Pkw-Geschäft im April mit fettem Plus

Deutliches Plus: Mit 229.650 neu zugelassenen Personenkraftwagen (Pkw) lag der April 2021 um 90,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Da hatte allerdings ein scharfer Lockdown wegen der Corona-Pandemie das Geschäft praktisch zum Erliegen gebracht.

Die bisherige Jahresbilanz weist mit 886.102 Pkw einen Zuwachs von 7,8 Prozent aus. Die gewerblichen Zulassungen (65,7 Prozent) stiegen gegenüber dem Vergleichsmonat um 115,0 Prozent, die der Privaten (34,3 Prozent) um 55,5 Prozent.

Alle deutschen Marken konnten in der Neuzulassungsstatistik Zuwächse verzeichnen, die bei Opel (+174,6 Prozent), Mercedes (+158,5 Prozent) und VW (+108,4 Prozent) sogar dreistellig ausfielen. Den größten Anteil an den Neuzulassungen beanspruchte die Marke VW (18,8 Prozent).

Bei den Importmarken sorgten Mazda (+147,2 Prozent, Nissan (+146,1 Prozent), Jeep (+141,8 Prozent), Hyundai (+135,0 Prozent), Peugeot (+123,4 Prozent, Citroen (+115,2 Prozent) und Ssangyong (+106,9 Prozent für die höchsten Zulassungssteigerungen in der Monatsbilanz.

Bis auf Tesla (-23,8 Prozent) gab es bei allen anderen Importmarken ebenfalls Zuwächse. Mit einem Neuzulassungsanteil von 5,9 Prozent war Skoda (+88,4 Prozent) erneut die anteilsstärkste Importmarke.

Mit 24,4 Prozent waren die meisten Neuwagen den SUVs zuzuordnen (+128,5 Prozent). Die Kompaktklasse erreichte nach einer Steigerung um 68,2 Prozent einen Anteil von 17,8 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment vor den Kleinwagen (14,2 Prozent).

Ralf Loweg / glp

Wohnen in der Pandemie

In der Corona-Krise hat mehr als jeder vierte Bundesbürger Anschaffungen für den eigenen Haushalt getätigt, die sonst nicht geplant waren. Das ergab jetzt eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von Check24.

43 Prozent der Befragten gaben an, ihren Haushalt für Home-Office und Homeschooling aufgerüstet zu haben, zum Beispiel mit Notebooks, Monitoren oder Headsets. 29 Prozent haben in Küchengeräte wie Spülmaschinen oder Kühlschränke investiert.

Auch Produkte aus dem Entertainment-Bereich standen noch recht hoch im Kurs: 23 Prozent der Befragten, die aufgrund der Pandemie in den vergangenen zwölf Monaten Neuanschaffungen getätigt haben, kauften sich TV-Geräte, Heimlautsprecher oder Spielekonsolen.

“Für viele Bürger ist das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden seit Beginn der Corona-Pandemie noch mehr in den Fokus gerückt”, sagt Braulio Dario Rissi, Managing Director Hausratversicherung bei Check24. “Wir sehen nicht nur eine steigende Attraktivität des Umlandes von Großstädten, wo die Wohnungen in der Regel größer sind, sondern auch mehr Ausgaben für die private Einrichtung.”

Die Mehrheit der Neuanschaffungen für den Haushalt lag im Preisbereich bis 1.000 Euro. Zehn Prozent der Befragten gaben 5.000 Euro und mehr für Gegenstände aus, die sie ohne die Corona-Pandemie (noch) nicht gekauft hätten. Bei knapp vier Prozent waren es sogar mindestens 10.000 Euro.

Ein Blick auf die Haushalte zeigt: Befragte mit Kindern haben fast doppelt so häufig 5.000 Euro und mehr für Corona-bedingte Neuanschaffungen bezahlt wie Befragte ohne Kinder.

