Champions-League: MHP Riesen gehen in Spanien unter

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BCL: Ludwigsburg kassiert deutliche Niederlage in Murcia

Im letzten Auswärtsspiel der Basketball Champions League-Gruppenphase unterliegen die MHP RIESEN Ludwigsburg UCAM Murcia 47:73. In einer schwachen Partie agierten die Schwaben nur über zwei Viertel auf Augenhöhe.   

Ins sportlich kaum relevante Spiel bei Tabellenführer UCAM Murcia ging Headcoach John Patrick ohne seinen erfahrensten Akteur: Adam Waleskowski bekam seine wohlverdiente Ruhepause, weshalb Kelan Martin für den 36-Jährigen in die bewährte Starting Five (Crawford, Knight, von Fintel, Klassen) rückte. Während die Hausherren sich relativ schnell das zuletzt verloren gegangene Selbstbewusstsein zu erarbeiten begannen, standen die MHP RIESEN am Anfang defensiv solide. Sie erlaubten dem Favoriten in der Anfangsphase wenige Zähler, kamen offensiv aber ebenso kaum nicht Geltung. Einzig Center Owen Klassen war direkt präsent und sorgte für sechs der ersten zehn Ludwigsburger Zähler. Doch auch der Kanadier wurde, wie zahlreiche Leistungsträger, etwas dosierter eingesetzt – und fand sich fortan auf der Bank wieder. Von dort kamen mit Donatas Sabeckis, David McCray, Konstantin Klein und Aaron Best einige Akteure, die in den vergangenen Wochen nicht allzu viele Minuten auf dem Parkett gestanden hatten (11:11, 10.).

Während beide Teams im ersten Spielabschnitt solide bis ausbaufähig agiert hatten, kam im zweiten Viertel etwas Schwung und Tempo in die Partie. Vorteile hatten hierbei die Hausherren, die teamdienlicher und konsequenter agierten und sich eine kleine Führung erspielten (18:16, 15.). Dabei blieb es aber nicht. Die Spanier setzten den Gästen erheblich zu, bauten die Führung durch einen 24:0-Lauf bis zum Gang in die Kabinen aus und blieben im Duell zweier mit angezogener Handbremse spielenden Teams die deutlich bessere Mannschaft (33:16, 20.). Ludwigsburg, das aktiv regenerierte, verkaufte sich deutlich unter Wert.

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Nur noch im dritten Viertel auf Augenhöhe

Zum Start in Halbzeit zwei durchbrach Marcos Knight nach fast 540 Sekunden ohne schwäbischen Korberfolg die Durststrecke und verdeutlichte, dass die MHP RIESEN sich nicht derart wehrlos von der internationalen Bühne verabschieden wollten, wie es im zweiten Viertel phasenweise ausgesehen hatte. Der US-Amerikaner blieb auch in den folgenden Minuten der Aktivposten in der Ludwigsburger Offensive und zeigte sich, wie auch seine Teamkollegen, verbessert. Die Gäste ließen den Ball nun etwas besser laufen, legten aber weiterhin viel Stückwerk auf das Parkett des spärlich gefüllten Palacio de Deportes de Murcia. Da sich die Hausherren ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckerten, wirkte sich die kleine Leistungssteigerung alsbald aus: Ludwigsburg agierte nun wieder auf Augenhöhe, der zweite Spielabschnitt war auf dem Socreboard aber immer noch klar sichtbar (53:37, 30.). Im Anschluss an das ausgeglichene dritte Viertel und dem feststehenden Sieger der niveauarmen Partie plätscherte das Spiel bereits zum Beginn des Schlussabschnitts seinem Ende entgegen. Beide Mannschaften erlaubten sich vielleicht auch deshalb zahlreiche Fehler. Doch während Ludwigsburg einen äußerst gebrauchten Tag erwischte und daraus wenig Kapital schlagen konnte, nahm Murcia nahm die Geschenke dankend an und sorgte in den verbliebenden Aktionen noch für etwas Spektakel. Die MHP RIESEN Ludwigsburg kassierten derweil im dreizehnten BCL-Spiel die zehnte Niederlage (47:73) – und damit die wettbewerbsübergreifend vierte Pleite in Serie.

Statements und Stats

John Patrick: „Wir haben im ersten und dritten Viertel gut gespielt und auf Augenhöhe agiert. Murcia war über das ganze Spiel aber deutlich konsequenter, auch wenn beide Teams in der Offensive keinen guten Tag erwischt haben. Vor allem in Halbzeit eins hat Murcia uns im Rebound dominiert – und wir haben Milton Doyle und Ovie Soko überhaupt nicht unter Kontrolle bekommen. Zudem fallen die 16 Assists bei Murcia – im Vergleich zu unseren sechs – natürlich auf. Sie haben auch als Mannschaft deutlich besser gespielt und verdient gewonnen.“

Alberto Miranda: „Das war heute ein sehr schwieriges Spiel. Wir mussten auf Javier [den entlassenen Headcoach] verzichten. Dieser Sieg ist auch ein Stück weit für ihn. Nach der Niederlage am Sonntag wollten wir unser Mindset verändern und uns heute positive Energie holen. Vor allem defensiv haben wir heute einen guten Job gemacht und Ludwigsburg im zweiten und vierten Viertel kontrolliert. Wir hatten heute für jeden Spieler individuelle Ziele, welche zu großen Teilen erfüllt wurden. Morgen werden wir damit beginnen uns auch in der Liga wieder heranzuarbeiten. Allerdings möchte ich an dieser Stelle auch Ludwigsburg ein Lob aussprechen. Sie haben mit viel Herz gespielt, sie haben alles gegeben, obwohl sie keine Chance mehr auf das Weiterkommen hatten und heute schon zur Halbzeit deutlich zurücklagen. Auch wenn sie heute einen gebrauchten Tag erwischt haben: Sie hätten im Saisonverlauf sicherlich mehr Siege verdient gehabt.“

Für Murcia spielten: Emanuel Cante 16 Punkte, Milton Doyle 13, Ovie Soko 12, Askia Booker 12, Brad Oleson 5, Charlon Kloof 4, Alberto Martin 3, Damjan Rudez 3, Dino Radoncic 2, Alex Urtasun 2, Luka Mitrovic 1 und Edu Duran.

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 12 Punkte, Owen Klassen 10, Jordon Crawford 8, Kelan Martin 7, David McCray 5, Donatas Sabeckis 5, Lamont Jones, Ariel Hukporti, Aaron Best, Quirin Emanga Noupoue, Konstantin Klein und Christian von Fintel.

red