S-Bahn Stuttgart: Verband schafft 58 neue Züge an – Fahrgäste profitieren von besserem Komfort

Von Uwe Roth

Der S-Bahn-Verkehr in der Region Stuttgart leidet. Wegen Corona sind die Fahrgastzahlen massiv eingebrochen. Im Jahr 2020 soll es rund 50 Millionen Euro Verluste gegeben haben. Trotz geringerer Einnahmen aus den Ticketverkäufen investieren die Verantwortlichen weiter kräftig in den Ausbau des Nahverkehrsangebots. Betreiber der S-Bahn in der Landeshauptstadt und in den umliegenden Landkreisen, zu denen der Landkreis Ludwigsburg gehört, ist der Verband Region Stuttgart (VRS). Er hat nun die Mittel zusammen, 58 neue S-Bahn-Züge zu bezahlen. Sie machen aneinandergehängt eine Länge von rund vier Kilometer aus. Eine entsprechende Vereinbarung haben in dieser Woche der Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg Winfried Hermann (Grüne) und der Regionaldirektorin Nicola Schelling unterzeichnet. Das Land fördert demnach die Anschaffung mit 106 Millionen Euro. Die Bundesregierung hat den Zuschuss für Investitionen in den ÖPNV angehoben. Statt 9,1 Prozent erhält der VRS künftig 9,9 Prozent der vom Bund auf Baden-Württemberg entfallenden Regionalisierungsmittel.

Die neuen S-Bahnen sollen dazu beitragen, das große Gedränge unter den Pendlern morgens und abends zu entzerren. In der Hauptverkehrszeit werden nur noch 210 Meter lange Züge fahren, heißt es in einer Ankündigung von Donnerstag (08.04.). Zwischen Schwabstraße und Vaihingen und teilweise weiter bis Böblingen wird der Takt verdichtet. Und zwischen Feuerbach und Weil der Stadt wird eine Expresslinie eingeführt. Der Beschluss der Regionalbahn, zusätzliche S-Bahn-Züge auf die Schiene zu stellen, fiel in der Regionalversammlung bereits im Winter 2018/2019, also noch vor der Corona-Pandemie. Nun hoffen sämtliche Entscheidungsträger, dass die S-Bahn und überhaupt der ÖPNV zur Stärke vor den Lockdown-Regelungen zurückkehrt. Niemand kann vorhersagen, in welchem Umfang sich Home-Office oder Hybrid-Arbeitsplätze dauerhaft etablieren werden. Hybrid bedeutet, die Menschen arbeiten teils zuhause und ansonsten in der Firma.

Insgesamt sind nach Angaben des VRS im Jahr 2019 rund 133 Millionen Menschen mit den S-Bahnen gefahren. Das waren zwei Millionen Fahrgäste mehr als im Jahr zuvor. Gestiegen ist nach der VRS-Statistik unter anderem die Nachfrage an Wochenenden – in den vergangenen vier Jahren an Samstagen und Sonntagen um rund 18 Prozent. Am wenigsten werde die S-Bahn in der Nacht von Montag auf Dienstag genutzt.

Die Landes-Grünen diskutieren aktuell in den Koalitionsverhandlungen mit den Christdemokraten eine Nahverkehrsabgabe, um den ÖPNV finanziell besser auszustatten. Verkehrsminister Hermann betonte in dieser Woche bei der Unterzeichnung der Vereinbarung: „Die S-Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region Stuttgart. Und wir wollen sie gemeinsam weiter stärken. Zahlen zeigen, die Bürgerinnen und Bürger wollen die S-Bahn verstärkt nutzen und wir brauchen sie für eine erfolgreiche Verkehrswende.“

Schelling betonte bei gleicher Gelegenheit: „Diese Erhöhung ist ein wichtiges Signal in den aktuell schwierigen Zeiten. Wir haben über Jahrzehnte Jahr für Jahr unsere Fahrgastzahlen verbessert und wollen dies auch in den nächsten Jahren fortführen.“ Dafür brauche es Innovationen, wie die Digitalisierung der Schiene mit ETCS und zugleich eine S-Bahn mit Strahlkraft durch ein wachsendes Angebot mit Komfort, so Schelling weiter. „Der Verband ist mit seiner Entscheidung Pilotprojekt für die digitale Schiene zu werden, mit dem Erwerb der neuen Züge und seinen Planungen für umfangreiche Angebotserweiterungen in Vorleistung gegangen und wir freuen uns, dass wir nun auf die finanzielle Unterstützung des Landes zählen können“, sagte die Regionaldirektorin.