Im Vergleich der Altersgruppen haben mehr Befragte zwischen 35 und 54 Jahren aufgrund der Corona-Pandemie mindestens 5.000 Euro ausgegeben. In dieser Gruppe sind am häufigsten schulpflichtige Kinder im Haushalt.

Ralf Loweg / glp

Der Weg zum schnellen Internet

Viele Menschen arbeiten in der Corona-Krise im Home-Office. Computer und Smartphone sind da natürlich immer dabei. Da kann das Internet schnell an seine Grenzen stoßen. Gerade ältere Verträge bieten meist weniger Leistung und sind dazu noch oft zu teuer. Die Profis von “Finanztip” raten deshalb, den Internet-Tarif alle zwei Jahre zu prüfen und zu aktualisieren – durch einen Wechsel in einen besseren Vertrag oder zu einem anderen Anbieter.

Laut Statistischem Bundesamt verfügen inzwischen mehr als 90 Prozent der Haushalte in Deutschland über einen Breitband-Internet-Anschluss. Doch wenn der Vertrag zu alt ist, kann es teuer werden: “Die meisten DSL- und Kabeltarife sind in den ersten zwei Jahren wesentlich günstiger, um Neukunden anzulocken. Danach steigt die monatliche Grundgebühr oft erheblich an”, sagt Arne Düsterhöft, Telekommunikations-Experte bei Finanztip.

Wer seinen Tarif über das dritte, vierte oder fünfte Jahr einfach weiterlaufen lässt, zahlt jährlich bis zu 200 Euro drauf, so der Experte. Hinzu kommt, dass ältere Verträge auch im Hinblick auf die im Tarif enthaltenen Leistungen oftmals nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind.

Wer mit seinem Anbieter eigentlich zufrieden ist, den Vertrag aber zu teuer findet, kann einen Rabatt aushandeln. “Oft reicht ein Anruf beim Kundenservice und schon bekommt man für die nächsten zwei Jahre einen neuen Rabatt”, sagt Düsterhöft.

Zur Vorbereitung des Gesprächs ist es ratsam, aktuelle Konditionen und Preise auch der Konkurrenz mit Hilfe eines Vergleichportals zu recherchieren. Will der Anbieter auf den Rabattwunsch nicht eingehen, sollten Verbraucher den Vertrag kündigen und den Anbieter wechseln.

Die technische Umstellung kann beim Anbieterwechsel einige Wochen dauern. Damit man zwischenzeitlich nicht ohne Internet dasteht, gibt es einen Trick: “Es ist ratsam, beim neuen Anbieter anzugeben, dass der neue Vertrag an dem Tag beginnen soll, an dem der alte endet”, sagt Düsterhöft. “Hierzu am besten den neuen Anbieter damit beauftragen, den alten Vertrag zu kündigen. Dann kümmert sich der neue Anbieter um alle Formalitäten.”

Wichtig ist, penibel auf die richtigen Angaben zu achten. Name und Anschrift des neuen Anschlussinhabers müssen exakt mit dem alten Anschlussinhaber übereinstimmen. Schon ein falsches Zeichen kann den problemlosen Wechsel scheitern lassen, betonen die Profis. Läuft alles glatt, dürften Verbraucher höchstens einen Tag ohne Internet dastehen.

Ralf Loweg / glp

Umfrage: Benziner nach wie vor hoch im Kurs

Die Akzeptanz von alternativen Antrieben steigt, stellt die Überwachungsorganisation KÜS fest. Dennoch sind Ottomotoren noch die absoluten Kundenfavoriten. Laut der aktuellen Umfrage des Trend-Tacho wäre der Hybridmotor eine denkbare Alternative für die Autofahrer, gefolgt von Wasserstoff- und Elektrofahrzeugen.

“Die Erfahrung mit solchen Fahrzeugen in der Bevölkerung wächst, ihr ökologischer Wert wird wahrgenommen”, teilt KÜS mit. Der Brennstoffzelle würden die Befragten die größte Chance für die Zukunft geben. 57 Prozent der Autofahrer in Deutschland können sich den Kauf eines Hybridautos grundsätzlich vorstellen, so der aktuelle Trend-Tacho. Die Brennstoffzelle wäre für 43 Prozent eine Option, für 38 Prozent ein Elektrofahrzeug.

