Nach den schweren Ausschreitung am vergangenen Wochenende in der Stuttgarter-City, hat die Polizei für die kommenden Tage eine deutlich verstärkte Präsenz angekündigt. Eine Wiederholung der schlimmen Vorfälle soll in jedem Fall verhindert werden. Auch manch Einzelhändler ist besorgt und hofft auf ein friedliches Wochenende.
Nach schweren Ausschreitungen in Stuttgart: Polizei bedankt sich sehr emotional
Nach den dramatischen Ereignissen vom Wochenende in der Stuttgarter Innenstadt, bei denen vor allem Polizisten, Streifenwagen und viele Ladengeschäfte angegriffen wurden, hat die Polizei aus vielen Teilen Deutschlands Zuspruch erhalten. In einer emotionalen Stellungnahme hat sich die Stuttgarter Polizei jetzt dafür bedankt
Nachfolgend die Stellungnahme der Polizei im genauen Wortlaut:
Von sehr vielen Menschen, aus unserer Stadt und aus der ganzen Region, sogar aus ganz Deutschland, erhalten wir Dankschreiben und Zuspruch für unsere Arbeit. Viele Menschen erreichen uns per Mail, per Social-Media und mit Briefen, andere rufen uns an. Ihnen allen danken wir für Ihre guten Wünsche und für Ihr Mitgefühl, vor allem für unsere direkt betroffenen Kolleginnen und Kollegen, aber auch für alle anderen, die in dem Einsatz möglicherweise zwar nicht körperlich, aber eventuell seelisch verletzt worden sind. Wir Polizisten, vom Streifenbeamten bis zum Polizeipräsidenten, sind in unserer Uniform selbstverständlich ein Stück weit DIE Vertreter des Staates und fangen dabei einiges ein. Wir sind aber ebenso selbstverständlich auch Menschen mit Herz und Verstand, wir haben Familie und wollen am Abend, wie jeder andere in unserer Gesellschaft, wieder heil zu Hause ankommen. Vor allem unsere Körperschutzausstattung und unser Helm, Einsatzmittel die wir lieber nicht benötigen würden, verdecken bei Einsätzen mittlerweile immer öfter unser Gesicht und unser “offenes Visier”. Umso mehr danken wir, danken die Kolleginnen und Kollegen des Polizeipräsidiums Stuttgart und die Polizisten aus dem Land, die hier am Wochenende in der Landeshauptstadt eingesetzt waren, den vielen aufmunternden und die Polizeiarbeit würdigenden Worten aus der Bevölkerung. Selbstverständlich gibt es auch kritische Stimmen sowie Fragen nach den Ursachen und warum es so weit kommen konnte. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns hier mit dieser Pressemitteilung einfach mal bei denen bedanken wollen, die uns so positive Rückmeldungen geben. Danke! Ihre Polizei Stuttgart.”
red
Viele Verletzte: Hunderte Menschen randalieren in der Stuttgarter Innenstadt
In der Stuttgarter Innenstadt kam es in der Nacht von Samstag auf Sonntag zu erheblichen Angriffen auf Polizeibeamte und Ladengeschäfte. Laut der Meldung der Polizei erlitten bei den Angriffen mehr als ein Dutzend Polizeibeamte Verletzungen. Über die Hintergründe der Auseinandersetzung und die genaue Anzahl der Randalierer ist bislang nichts bekannt. Die Polizei sprach von Hunderten Menschen, die in Kleingruppen unterwegs waren.
Was war passiert?
Viele Feiernde aus dem Bereich des sich vornehmlich in den Abendstunden und Nächten unter anderem am Eckensee sammelnden Klientels solidarisierten sich demnach in Zusammenhang mit einer Polizeikontrolle anlässlich eines Rauschgiftdelikts gegen die Beamten. In der Folge zogen die Menschen in Richtung Schlossplatz und verteilten sich offenbar auch in Gruppen in der Innenstadt. Laut der Behörde wurden dabei abgestellte Streifenwagen massiv beschädigt. Mit Stangen und Pfosten wurde auf die Fahrzeuge eingeschlagen, die Scheiben zertrümmert. Auch auf vorbeifahrende Streifen warfen Randalierer große Steine und andere Gegenstände, auch Pflastersteine, die zuvor aus dem Boden gerissen oder auch von Baustellen aufgenommen wurden. Polizeibeamte wurden äußerst aggressiv angegangen, angegriffen und verletzt.
Mehr als 200 Beamte aus dem Stuttgarter Umland mussten alarmiert und in den Einsatz gebracht werden. Viele Ladengeschäfte in der Innenstadt sind offenbar wahllos beschädigt worden. Vor allem wurden Schaufensterscheiben eingeworfen oder eingeschlagen. In Filmszenen ist auch zu sehen, wie massiv versucht wird, selbst schwere große Scheiben zu zertrümmern. Offenbar um ihre Identität zu verdecken haben sich Täter auch absichtlich mit Sturmhauben und anderen Materialien vermummt. Aus einer noch unbestimmten Zahl von Geschäften wurden die Auslagen entwendet. Polizeihubschrauber kamen zum Einsatz und schwebten über der Stadt. Erst nach Stunden wurde die Situation ruhiger. Die Kriminalpolizei sichert zur Stunde Spuren und vernimmt mehr als 20 vorläufig Festgenommene. Feuerwehrleute und das THW sichern auch zur Stunde noch viele Schaufensterscheiben. Das Polizeipräsidium Stuttgart ist derzeit noch dabei, aus den bereits vorhandenen und weiter hinzukommenden Erkenntnissen eine Gesamtübersicht zu erstellen.
red
Quelle: Polizei Stuttgart
Stadt Stuttgart sagt das Cannstatter Volksfest 2020 ab
Das Cannstatter Volksfest findet dieses Jahr nicht statt. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn von den Grünen begründete am Mittag im Rathaus die Absage mit nicht beherrschbaren Gesundheitsrisiken.