ETCS bedeutet European Train Control System. Die Europäische Union fördert den Ausbau des Schienenknotens Stuttgart mit dieser digitalen Technik. Wie das baden-württembergische Verkehrsministerium im Januar mitgeteilt hatte, erhält das Land aus einem EU-Fördertopf fast 17 Millionen Euro für die Ausrüstung von 119 Regionalfahrzeugen mit dem ETCS. So funktioniert ETCS: Signalanlagen haben ausgedient. Stattdessen optimiert digitale Technik den Zugverkehr. Sie beschleunigt Abläufe Sicherheit.

Der Stuttgarter Knoten ist der erste in Deutschland, den die Deutsche Bahn ausrüstet. Sie hat im Fernverkehr mit der Digitalisierung begonnen. Im Knoten Stuttgart setzt sie die Automatisierung zusätzlich für den Nah- und Regionalverkehr ein. Zum Stuttgarter Knoten gehört nicht nur der Tiefbahnhof. Er umfasst sämtliche Bahnhöfe und Gleise im Umkreis. Sie bilden zusammen einen der wichtigsten Eisenbahnkreuze in Deutschland.

Neue “Schwarze” Blitzer auf der B14 im Schwanenplatztunnel

Angekündigt wurde es bereits vor Jahren: Jetzt hat die Stadt Stuttgart eine neuen Blitzanlage mit “unsichtbarem Schwarzblitz” im Schwanenplatztunnel auf der B14 zwischen Bad Cannstatt und Neckartor installiert.

Dass der Schwanenplatztunnel auf der B14 zwischen Bad Cannstatt und Stuttgart-Neckartor immer wieder von Rasern mitunter als Rennstrecke missbraucht wird, ist nicht neues. Um dem einen Riegel vorzuschieben, hat jetzt die Stadtverwaltung im Schwanenplatztunnel neue Blitzgeräte aufgestellt. Diese sind nach Angaben der Stadtverwaltung in beiden Richtungen des Schwanenplatztunnels angebracht. Nach Angaben der Stadt liegt der Anschaffungspreis der Blitzgeräte bei fast 400.000 Euro. Die Anlagen wurden installiert, da sich der Tunnel mit normaler Messtechnik schwer bis gar nicht einsehen lässt.

red

Stadt Stuttgart verbietet erneute “Querdenker-Demo” am 17. April

Hätte die Stadt die Demo am vergangenen Samstag in Stuttgart verbieten müssen? Heftige Kritik kam nach der Kundgebung von vielen Seiten. Stuttgarts OB Frank Nopper verurteilte die Angriffe auf Journalisten und die Verletzung der Auflagen aufs Schärfste und kündigte an, dass die Stadt beabsichtige, “rechtswidrige Verhalten mit Bußgeldern zu ahnden und zukünftige Veranstaltungen derselben Anmelder aufgrund der gestrigen Auflagenverstöße zu verbieten.“

Jetzt zieht die Stadt offenbar Konsequenzen: Zwei für den 17. April angemeldete Corona-Demonstrationen wurden heute von der Stuttgarter Stadtverwaltung verboten. Oberbürgermeister Nopper begründete dies am Donnerstag damit, dass sich die !Anmelder bei Versammlungen in der Vergangenheit als unzuverlässig im Sinne des Versammlungsrechts erwiesen hätten und deswegen keine Gewähr dafür gegeben sei, dass Versammlungsauflagen eingehalten werden.”

Hintergrund: In Stuttgart haben am Karsamstag etwa 15.000 Anhänger der „Querdenker“-Bewegung bei mehreren Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert – teilweise ohne Masken und Abstand. Dabei kam es auch zu Gewalt gegen Journalisten.

red

Corona-Demo in Stuttgart: OB Nopper verurteilt Angriffe auf Journalisten und Verletzung der Auflagen

Hätte die Stadt die Demo am Samstag in Stuttgart verbieten müssen? Kritik kommt nach der Kundgebung von vielen Seiten. Baden-Württembergs Sozialminsiter will die Stadt zur Rede stellen und OB Frank Nopper verurteilt die Angriffe auf Journalisten und die Verletzung der Auflagen aufs Schärfste.