Alternative Antriebe scheinen somit in der Gesellschaft angekommen zu sein. Für die Wahl eines Diesels könnten sich 39 Prozent der Autokäufer erwärmen. Für den Großteil der Autofahrer (84 Prozent) bleibt aber der Benziner eine beliebte Wahlmöglichkeit beim Autokauf.

16 Prozent haben schon eine Probefahrt mit einem E-Mobil absolviert, das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Jahr 2020. Die ökologisch sinnvollste Antriebsart sehen 73 Prozent in der Brennstoffzelle, 62 Prozent beim Hybrid und 49 Prozent beim Elektroantrieb.

So werden auch der Brennstoffzelle von 64 Prozent der Befragten die größten Zukunftschancen eingeräumt, für 54 Prozent liegen diese beim Hybridantrieb und für 51 Prozent bei der E-Mobilität.

Lars Wallerang / glp

Arbeiten in der Pandemie

Corona wirkt sich nicht nur auf das Privatleben der Deutschen aus, sondern auch auf ihren Arbeitsalltag. Die Situation von 65 Prozent der Bundesbürger mit einem Arbeitsplatz im Büro hat sich seit März 2020 verändert. Der Großteil befindet sich nun zumindest teilweise im Home-Office. Doch wie fassen die Berufstätigen die extreme Umstellung auf?

Wie die Tankstellenkette HEM in einer repräsentativen Studie zum Thema “Wie wollen die Deutschen zukünftig arbeiten?” jetzt herausgefunden hat, ist nur ein Fünftel aller Teilnehmer mit den derzeitigen Änderungen im Berufsleben zufrieden. Befragt wurden ausschließlich Menschen mit einem Arbeitsplatz im Büro.

Nur zwölf Prozent könnten sich vorstellen, in Zukunft dauerhaft von zu Hause zu arbeiten, und 78 Prozent fehlt der direkte Austausch mit den Kollegen. Mehr als jeder Zweite (59 Prozent) vermisst vor allem den sozialen Kontakt und knapp jeder Dritte die räumliche Trennung von Beruf und Privatleben.

Doch das mobile Arbeiten von zu Hause bringt auch Vorteile mit sich. So sehen 80 Prozent aller Befragten einen wesentlichen Pluspunkt im Wegfall des täglichen Arbeitsweges. Auch die freie Zeiteinteilung und die Möglichkeit des flexiblen Arbeitens werden von mehr als der Hälfte besonders geschätzt.

Während jeder Dritte angibt, dass die Produktivität nicht unter der derzeitigen Situation leidet, teilen sich bei insgesamt 40 Prozent der Berufstätigen die Meinungen: 21 Prozent geben an, dass sie im Home-Office produktiver sind, während 20 Prozent verstärkt abgelenkt und unkonzentriert sind.

Rund ein Drittel der Teilnehmer hat das Gefühl, mehr arbeiten zu müssen, da durch die räumliche Distanz nur die Ergebnisse gesehen werden. Für jeden Vierten entstehen zusätzliche Belastungen durch die fehlende Struktur im Arbeitsalltag zuhause.

Auch die Abgrenzung von Beruflichem und Privatem spielt eine große Rolle: Mehr als ein Drittel vermisst diese und meint, aufgrund dieses Aspekts auch nach Dienstschluss nur schwer abschalten zu können, was die Work-Life-Balance in ein Ungleichgewicht bringt.

Während die Büroausstattung, wie Schreibtisch, Computer oder auch die Kantine, jeweils nur 15 Prozent fehlt, sehnen sich knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer nach der klassischen gemeinsamen “Kaffee-Pause”.

