 ist schon seit den 1990er Jahren ein großes Streitthema in der Region.

Nach einer Volksabstimmung im Jahr 2011, bei der sich die Mehrheit der Wähler, sowohl in ganz Baden-Württemberg als auch in Stuttgart, gegen einen Ausstieg des Landes aus der Finanzierung aussprach, verloren die Proteste etwas an Schwung.

 

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Fliegerbombe erfolgreich entschärft

Eine in Stuttgart-Zuffenhausen aufgefundene Fliegerbombe ist am Freitag gegen 13.00 Uhr entschärft worden. Die Bombe war bei Vorarbeiten zu einem privaten Bauvorhaben in der Stuppacher Straße entdeckt worden.

Nach der erfolgreichen Entschärfung des Sprengkörpers durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst wurden alle Sperrungen aufgehoben. Die Menschen konnten anschließend wieder in ihre Wohnungen beziehungsweise an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Vor der Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst musste das Zentrum von Zuffenhausen großflächig geräumt werden. Rund 5.000 Menschen waren zuvor aufgefordert worden ihre Wohnungen zu verlassen.

red

Stuttgarter Fernsehturm nominiert für Auswahlverfahren zum UNESCO-Weltkulturerbe

Die von der UNESCO geführte Liste des Welterbes umfasst aktuell 1.154 Stätten in 167 Ländern. Der Stuttgarter Fernsehturm könnte schon bald hinzukommen.

Das Land Baden-Württemberg möchte, dass der Stuttgarter Fernsehturm UNESCO-Weltkulturerbe wird und nimmt daher am nationalen Vorauswahlverfahren teil. Stuttgarts OB Nopper begrüßt die Initiative der Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, die in ihrem neuen Ministerium nun auch die oberste Denkmalschutzbehörde des Landes verantwortet. Das gab die Stadtverwaltung von Stuttgart am Mittwoch bekannt.

OB Nopper sagte: „Der Stuttgarter Fernsehturm ist nicht nur der Stuttgarter Leuchtturm und der Stolz der Schwaben. Er war eine architektonische Innovation und Vorbild für alle Fernsehtürme der Welt. Sogar der höchste Fernsehturm der Welt, der Tokio Sky Tree, gilt als Ableger des Stuttgarter Originals und die Fachwelt betrachtet unseren Fernsehturm als den schönsten und sichersten der Welt. Deswegen ist die Aufnahme in die Tentativ-Unesco-Welterbeliste mehr als berechtigt.“

1956 wurde der Stuttgarter Fernsehturm – als erster seiner Art – eingeweiht, nach einer Bauzeit von 20 Monaten. Die Baukosten von 4,2 Mio. Mark amortisierten sich schon nach fünf Jahren durch Eintrittsgelder. Ursprünglich wollte der Süddeutsche Rundfunk seine Antennen auf einen 200 Meter hohen, mit Drahtseilen gesicherten Eisen-Gittermasten stellen. Der Stuttgarter Ingenieur Fritz Leonhardt schlug einen Betonturm vor. Heute gilt der Fernsehturm als Wahrzeichen der Stadt. Er war von 2013 bis 2016 geschlossen: In dieser Zeit wurde der Brandschutz auf Vordermann gebracht, Sender und Stadt teilten sich die Kosten dafür. Seit der Ertüchtigung ist der Besuch der Aussichtsplattform möglich und der Turmkorb kann gastronomisch und für Veranstaltungen genutzt werden.

In Deutschland können die Bundesländer bis Ende Oktober bei der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) Vorschläge für das nationale Vorauswahlverfahren einreichen. Im kommenden Jahr besucht ein international besetztes Expertengremium die Stätten für eine Evaluierung. Eine Entscheidung der KMK, welche Stätten Anfang 2024 tatsächlich auf die deutsche Vorschlagsliste (Tentativliste) bei der UNESCO gesetzt werden, erwartet das Land für Ende 2023.