In Stuttgart haben nach Angeben der Polizei am Karsamstag etwa 15.000 Anhänger der „Querdenker“-Bewegung bei mehreren Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert – teilweise ohne Masken und Abstand. Dabei kam es auch zu Gewalt gegen Journalisten. Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper verurteilte die Angriffe auf Journalisten, die im Zusammenhang mit der Querdenker-Demonstration am 3. April stattgefunden haben, auf das Schärfste. Nopper kritisierte auch mit aller Entschiedenheit, dass sich die Verantwortlichen der Versammlungen – entgegen ihrer Zusage gegenüber der Versammlungsbehörde – nicht an die Auflagen zum Tragen von Masken und zur Wahrung von Abständen gehalten haben. Nopper weiter: „Es widerspricht zutiefst meinem Gerechtigkeitsempfinden, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstrationen den grundrechtlichen Schutzmantel der Versammlungsfreiheit missbrauchen, um sich den Corona-Beschränkungen zu entziehen – sich aber andererseits Familien und Freundeskreise an Ostern nur unter Beschränkungen treffen dürfen. Die Stadt beabsichtigt, das rechtswidrige Verhalten mit Bußgeldern zu ahnden und zukünftige Veranstaltungen derselben Anmelder aufgrund der gestrigen Auflagenverstöße zu verbieten.“

Ordnungsbürgermeister Dr. Clemens Maier äußerte sich ein weiteres Mal zur Frage, warum die Stadt die Versammlung nicht verboten hatte: „Auf Grundlage der Anmeldungen lagen nach Einschätzung von Stadt und Polizei die Voraussetzungen für ein Verbot der Demonstrationen nicht vor. Die Latte hierfür liegt in Anbetracht der grundrechtlich verankerten Versammlungsfreiheit sehr hoch. Wie das Sozialministerium – ohne eine Bewertung der Verbotsvoraussetzungen im konkreten Fall – zu der Einschätzung kommt, man hätte die Versammlung verbieten können, ist für uns nicht nachvollziehbar, so Maier. Wenn es tatsächlich diese Rechtsauffassung vertreten sollte, hätte es die Stadt im Übrigen anweisen können, die Versammlung zu verbieten. Das ist aber nicht erfolgt. Wir werden uns in den nächsten Tagen mit Land und Polizei zusammensetzen, die Ereignisse aufarbeiten und entsprechende Schlüsse ziehen – möglicherweise auch durch eine entsprechende Veränderung der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg.“ Die Versammlung verlief weitgehend konfliktfrei. Eine spätere Auflösung habe aus wohlerwogenen Gründen deswegen nicht stattgefunden, weil dies zu einer Zuspitzung der Gesamtsituation geführt hätte, so Maier.

Baden-Württembergs Sozialminister Lucha (Grüne) kündigte am Sonntag an, alles dafür tun zu wollen, dass sich Ereignisse wie am Samstag nicht wiederholen. “Das, was gestern passiert ist, ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich an die Pandemieregeln halten. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Gefährdung und dazu geeignet, die dritte Corona-Welle zu befördern” und Ministerialdirektor Lahl vom Sozialministerium kritisierte auf Twitter: „Wie sollen wir der Bevölkerung erklären, dass sich an Ostern nur 5 Menschen aus zwei Haushalten treffen dürfen, während tausende Demonstranten ohne Maske und ohne Mindestabstand durch die Stadt ziehen“. „Ich verstehe nicht, dass die Stadt sich sehenden Auges in diese Situation manövriert hat“. Diese habe sich letzten Endes gegen ein Verbot entschieden. „Das war aus infetkiologischer Sicht in dieser Phase der Pandemie falsch“, schrieb Lahl weiter.

red

 

Vier gewinnt – Grüne holen in der Landeshauptstadt erneut alle Direktmandate

Seit Montag ist es amtlich: Großer Gewinner der Landtagswahlen vom vergangenen Sonntag ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seine Partei. Die Grünen bleiben stärkste Kraft in Baden-Württemberg und erreichen mit 32,6 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Der Koalitionspartner CDU schneidet so schlecht wie noch nie ab und landet in einem historischen Tief mit 24,1 Prozent. Das Rennen um Platz 3 kann die SPD mit 11,0 Prozent für sich entscheiden , gefolgt von der FDP mit 10,5 Prozent. Die AfD liegt bei 9,7 Prozent. Die LINKE verpasst erneut den Einzug in den Landtag mit 3,6 Prozent. Die Freien Wähler erreichen 3,0 Prozent. Sonstige Parteien liegen bei 5,5 Prozent.