Nach dem Münchner Oktoberfest hat es nun auch das Cannstatter Volksfest erwischt. Die 175. Auflage des Cannstatter Volksfests, dass vom 25. September bis zum 11. Oktober stattfinden sollte, wird wegen der Pandemie abgesagt. Das wurde am Mittag von OB Kuhn (Grüne), Wirtschaftsbürgermeister Thomas Fuhrmann und dem Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft in. Stuttgart, Andreas Kroll bekannt gegeben.
red
Auch Gesundheitsminister Lucha muss in Quarantäne
Gesundheitsminister Manne Lucha hat sich laut dem Sozialministerium in häusliche Quarantäne begeben, da eine Person aus seinem persönlichen Umfeld positiv auf das Coronavirus getestet worden ist.
Gesundheitsminister Manne Lucha hat am Wochenende erfahren, dass eine Person aus seinem persönlichen Umfeld positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Er hat sich daraufhin unmittelbar in häusliche Quarantäne begeben. Er ist laut dem Ministerium symptomfrei und geht seinen Dienstgeschäften vollumfänglich von zu Hause aus nach.
430 Infizierte in der Landeshauptstadt: Erster Todesfall in Stuttgart
In Stuttgart gibt es laut einer Pressemeldung der Stadt Stuttgart inzwischen 430 (Stand 22. März 2020, 16 Uhr) gemeldete Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Am Freitag waren es noch 341 gemeldete Infizierte.
Erstmals ist eine Stuttgarter Bürgerin an Folgen des Coronavirus COVID-19 gestorben. Es handelt sich um eine 79-jährige, die in einem Krankenhaus im Großraum Stuttgart stationär behandelt worden war und laut der Pressemeldung an einer Vorerkrankung litt. Sie verstarb bereits am 20. März 2020.
Cannstatter Frühlingsfest wegen Corona abgesagt
Die Stadt Stuttgart hat entschieden: Dieses Jahr wird kein Frühlingsfest veranstaltet. Die Verwaltung hat die Entscheidung heute Nachmittag bekannt gegeben.
Mehr Infos in Kürze!
Spitzenpreise in Stuttgart: 14.735 Euro je Quadratmeter
Corona-Krise: Unternehmen in der Region rechnen mit Umsatzeinbußen
IAA 2021: Stuttgart wird nicht Ausrichter
In der engeren Auswahl sind nun Berlin, Hamburg und München, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch mitteilte. Neben Stuttgart sind somit auch Frankfurt, Köln und Hannover aus dem Rennen.
Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte am Mittwoch: “Es ist sehr schade, dass wir die IAA 2021 nicht in Stuttgart haben werden. Sie hätte gut nach Stuttgart gepasst. Hier findet die Transformation statt, hier entstehen das Auto und die Mobilität der Zukunft.” Stuttgart habe sich aus gutem Grund mit dem Motto “Auto – Klima – Zukunft” beworben, so der OB. “In Stuttgart wurde das Auto erfunden. In Stuttgart bringt es seit vielen Jahrzehnten wirtschaftlichen Wohlstand. Das Können unserer Ingenieurinnen und Ingenieure, unserer Facharbeiterinnen und Facharbeiter ist einzigartig. Gleichzeitig benennen wir die Schwierigkeiten, die das Auto in den urbanen Zentren der Welt in Bezug auf Luftverschmutzung, Klimafolgen und Stau haben kann. Aber wir trauen uns zu, diese Herausforderungen zu lösen.” Die Entscheidung des VDA müsse man zur Kenntnis nehmen: “Auch ohne die IAA werden wir neue Formen der Vernetzung verschiedener Verkehrssysteme, neue Antriebstechnologien sowie das Zukunftsfeld des Autonomen Fahrens auf höchstem Niveau weiterentwickeln.”
Der zukünftige Messe-Geschäftsführer Stefan Lohnert sagte: “Ich bedauere die Entscheidung des Verbands gegen den Standort Stuttgart und dessen Schlüsselindustrien, ohne deren Arbeit es das Automobil ja gar nicht geben würde. Aber: Wir schauen nach vorne. Die Messe Stuttgart wird auch künftig das Thema Mobilität in all seinen Ausprägungen weiterentwickeln und umfassend präsentieren.”
Hintergrund
Der VDA hat den auslaufenden IAA-Vertrag mit der Messe Frankfurt nicht verlängert und sucht für die IAA ab 2021 einen neuen Standort. Damit soll auch ein neues Konzept einhergehen: So soll die Messe modernisiert werden und verschiedene Mobilitätsformen im Blick haben. Zudem soll nicht nur das Fachpublikum angesprochen werden, sondern auch die breite Bevölkerung. Dafür sollen unterschiedliche Flächen in der Stadt miteinbezogen werden. Mitte November 2019 hat der VDA die Ausrichtung der nächsten IAA bundesweit ausgeschrieben.
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat sich gemeinsam mit der Landesmesse Stuttgart und mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg beworben. Stuttgart konkurrierte dabei mit sechs weiteren Städten: Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln und München. Am 23. und 24. Januar haben sich die Städte vor einer Jury des VDA in Berlin präsentiert und ihre Ideen vorgestellt. Mit den am 29. Januar bekannt gegebenen Städten wird der VDA nun weitere Gespräche führen. Voraussichtlich Anfang März entscheidet der Verband, wer den Zuschlag für die IAA ab 2021 erhält.