Bei einem günstigen Verlauf hätte die Stadt Stuttgart künftig zwei Ausflugsziele, die als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet wären. Die zwei Häuser des Stararchitekten Le Corbusier, die Teil der Weißenhofsiedlung sind, einer Mustersiedlung für das Neue Bauen aus den 1920er Jahren, finden sich bereits seit 2016 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

red

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Tödlich verletzt: 22-Jähriger kommt bei Auseinandersetzung in Stuttgart ums Leben

Im Stuttgarter Stadtteil “Feuerbach” kam es am Sonntagnachmittag zu einer Auseinandersetzung bei dem 22-Jähriger ums Leben kam.

Bei einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen im Bereich des Wilhelm-Geiger-Platzes ist ein 22 Jahre alter Mann am Sonntagabend (10.10.2021) tödlich verletzt worden. Passanten alarmierten gegen 17.30 Uhr den Notruf, nachdem sie den verletzten Mann am Wilhelm-Geiger-Platz entdeckten. Rettungskräfte brachten ihn zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus, wo er an den Folgen seiner Verletzungen verstarb.

Im Rahmen der anschließenden Fahndung nahmen Polizeibeamte einen 21 Jahre alten Mann in der Wiener Straße fest. Rettungskräfte brachten ihn zunächst zur ambulanten Versorgung seiner Verletzungen in ein Krankenhaus. Ersten Ermittlungen zufolge soll er an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein. Die Kriminalpolizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer +4971189905778 bei der Kriminalpolizei zu melden.

red

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Verheerender Großbrand in Stuttgart – 6 Verletzte

Mindestens 6 Menschen wurden bei dem verheerendem Großbrand gestern Abend im Busdepot der SSB in Stuttgart verletzt.

Nach Angaben der Polizei sind mindestens 20 Busse den Flammen zum Opfer gefalllen und völlig zerstört worden. Das Feuer wurde nach Angaben der Feuerwehr inwischen gelöscht. Zur Brandursache macht die Feuerwehr noch keine Angaben. Die Anwohner wurden gestern Abend aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen und Lüftungen nicht einzuschalten.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen, die sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer +4971189905778 zu melden.

red

Großbrand in Stuttgart: Busdepot der SSB in Flammen – über 20 Busse abgebrannt

Zu einem Großbrand ist es am Donnerstagabend gegen 20 Uhr iim Busdepot der Stuttgarter Verkehrsbetriebe SSB gekommen. Mehrere Fahrzeuge stehen in Flammen. Nach ersten unbestätigten Meldungen soll ein E-Bus Feuer gefangen haben. Über die NINA-Warnapp baten die Behörden die Bevölkerung das Gebiet zu meiden und Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Aus bislang unbekannter Ursache sind am Donnerstagabend  in einem Fahrzeugdepot an der Ulmer Straße mehrere Busse abgebrannt. Erste Meldungen gingen gegen 20.00 Uhr ein, woraufhin die Feuerwehr mit zahlreichen Kräften anrückte und mit den Löscharbeiten begann. Gegen 22.00 Uhr hatte sie den Brand unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten dauern derzeit noch an. Anwohner werden deshalb weiterhin dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen und Lüftungen nicht einzuschalten. Verkehrspolizisten sperrten den Bereich um das Gelände herum ab, weshalb es auch auf den umliegenden Straßen zu Verkehrsbeeinträchtigungen kam. Während der Einsatzmaßnahmen war zeitweise auch der Polizeihubschrauber eingesetzt. Rettungskräfte versorgten vor Ort sechs Angestellte des Firmenbetriebes, zwei von ihnen kamen mit dem Verdacht einer Rauchgasintoxikation zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Brandursache steht derzeit noch nicht fest. Gemäß vorläufiger Bilanz sollen über 20 Busse abgebrannt sein. Zeugen, die sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer +4971189905778 zu melden. Stand: 23.30 Uhr

red

  

 

Teile vom Stuttgarter Hauptbahnhof haben sich gelöst – Statik des Baus wird überprüft

Große Teile der Steinfassade vom denkmalgeschützten Bonatzbau am Stuttgarter Hauptbahnhof sind in den frühen Morgenstunden vom Dienstag auf die Straße gestürzt und haben ein im Durchmesser ca. 3 Meter großes Loch hinterlassen. Glücklicherweise hat sich zu dem Zeitpunkt niemand vor Ort aufgehalten.

