Champions-League-Sieg der MHP Riesen

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Am sechsten Spieltag der Basketball Champions League haben die MHP RIESEN Ludwigsburg den ersten Sieg gefeiert. Die Schwaben besiegten den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer UCAM Murcia 81:80 – und sorgten in der MHPArena für Partystimmung.

Im ersten Spiel nach der Verletzung von Topscorer Malcolm Hill sorgte Headcoach John Patrick – wie schon am Samstag in Ulm – für eine personelle Überraschung: Neben Aaron Best, der Hills Platz einnahm, stand das 16-jährige Center-Juwel Ariel Hukporti erstmals im Aufgebot der Barockstädter. Los ging es jedoch ohne die beiden Akteure, die vorerst auf der Bank Platz nahmen. Dem Spiel der MHP RIESEN schadete dies nicht. Die Schwaben standen zum Beginn des Spiels in der Defensive solide und ließen in der Offensive den Ball laufen – was unter anderem zu zwei offenen Distanztreffern von Jordon Crawford führte (10:9, 5. Spielminute). Die guten Eindrücke aus den ersten Minuten setzten sich dann auch im weiteren Viertelverlauf fort. Murcia spielte selbstbewusst und deutete immer wieder seine Qualität an, Ludwigsburg blieb aber dran (21:23, 10.).

Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts wurde dann deutlicher, weshalb die Spanier an der Tabellenspitze von „Todesgruppe A“ stehen: Sie erlaubten sich kaum Fehler, trafen traumwandlerisch aus allen Lagen und zwangen Headcoach John Patrick zur Auszeit. Die Ansprache am Seitenrand half dann aber nur bedingt. Die Hausherren kamen zwar wieder ran und übernahmen kurzzeitig die Führung, die Gäste blieben aber zu jederzeit gefährlich und waren um keine Antwort verlegen. Dies zeigte sich unter anderem bei zwei Würfen von Askia Booker: Der 25-jährige US-Amerikaner netzte binnen kürzester Zeit zweifach von jenseits der 6,75-Meter-Linie und hatte großen Anteil daran, dass Murcia zur Halbzeit 41 Punkte erzielt hatte. Ludwigsburg kam, dank einer guten Mannschaftsleistung, auf selbigen Wert und ließ sich von den treffsicheren Spaniern nicht einschüchtern (41:41, 20.).
Partie wogt hin und her, dann kommt Jones

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Auch nach dem Gang in die Kabine blieben die MHP RIESEN gefährlich. Erneut mussten sie zwar mit ansehen, wie die Spanier abgebrüht ihre Würfe trafen – und bis auf sieben Punkte davonzogen. Da Kelan Martin und Jordon Crawford jedoch von der Freiwurflinie und Aaron Best aus der Distanz erfolgreich waren, kam Ludwigsburg aber zum Ausgleich (53:53, 25.) und kämpfte sich mit viel Energie und dem Glauben an die eigene Stärke zurück ins Spiel. Vor dem Schlussabschnitt führte Murcia dennoch verdientermaßen. Die Spanier machten weiterhin kaum Fehler und waren in den entscheidenden Momenten besser (58:64, 30.).

Dass der Siegeswille bei den Schwaben aber weiterhin ungebrochen war, verdeutlichten sie auch im vierten Viertel. Kelan Martin und Co. ackerten verbissen und gestalteten das Spielgeschehen so eng wie möglich. Angeführt von einer lautstarken Kulisse drehten die MHP RIESEN mit einem 6:0-Lauf das Spiel und sorgten bei den Spaniern für Nervenflattern. Im Anschluss an eine Auszeit von Javier Juarez (75:71) fand Murcia kurzzeitig zu seinem Rhythmus und kam mehrfach zu einfachen Korberfolgen. Doch Ludwigsburg erzwang den benötigten Stop und sorgte für eine spannungsgeladene Crunchtime. In dieser ließen die MHP RIESEN alles auf dem Parkett und hatten mit Lamont Jones den entscheidenden Mann in ihren Reihen. Der Combo-Guard schulterte seine Mannschaft, klaute im scheinbar letzten Angriff der Partie Murcia den Ball – und stellte 22.9 Sekunden vor dem Ende auf 81:80. Der umjubelte Sieg! Denn die Spanier kamen in ihrem abschließenden Angriffsversuch nicht mehr zum gewünschten Korberfolg und konnten aus erster Reihe mitverfolgen und zusehen, wie bei den Ludwigsburgern alle Dämme brachen. Euphorie und Partystimmung machten sich breit und sorgten für eine würdige Siege-Humba.
Statements und Stats

Javier Juarez: „Das war heute ein gutes Basketball-Spiel, speziell in der Offensive. Wir haben versucht den Stil der MHP RIESEN, mit vielen Ballbesitzen und schnellen Fastbreaks, auszubremsen. Ludwigsburg hat jedoch gut drauf reagiert. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, haben dann am Ende aber kein Glück und treffen zwei wichtige Würfe nicht. Auf der anderen Seite macht Ludwigsburg dann die Punkte. Glückwunsch an Ludwigsburg!“

John Patrick: „Es war ein harter Kampf. Wir haben in den vergangenen Wochen viele solcher Spiele verloren. Spiele, in denen wir führen und am Ende doch verlieren. Es ist schön, dass die Sache heute einmal umgekehrt ist. Murcia hat viele Dinge richtig gemacht. Ich bin sehr stolz, dass wir den Kampf von Samstag heute fortgesetzt haben. Unsere Leistung war heute nicht spektakulär, aber solide. Deshalb ist der Erfolg verdient.“

Für Ludwigsburg spielten: Jordon Crawford 21 Punkte/6 Assists, Lamont Jones 20, Kelan Martin 19, Aaron Best 11, Adam Waleskowski 9, Donatas Sabeckis 1, Owen Klassen, Karim Jallow, Christian von Fintel, Konstantin Klein und Quirin Emanga Noupoue.

Für Murcia spielten: Emanuel Cante 15, Ovie Soko 15, Charlon Kloof 13, Askia Booker 12, Marcos Delia 11, Sadiel Rojas 6, Milton Doyle 5, Brad Oleson 3, Alex Urtasun und Lazar Mutic.

Lukas Robert