Ralf Loweg / glp

Der Einfluss der Präsidenten auf die US-Börsen

Joe Biden hat den Erfolg an die Wall Street zurückgebracht. Seit der Amtseinführung der neuen US-Präsidenten verzeichnete der Dow Jones ein Plus von 10,12 Prozent. Noch nie hatten die ersten 100 Tage einer Präsidentschaft positivere Auswirkung auf den Dow Jones.

Beim S&P 500 sieht es ähnlich aus: Die Verbesserung um 10,86 Prozent seit Amtseinführung ist ebenfalls beispiellos. Das Finanzportal Aktien-Depot.de (www.aktien-depot.de) weiß, welche Präsidentschaft seit 1961 den positivsten Effekt auf die wichtigen Aktienindizes der USA hatte. In einer aktuellen Analyse hat das Unternehmen die Kurse des Dow Jones und S&P 500 nach einem, zehn und 100 Tage im Amt sowie nach der ersten und zweiten Amtszeit erfasst und die prozentuale Entwicklung im Vergleich zum Vorabend der Vereidigung ermittelt.

Am Tag nach der Amtseinführung von Präsident Joseph Biden reagierte der Dow Jones mit einem Plus von 0,83 Prozent – seit über 60 Jahren schien sich keine Vereidigung derart positiv auf den Aktienindex auszuwirken. Den zweit- und drittbesten Sofort-Effekt hatten die Vereidigungen von Donald Trump und John F. Kennedy: Im Januar 2017 und 1961 stiegen die Kurse um 0,48 bzw 0,32 Prozent. Die schlechteste Entwicklung im Vergleich zum Vortag erfuhr der Dow Jones nach dem Amtsantritt von Barack Obama: 2009 sank der Kurs um 4,01 Prozent.

Der Dow Jones stieg in den letzten 100 Tagen von 30.930,52 auf 34.060,36 Punkte – eine Verbesserung von 10,12 Prozent. Noch nie hatte eine präsidiale 100-Tage-Bilanz einen positiveren Effekt auf den Dow Jones wie unter Biden.

Ähnliche Bullenmärkte konnten George Bush Sr. und JFK vorweisen: Unter ihnen kletterte der Dow Jones um 7,86 und 7,07 Prozent. Die mit Abstand wirtschaftlich schlechteste 100-Tage-Bilanz ließ sich unter Gerald Ford erfassen: 1974 fielen der älteste noch bestehende Aktienindex der USA um 20,38 Prozent.

Keine erste Amtszeit hatte auf Dow Jones sowie S&P 500 einen besseren Effekt als Bill Clintons erste Legislaturperiode: Der Dow Jones stieg um 110,19 Prozent, während der S&P 500 um 78,5 Prozent zulegte. Obamas erste Amtszeit konnte in Bezug auf den Dow Jones ein 64,83 prozentiges Wirtschaftswachstum vorweisen – Platz zwei des Rankings.

Donald Trump dagegen, der sich stets mit der Entwicklung der Märkte brüstete, erwirkte nach vier Jahren im Amt einen deutlich geringeren Anstieg als sein Vorgänger: Der 45. Präsident der Vereinigten Staaten erreichte nur ein Plus von 58,06 Prozent und landet damit auf Platz drei.

Am meisten litt der Aktienkurs des Dow Jones unter der ersten Amtszeit von Richard Nixon: Zwischen 1969 und 1973 verlor dieser, laut Aktien-Depot.de, 12,98 Prozent.

Auch nach der zweiten Amtszeit konnte Bill Clinton das größte Wachstum vorweisen: Zwischen 1997 und 2001 stieg der Dow Jones um weitere 115 Prozent, sodass sich der Kurs des Aktienindex unter Clinton insgesamt um 225,17 Prozent verbesserte. Bei George W. Bush sah es schlechter aus: Am letzten Tag seiner Präsidentschaft lag der Dow Jones 24,92 Prozent unter dem Niveau des Vorabends seiner Vereidigung. Auf den Aktienkurs unter der Regierung von Bush Junior nahm vor allem die Weltfinanzkrise von 2007 starken Einfluss.