In den frühen Morgenstunden wurde die Feuerwehr Stuttgart von mehreren Passanten alarmiert, die am Hauptbahnhof am Arnulf-Klett-Platz einen lauten Knall wie bei einer Explosion vernommen haben. Vor Ort entdeckten Polizei und Feuerwehr, dass ein Teil der Fassade aus der Gebäudewand herausgebrochen war. Schwere Mauersteine sind auf den Bereich vom Taxiplatz gefallen, wo sich glücklicherweise niemand aufhielt.

Das Gebäude wird derzeit entkernt, so dass der Einsturz möglicherweise mit den aktuellen Baumaßnahmen zusammenhängt. Laut einem Sprecher der Stadt Stuttgart wird die Statik des Baus wird geprüft und weitere Maßnahmen besprochen.

red

Oberbürgermeister a.D. Fritz Kuhn erhält die Bürgermedaille der Stadt Stuttgart

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat den früheren Oberbürgermeister Fritz Kuhn in seiner Sitzung am Donnerstag, 15. Juli 2021, unter langanhaltendem Applaus offiziell verabschiedet und ihm einmütig die Bürgermedaille der Landeshauptstadt Stuttgart verliehen. Damit sollen seine besonderen Verdienste um Stuttgart als Oberbürgermeister von 2013 bis 2021 gewürdigt werden. Zudem trug sich Fritz Kuhn ins Goldene Buch der Stadt ein.

In der Laudatio nannte Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper seinen Vorgänger einen „homo politicus“. Er sagte wörtlich: „Fritz Kuhn ist ein durch und durch politischer Mensch. Er war und ist eine Ausnahmeerscheinung. Er war der erste grüne Oberbürgermeister einer Landeshauptstadt in Deutschland. Er war der bisher erste und einzige Sprachwissenschaftler auf dem Sessel des Stuttgarter Oberbürgermeisters, der ansonsten nur von Juristen und Verwaltungsleuten besetzt war. Er war als Linguist wohl auch einer der Oberbürgermeister, mit dem breitesten literarischen Fundament. Er war und ist bis heute der erste Stuttgarter Oberbürgermeister, der in seinem ersten Leben eine herausragende parlamentarische Karriere in Bund und Land absolviert hatte.“

Fritz Kuhn reihe sich in die Runde der um Stuttgart Hochverdienten ein, sagte Nopper. In der politischen Begründung heißt es dazu: „In der achtjährigen Amtszeit von Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat sich Stuttgart erfolgreich zu einer nachhaltigen, umwelt- und klimabewussten, sozialen und kulturell blühenden Großstadt weiterentwickelt.“

Auf dem Feld der Verkehrs-, Umwelt- und Klimapolitik habe Kuhn laut Nopper Akzente gesetzt und tiefe Spuren hinterlassen. Als Beispiele führte Nopper auf: „Das städtische Jobticket für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Stadtverwaltung und städtischen Beteiligungsunternehmen sowie die Tarifreform, die den ÖPNV in der Landeshauptstadt deutlich kostengünstiger und attraktiver gemacht hat, gehen auf Fritz Kuhns Konto. Er schnürte ein Klimapaket, ein Aktionsprogramm Klimaschutz, das für einen Zeitraum von vier Jahren mit 200 Millionen Euro ausgestattet ist und das republikweit in dieser Dimension einzigartig ist. Um das Bewusstsein für dieGesundheitsrisiken zu schärfen, löste er ganz bewusst den ,Feinstaubalarm‘ aus, was von Kritikern als alarmistisch eingestuft wurde. Allerdings sind die Schadstoffemissionen in seiner Amtszeit deutlich zurückgegangen. Heute liegen wir in Stuttgart beim Feinstaub unter den Grenzwerten und beim Stickoxid nur noch an ganz wenigen Stellen über den Grenzwerten.“