Im Vergleich zur Landtagswahl 2016 muss die AfD die größten Stimmenverluste hinnehmen und verliert 5,4 Prozentpunkte. Auch die CDU muss 2,9 Prozentpunkte einbüßen. Die SPD verliert 1,7 Prozentpunkte. Gewinnerinnen sind die Grünen (+2,3 Prozentpunkte) und die FDP (+2,2 Prozentpunkte). Die LINKE erzielt ein Plus von 0,7 Prozentpunkten.

Grüne holen in der Landeshauptstadt wieder alle vier Direktmandate

Der Kreiswahlausschuss stellte am Dienstag nun auch das amtliche Endergebnis der Wahl für die Landeshauptstadt fest. Demnach beteiligten sich an der Wahl 64,8 % der wahlberechtigten Stuttgarterinnen und Stuttgarter. Der Anteil der Briefwähler betrug 34,2%.

Die meisten Stimmen entfielen in der Gesamtstadt Stuttgart auf die GRÜNEN mit 39,0 %, die CDU kam auf den zweiten Platz mit 21,2 %, gefolgt von der SPD mit 11,0 %, der FDP mit 10,9 %, der Partei DIE LINKE mit 6,0 % und der AfD mit 5,3 %.

Erneut gewannen die Kandidaten der GRÜNEN alle vier Wahlkreise: Landtagspräsidentin Muhterem Aras siegte im Wahlkreis I mit 44,8 % (30.490 Stimmen) und holte das beste Ergebnis überhaupt für die Grünen. Den Wahlkreis II gewann Verkehrsminister Winfried Hermann mit 39,8 % (25.524). Im Wahlkreis III lag Landesvorsitzender Oliver Hildenbrand mit 33,9 % (18.010 Stimmen) vorn. Staatssekretärin Petra Olschowski siegte mit 35,6 % (19.386 Stimmen) der Stimmen im Wahlkreis IV.

Alle Ergebnisse der Landtagswahl in Stuttgart sowie weitere Informationen zur Landtagswahl sind nachzulesen unter: www.stuttgart.de/wahlergebnis

red / ag

Statistische Landesamt Baden-Württemberg / Stadt Stuttgart

Kein Frühlingsfest: Stadt Stuttgart empfiehlt erneute Absage

Das Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen muss nach Einschätzung der Stadtverwaltung in Stuttgart jedenfalls im geplanten Zeitraum auch 2021 entfallen. Dies geht aus einer Vorlage der Verwaltung an den verantwortlichen Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen hervor. Das Gremium befasst sich in seiner nächsten Sitzung am Freitag, 19. März, mit dem Thema. Das Stuttgarter Frühlingsfest 2021 war vom 17. April bis 9. Mai vorgesehen. Bereits im vergangenen Jahr wurde das Cannstatter Frühlingsfest und das Volksfest coronabedingt abgesagt.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper sagte: „Aus unserer Sicht kann das Frühlingsfest 2021 im geplanten Zeitraum nicht durchgeführt werden. Wir wollen uns jedoch Mitte April nochmals mit Schaustellern, Marktkaufleuten und Gastronomen beraten, ob das Frühlingsfest zu einem späteren Zeitpunkt zwischen Mitte Mai und Mitte Juni im Einklang mit der dann geltenden Corona-Verordnung und unter Hygieneauflagen in einer Light-Variante mit Außengastronomie stattfinden könnte.“

red

Verstöße gegen Corona-Verordnungen – Großeinsatz der Polizei in der Stuttgarter Innenstadt

Zu einem größeren Polizeieinsatz kam es am gestrigen Samstagabend in der Stuttgarter Innenstadt.

Mehrere Hundert, überwiegend junge Menschen befanden sich gegen 20.15 Uhr auf der Königstraße im Bereich des Schlossplatzes sowie des Königsbaus. Die meisten waren nicht lose flanierend unterwegs, sondern trafen sich offenbar dort und missachteten hierbei die Corona-Regelungen. Da sich ein Großteil der Menschen trotz Ansprache durch die Polizei nicht an die Mindestabstände hielt, keine Mund-Nasen-Bedeckungen nutzte und auch offensichtlich gegen das Ansammlungs- und Alkoholverbot verstoßen worden war, entschloss sich die Polizei, die Menschen aufzufordern, die Örtlichkeiten zu verlassen und sich zu zerstreuen. Etliche zeigten sich hierbei, so der Einsatzbericht, gegenüber den einschreitenden Beamten zunehmend verbal aggressiv.