Ralf Loweg / glp

Einzelhandel in Deutschland im März mit starkem Plus

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im März 2021 nach vorläufigen Ergebnissen kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 7,7 % und nominal (nicht preisbereinigt) 7,4 % mehr umgesetzt als im Februar 2021. Dies war sowohl real als auch nominal das zweitstärkste Umsatzplus gegenüber einem Vormonat seit Beginn der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie in Deutschland im März 2020. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Umsatz im März 2021 kalender- und saisonbereinigt real 4,4 % höher. meldete das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag.

Ohne Kalender- und Saisonbereinigung stieg der Einzelhandelsumsatz im März 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2020 real um 11,0 % und nominal um 12,3 %. Dies war real und nominal der stärkste Umsatzanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Der März 2021 hatte mit 27 Verkaufstagen allerdings einen Verkaufstag mehr als der März 2020.

Umsatz in allen Branchen höher als im Lockdown-Monat März 2020 

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im März 2021 real 2,9 % und nominal 4,6 % mehr um als im März 2020. Der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte lag dabei real 3,1 % und nominal 4,7 % über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 1,4 % und nominal 3,7 % mehr um.

Deutliche Steigerungen gab es im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln. Hier waren die Umsätze im März 2021 real 17,5 % und nominal 18,4 % höher als im Vorjahresmonat. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) verzeichnete ein Umsatzplus von real 27,7 % beziehungsweise 23,0 % gegenüber März 2020, in dem viele Geschäfte in der zweiten Monatshälfte geschlossen waren. Ebenso war der Umsatz im Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf real 16,6 % höher im Vergleich zu März 2020.

Die höchste Steigerung gegenüber dem Vorjahresmonat gab es im Internet- und Versandhandel mit einem Anstieg von real und nominal 42,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch dieser Anstieg war real und nominal der stärkste gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994.

red

Direktbanken: Vergleichen lohnt sich

Die durchschnittliche Tagesgeld-Verzinsung von 0,002 Prozent bei Direktbanken ist kaum renditestärker als ein Sparstrumpf. Trotzdem bieten die Institute oft gute Konditionen, etwa im Zahlungsverkehr, bei Ratenkrediten und Baufinanzierung. Dass sich ein Vergleich lohnt, zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ).

Die sieben untersuchten Direktbanken verfehlen nur knapp ein gutes Gesamtergebnis. Sowohl bei den Konditionen als auch beim Aspekt Sicherheit, etwa in puncto Legitimationsverfahren, schneidet die Branche positiv ab. Die Serviceleistungen zeigen dagegen einige Schwächen und erreichen insgesamt nur ein befriedigendes Niveau. Teilweise liegt die Tücke im Detail. So sind einige Konten und Depots nur zu bestimmten Bedingungen ohne Grundgebühr, beispielsweise bei einem regelmäßigen monatlichen Geldeingang oder einem monatlichen Orderminimum.

Im Bereich Brokerage lohnt der Vergleich des Kostenfaktors Ordergebühren: Je nach Ordervolumen kassiert die teuerste Direktbank gegenüber dem günstigsten Anbieter im Einzelfall mehr als das Dreieinhalbfache.

Nur zwei Direktbanken bieten einen guten Service; insgesamt schneidet die Branche befriedigend ab. Die Domäne ist der Online-Service, wobei die Websites mehrheitlich mit Nutzerfreundlichkeit und hohem Informationsgehalt punkten können. Der Service per E-Mail ist zumindest befriedigend, dagegen zeigen sich an den Hotlines größere Defizite: Lange Wartezeiten sowie oft unvollständige und wenig individuelle Informationen prägen das Bild. An Kompetenz mangelt es jedoch nicht – im Test beantworten die Berater die Fachfragen der Interessenten ausnahmslos korrekt.