Auch der Ausbau und Neubau von Fuß- und Radwegen stünden auf Kuhns Habenseite. Große Aktivposten seien zudem im Bereich der Kulturpolitik zu verzeichnen. „Die maroden Wagenhallen am Nordbahnhof wurden saniert und dort damit ein neues, attraktives Kulturangebot angesiedelt“, lobte Nopper und weiter: „Fritz Kuhn gelang es, im Theaterhaus mit Gauthier Dance den modernen Tanz fest zu etablieren. Auch den Bau der John-Cranko-Schule, die wie das Stuttgarter Ballett als Ganzes Weltrang hat, hat er maßgebend vorangetrieben, gerade auch indem er Porsche zu einer Millionenförderung motivierte. In seiner Amtszeit hat die Stadt die Villa Berg gekauft. Aus ihr soll ein Ort der Kultur und der Bürgerbegegnung werden. Er hat auch mit dafür gesorgt, dass das Hotel Silber erhalten blieb und zu einem zentralen Ort der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Stuttgart wurde. Und nicht zuletzt hat er sich über Jahre hinweg für die Sanierung der Staatsoper stark gemacht.“

Viele strategische Impulse gegeben – Nachhaltigkeit als zentrales Thema

Dass er Krisen gewachsen sei, habe Kuhn gleich mehrfach bewiesen, betonte Nopper. Kuhn habe stets versucht, Konflikte zu lösen und versöhnende Mittelwege zu gehen. So habe er nach der S21-Volksabstimmung die Wogen in einer zutiefst gespaltenen und polarisierten Stadt geglättet. „Mit seinem sachorientierten und realpolitischen Politikansatz konnte er die Stadtgesellschaft weitgehend befrieden“, sagte Nopper und führte weiter aus: „In der Flüchtlingskrise des Jahres 2015 hat er entscheidend dazu beigetragen, dass den Menschen schnell geholfen wurde, sie zügig untergebracht und freundlich aufgenommen wurden. Das letzte Jahr seiner Amtszeit stand ganz im Zeichen der Pandemie. Fritz Kuhn war Vorsitzender des städtischen Krisenstabs und trug wesentlich dazu bei, dass die Stadt während seiner Amtszeit gut durch diese Krise kam.“

In der politischen Begründung zur Würdigung des Oberbürgermeisters a.D. Fritz Kuhn heißt es abschließend: „Mit OB Kuhn ist die Landeshauptstadt Stuttgart auf vielen Politikfeldern nachhaltiger geworden. Er hat der Stadt viele strategische Impulse gegeben, die nachwirken. OB Kuhn hat sich um Stuttgart verdient gemacht.“

Nach seiner Zeit als Oberbürgermeister blieben er und seine Ehefrau Stuttgart verbunden, betonte Kuhn: „Wir werden uns weiter als aktive Stadtbürger interessieren. Unser Herz schlägt weiterhin für diese großartige Stadt.“

Lebenslauf Fritz Kuhn

Fritz Kuhn wurde 1955 in Bad Mergentheim geboren, aufgewachsen ist er in Memmingen im Allgäu. Von 1974 bis 1980 studierte Kuhn Germanistik und Philosophie an den Universitäten München und Tübingen. Seinen Magisterabschluss machte er an der Universität Tübingen mit Schwerpunkt Linguistik. Er ist Gründungsmitglied der Grünen. In drei Legislaturperioden war Fritz Kuhn Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg und Fraktionsvorsitzender der Partei Die Grünen, das erste Mal von 1984 bis 1988 und wieder von 1992 bis 2000. Dazwischen hatte er von 1989 bis 1992 eine Professur für sprachliche Kommunikation an der Merz-Akademie Stuttgart inne. An die Aufgabe als Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen (2000 bis 2002) schloss sich seine Zeit als Abgeordneter des Deutschen Bundestages von 2002 bis Januar 2013 an. Von 2005 bis 2009 war er Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, von 2009 bis 2012 Stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Am 21. Oktober 2012 wählten ihn die Stuttgarterinnen und Stuttgarter im zweiten Wahlgang mit 52,9 Prozent zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Sein Amt trat er am 7. Januar 2013 an. Fritz Kuhn ist verheiratet mit Waltraud Ulshöfer und hat zwei Söhne.

Hintergrund Bürgermedaille

Nach der Satzung über die Stiftung der Bürgermedaille der Stadt Stuttgart vom
9. Februar 1970 kann der Gemeinderat Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um Stuttgart erworben haben, durch die Verleihung der Bürgermedaille ehren. Zuletzt wurde die Medaille im Jahr 2019 an Gisela Scharr, Vorstandsvorsitzende der Otto F. Scharr‐Stiftung, und den zeitgenössischen Künstler Ben Willikens, überreicht.

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