Es bildeten sich demnach auch Sprechchöre gegen den Polizeieinsatz. Gegen 21.00 Uhr kam es demnach zu mehreren Flaschen- und auch Steinwürfen in Richtung der eingesetzten Polizeibeamten. Ein Beamter soll von einem Gegenstand am Helm getroffen worden sein, blieb jedoch, wie auch alle anderen eingesetzten Beamtinnen und Beamten unverletzt. Als die vorwiegend jungen Menschen in Richtung Arnulf-Klett-Platz meist in losen Kleingruppen davongingen, rissen sie Baustelleneinrichtung, Blumenkübel, Leihräder sowie Mülleimer um, die zum Teil beschädigt wurden. Schlussendlich zerstreute sich die Menge im Bereich des Hauptbahnhofes, sodass ab 21.50 Uhr keine weiteren nennenswerten Störungen in der Innenstadt mehr festzustellen waren.

Die Polizei hat von etlichen Personen die Identitäten festgestellt. Mehrere Betroffene müssen mit Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigungen, Beleidigungen sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte rechnen. Außerdem prüfen die Ermittler den Tatbestand des Landfriedensbruchs.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Unfallstatistik der Landeshauptstadt: 2020 so wenig Verkehrsunfälle wie nie

Die Corona-Beschränkungen haben das Verkehrsaufkommen in Stuttgart und damit das Unfallgeschehen maßgeblich beeinflusst Das Wichtigste in Kürze: Mit 20.429 Verkehrsunfällen im Stadtgebiet Stuttgart geht das Jahr 2020 zu Ende, das auch aus verkehrsstatistischer Sicht außergewöhnlich war. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang der Verkehrsunfälle von rund 21 Prozent. Im Schnitt hat es somit pro Tag 56 Mal auf den Stuttgarter Straßen gekracht.

Die Zahlen machen deutlich, dass die Pandemie auch den Stuttgarter Straßenverkehr an vielen Stellen sprichwörtlich ausgebremst hat. Dabei hat sich insbesondere der Berufsverkehr stark verändert, andere Verkehrsmittel haben sich etabliert. Polizeidirektorin Claudia Rohde, Leiterin der Verkehrspolizei Stuttgart, erläutert: “Pandemiebedingt haben wir 2020 ein historisches Tief an Verkehrsunfallzahlen und in den Verletztenzahlen erreicht. Gerade weil dieser Effekt voraussichtlich nicht nachhaltig sein dürfte, werden wir unsere Arbeit anpassen und intensivieren, um weiter rückläufige Unfallzahlen zu erzielen und die schweren Folgen von Unfällen weiter zu reduzieren.”

Verletzte im Straßenverkehr: Historischer Tiefstwert des Vorjahres nochmals um 15 Prozent unterschritten Im Jahr 2020 sind insgesamt 2.047 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt worden, was einem Rückgang von rund 15 Prozent entspricht. Bereits im Vorjahr befand sich die Zahl der Verletzten auf einem historischen Tief. Bei den Leichtverletzten gab es den deutlichsten Rückgang, nämlich ein Minus von rund 16 Prozent. Erlitten im Jahr 2019 noch 2.099 Menschen leichte Verletzungen, waren es im zurückliegenden Jahr 1.767. Die Zahl der Schwerverletzten sank um über sieben Prozent, von 295 auf 273. Wie im Vorjahr starben auch 2020 sieben Menschen im Stuttgarter Straßenverkehr. Bei drei Unfällen erlitten jeweils Fußgängerinnen tödliche Verletzungen, die Jüngste war gerade einmal 17 Jahre alt. Die Jugendliche stieg im Mai an der Bushaltestelle “Hegel-/Seidenstraße” aus einem Linienbus, überquerte die Straße und wurde von einem Lkw erfasst, der einen anderen Wagen überholte. Ein ähnlicher Unfallablauf zeigte sich im Juni an der Vaihinger Straße. Dort überquerte eine 72-jährige Fußgängerin die Straße, ein Busfahrer konnte den Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Ein weiteres Unglück ereignete sich in der Vorweihnachtszeit, als eine 60 Jahre alte Frau an der Haltestelle “Eckartshaldenweg” den Z-Übergang querte. Eine einfahrende Straßenbahn erfasste die Frau und verletzte sie tödlich. Das Springlicht sowie die Signale der Stadtbahn hatte die Passantin offenbar nicht wahrgenommen. Die weiteren getöteten Verkehrsteilnehmer waren zwei Fahrradfahrer, ein Motorradfahrer sowie eine 71-jährige Frau, die in einem Linienbus bei dessen Gefahrenbremsung stürzte.