Die Comdirect geht mit dem Qualitätsurteil “gut” als Testsieger aus der Studie hervor. Die Commerzbank-Marke bietet den insgesamt besten Service. Dafür sorgen der ausgesprochen gute Online-Service sowie die zuverlässige E-Mail-Bearbeitung. Rang zwei nimmt die 1822direkt (Qualitätsurteil: “gut”) ein. Der telefonische Service ist führend: Alle Gespräche kommen im ersten Kontaktversuch zustande und die Berater antworten stets korrekt und inhaltlich verständlich.

Den dritten Rang belegt die DKB Deutsche Kreditbank, ebenfalls mit dem Qualitätsurteil “gut”. Die Direktbank ist Konditionensieger und platziert sich gleich in den drei Teilbereichen auf Rang eins: Zahlungsverkehr, Tagesgeld sowie Ratenkredit.

Rudolf Huber / glp

Deutsche Wirtschaft: Der Optimismus überwiegt

 Corona und kein Ende: Die Pandemie hat bundesweit tiefe Spuren hinterlassen. Für rund drei Viertel der über 2.800 Unternehmen, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zwischen Ende März und Mitte April befragt hat, hat sich die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Frühjahr 2020 nicht verbessert. Ein Drittel sieht sich sogar in einer schlechteren Situation als vor einem Jahr. Dennoch gibt es bei den Erwartungen für das Gesamtjahr 2021 mehr Optimisten als Pessimisten.

40 Prozent der befragten Firmen planen im Vergleich zum Vorjahr mehr zu produzieren, nur 24 Prozent weniger. Knapp 30 Prozent wollen Personal einstellen, ein Drittel will mehr investieren. “Im Hier und Jetzt kämpfen die Unternehmen weiterhin mit den vielfältigen Beschränkungen”, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. “Allerdings sorgen die fortschreitenden Impfungen dafür, dass die Unternehmen überwiegend zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte schauen.”

Vor allem exportorientierte Firmen sind im Aufwind. Getragen werden sie von der erstarkenden Konjunktur in den USA und in China. Im Dienstleistungssektor herrscht dagegen Niedergeschlagenheit, weil die meisten Geschäfte weiterhin geschlossen sind: 36 Prozent der Dienstleister sehen sich in einer noch schlechteren Position als während des ersten Lockdowns, nur 18 Prozent empfinden die Situation als besser. Aber auch hier hellt sich die Lage auf – weit mehr als ein Drittel erwartet für das Gesamtjahr 2021 ein Plus und nur noch ein Viertel ein Minus.

Rudolf Huber / glp

Fast jeder zehnte Erwerbstätige arbeitet mehr als 48 Stunden pro Woche

In der Corona-Pandemie hat die Debatte über eine Entgrenzung von Arbeit und Privatleben an Fahrt aufgenommen. Schon vor Ausbruch der Pandemie waren überlange Arbeitszeiten bei Beschäftigten in Deutschland keine Seltenheit: Fast jede zehnte in Vollzeit erwerbstätige Person (9,7 %) gab 2019 an, gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten, wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Tages der Arbeit am 1. Mai mitteilt. Das Ausmaß überlanger Arbeit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert: 1991 betrug der Anteil der betroffenen Erwerbstätigen 10,3 %.

Selbstständige und Führungskräfte besonders oft von überlangen Arbeitszeiten betroffen

Einzelne Gruppen von Erwerbstätigen sind unterschiedlich stark von überlangen Arbeitszeiten betroffen. Für Selbstständige gehören lange Arbeitstage besonders häufig zum Alltag: Nahezu die Hälfte (46,3 %) arbeitete gewöhnlich mehr als 48 Stunden in der Woche. Der Anteil war allerdings 1991 deutlich höher: 61,4 %. Im selben Zeitraum stieg der Anteil von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit überlangen Arbeitstagen von 4,9 % auf 5,4 % im Jahr 2019. Hier waren es zuletzt vor allem Führungskräfte, die sehr lange arbeiteten: Auf fast jede dritte (30,3 %) traf dies zu.

Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen durch mehr Teilzeit auf 34,8 Stunden gesunken

Trotz der anhaltenden öffentlichen Diskussion über eine Verkürzung der Arbeitszeit hat sich diese für Vollzeiterwerbstätige in den vergangenen Jahrzehnten kaum verringert. 2019 arbeiteten diese im Schnitt 41,0 Stunden pro Woche – 1991 waren es noch 41,4 Stunden. Durch die wachsende Zahl von Teilzeitbeschäftigten ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit aller Erwerbstätigen seit 1992 allerdings deutlich zurückgegangen: 2019 lag sie bei 34,8 Stunden, das waren fast vier Stunden weniger als 1991 (38,4 Stunden). Teilzeitbeschäftigte arbeiteten zuletzt durchschnittlich 19,5 Stunden pro Woche.

18 % der Erwerbstätigen waren regelmäßig abends im Einsatz

Eine regelmäßige Beschäftigung in den Abend- und Nachtstunden oder am Wochenende – zu Zeiten also, in denen die Mehrheit der Erwerbstätigen ihre Freizeit genießt – kann als zusätzliche Belastung empfunden werden. Der Anteil der Erwerbstätigen, die regelmäßig abends zwischen 18 und 23 Uhr arbeiten, hat in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. Im Jahr 2019 arbeitete fast jede fünfte erwerbstätige Person regelmäßig abends (18,1 %). In der Gruppe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer war der Anteil mit 16,7 % etwas geringer. Unter den Selbstständigen mit Beschäftigten machte dagegen 2019 mehr als ein Drittel regelmäßig spät Feierabend (39,0 %).

Ein deutlich einheitlicheres Bild zeigt sich beim Anteil der Erwerbstätigen, die regelmäßig nachts arbeiten: 2019 machten sowohl unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern als auch unter den Selbstständigen mit Beschäftigten arbeitete jede beziehungsweise jeder zwanzigste regelmäßig oder ständig nachts (4,9 % beziehungsweise 5,1 %).

Nahezu jede vierte erwerbstätige Person arbeitete regelmäßig samstags

Die Arbeitszeiten in Deutschland haben sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur stärker in die Abendstunden verlagert –  auch die Arbeit am Wochenende ist inzwischen verbreiteter als vor 30 Jahren. Nahezu jede beziehungsweise jeder vierte Erwerbstätige (24,1 %) arbeitete 2019 regelmäßig an Samstagen; der Sonntag war zuletzt für etwa jede achte erwerbstätige Person (12,8 %) regelmäßig ein Arbeitstag. Vor allem Selbstständige sind am Wochenende im Einsatz: Mehr als die Hälfte der Selbstständigen mit Beschäftigten (54,2 %) arbeiteten 2019 am Samstag. Bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern waren es 21,8 %. Sonntags ging gut jede vierte selbstständige Person ihrer Erwerbstätigkeit nach (26,4 %), bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nur gut jede zehnte (11,7 %).

21 % der Erwerbstätigen in Deutschland konnten ihre Arbeitszeit völlig frei einteilen

Eine flexiblere Ausgestaltung der Arbeitszeit ist gerade in Corona-Zeiten für viele Erwerbstätige wünschenswert, beispielsweise angesichts zeitweise geschlossener Schulen und Kindergärten. Vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019 gab nahezu jede zweite erwerbstätige Person zwischen 15 und 74 Jahren in Deutschland an, sich ihre Arbeitszeit flexibel einteilen zu können: 21 % konnten komplett frei über ihre Arbeitszeit verfügen, weitere 28 % zumindest teilweise. Damit müssen sich Erwerbstätige in Deutschland seltener nach vorgegebenen Arbeitszeiten richten als in anderen Staaten der Europäischen Union: Im EU-Durchschnitt war zuletzt für 61 % der Erwerbstätigen die Arbeitszeit durch Arbeitgeber, oder andere Regelungen vorgegeben. Nur 18 % der Erwerbstätigen konnten völlig frei über Beginn und Ende der eigenen Arbeitszeit entscheiden, 21 % zumindest teilweise.

red