Quelle: Polizeipräsidium Stuttgart

Erneute Autokorso-Demo am Mittwoch in Stuttgart: Stadt rechnet mit Verkehrsbehinderungen

Am Mittwochnachmittag wird eine von der Stadt Stuttgart genehmigte Demonstration, die die Teilnehmerinnen und -teilnehmer als Autokorso durchführen werden, durch mehrere Stadtteile von Stuttgart führen. Wie schon die Wochen zuvor richtet sich der Protest der Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen.

Am Mittwoch, 17. Februar, findet in Stuttgart erneut eine Versammlung in Form eines Autokorsos statt. In der Zeit von 17.30 bis ca. 19.30 Uhr ist entlang der Aufzugsstrecke mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Starten soll das Ganze am Cannstatter Wasen und von dort durch die Bezirke Bad Cannstatt, Mühlhausen, Zuffenhausen und Feuerbach gehen. Besonders betroffen sind voraussichtlich die Augsburger Straße, Neckartalstraße, Mühlhäuser Straße, Aldinger Straße, Mönchfeldstraße, Rotweg, Stammheimer Straße, Schwieberdinger Straße sowie die B295 Bludenzer Straße, Stuttgarter Straße und die Tunnelstraße.

Durch die Demonstration wird auch der Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel beeinträchtigt. Die Stadt Stuttgart bittet Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, die Bereiche Bad Cannstatt, Zuffenhausen und Feuerbach in den genannten Zeiträumen weitläufig zu umfahren oder auf andere Zeitbereiche auszuweichen.

red

Quelle: Stadt Stuttgart

Corona: Stuttgart erstmals seit 10. Oktober wieder unter Schwellenwert von 50

Für die Landeshauptstadt Stuttgart sind am Montag, 8. Februar, 16 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Aus den 309 Infektionen der vergangenen sieben Tagen errechnet sich eine Inzidenz von 48,6 – die Summe der Infektionen aus 7 Tagen / 100.000 Einwohner. Damit liegt die Stadt erstmals seit 10. Oktober wieder unter dem Schwellenwert von 50, der die sogenannte „Eingriffsstufe“ beschreibt. Das meldet das Stuttgarter Rathaus am Montag.

Der Leiter des städtischen Gesundheitsamts, Prof Stefan Ehehalt, sagte: „Das ist eine gute Nachricht für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger. Wir beobachteten seit Mitte Dezember, dem Beginn des Lockdowns, den Rückgang der gemeldeten Neuinfektionen. Im Vergleich zu damals sind wir heute nur noch bei einem Drittel. Ich sage ganz offen: Wir atmen auf.“ Bei aller Freude über den Wert mahnte er zur Vorsicht. Ehehalt wörtlich: „Just heute mussten wir eine Kita schließen, weil Infektionen mit Mutationen des Virus erkannt wurden. Das Virus läuft sich quasi wieder warm. Es steht zu befürchten, dass die Pandemie erneut an Fahrt aufnimmt.“ Er verstehe zu gut die Sehnsucht nach mehr Freizügigkeit. „Wir streben an, das gewohnte Leben wieder zu erlangen. Daran arbeiten meine Kolleginnen und Kollegen seit nunmehr fast einem Jahr, weit über der Belastungsgrenze. Die Bundeswehr unterstützt uns nach Kräften. Wichtig bleibt, dass Infektionen durch Tests erkannt werden, Erkrankte sich isolieren, wir die eingeübten Maßnahmen – also Abstandhalten, Maske, Händehygiene und Lüften – einhalten und auch immer mehr Menschen eine Impfung erhalten“, so Ehehalt.

Eine einmalige Unterschreitung des Wertes ist nicht mit konkreten Maßgaben oder Lockerungen unterlegt. Es gelten weiterhin die landesweiten Beschränkungen. Kommunen können diese nicht eigenmächtig lockern, sie wären nur berechtigt, striktere Vorgaben zu machen.

red

Seite 4 von 12
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12