China-Wettbewerb belastet TRUMPF: Umsatz sinkt deutlich – Gehaltskürzungen sichern Arbeitsplätze am Stammsitz Ditzingen

Von Ayhan Güneş

Ditzingen – Das wirtschaftliche Umfeld bleibt schwierig, und auch das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF spürt die Auswirkungen. Im Geschäftsjahr 2023/24 musste der Maschinenbauer aus Ditzingen einen Rückgang bei Umsatz und Auftragseingang hinnehmen. Die Gründe sind vielfältig: Eine schwache Weltkonjunktur, geopolitische Unsicherheiten und ein verschärfter Wettbewerb, insbesondere durch die chinesische Konkurrenz, drücken auf das Geschäft. Trotz dieser Herausforderungen bleibt TRUMPF einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Ludwigsburg und setzt auf langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung.

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Im Geschäftsjahr 2023/24 musste das Traditionsunternehmen einen Rückgang des Umsatzes um 3,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro hinnehmen. Besonders drastisch fiel der Einbruch des Auftragseingangs aus, der um 10,4 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro fiel, gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Trotz dieser globalen Herausforderungen bleibt TRUMPF auf lokaler Ebene ein zentraler Arbeitgeber, der weiterhin auf Innovation und langfristige Stabilität setzt.

„Die nachlassende Weltkonjunktur und die geopolitischen Unwägbarkeiten führten im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Kunden auf allen Kontinenten zu einer deutlichen Zurückhaltung bei Neuinvestitionen“, erklärte Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands von TRUMPF, bei der Präsentation der Jahresbilanz. Besonders herausfordernd sei der zunehmende Wettbewerb durch protektionistische Maßnahmen der chinesischen Konkurrenz.

Das EBIT vor Zinsen uns Steuern sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 18,6 Prozent auf gut 500 Millionen Euro, was den Druck auf das Unternehmen noch verstärkte. „Ohne ein Sparprogramm wäre der Gewinn noch stärker gesunken“, so Leibinger-Kammüller. Insgesamt wurden 176 Millionen Euro eingespart, vor allem durch Kürzungen bei Geschäftsreisen und Beratungsleistungen.

Mitarbeiter in Landkreis Ludwigsburg sichern ihre Jobs durch Gehaltskürzungen

Inmitten dieser wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden seit September 2024 Gehaltskürzungen durch reduzierte Arbeitszeiten am Stammsitz in Ditzingen eingeführt. Diese Maßnahme betrifft aktuell Hunderte Mitarbeiter, doch könnte sie im kommenden Jahr auf bis zu 2.750 Beschäftigte ausgeweitet werden. „Im Gegenzug ist ihr Job bis Ende 2025 sicher“, erklärte Leibinger-Kammüller und betonte, dass weder Kurzarbeit noch Stellenabbau geplant sind.

Trotz Krise: Fokus auf Innovation und Zukunftstechnologien

Trotz der aktuellen Einsparungen plant  TRUMPF weiter in seine Zukunftsbereiche zu investieren. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs weltweit um mehr als 600, insbesondere in den Geschäftsfeldern Lasertechnik und Halbleiterindustrie. Dies zeigt, dass das Unternehmen trotz der Krise auf langfristige Innovation setzt, insbesondere im Bereich der Forschung und Entwicklung. „Angesichts der unsicheren Wirtschaftslage gehen wir davon aus, dass der Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr bestenfalls stagniert“, sagte Leibinger-Kammüller. Dennoch setzt TRUMPF weiterhin auf strategische Investitionen in die Bereiche, die für die Zukunft entscheidend sein werden.

TRUMPF ein bedeutender Arbeitgeber im Landkreis Ludwigsburg. 

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TRUMPF ist im Berichtszeitraum um rund 650 gestiegen. So wurden insbesondere in den Geschäftsfeldern EUV und Elektronik neue Stellen geschaffen. Zum Stichtag 30.06.2024 beschäftigte das Unternehmen weltweit 19.018 Mitarbeiter (Vorjahr: 18.352). In Deutschland stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 4,2 Prozent auf 9.505 Mitarbeiter (Vorjahr: 9.124). Davon waren 6.283 am Stammsitz in Ditzingen, Gerlingen, Hettingen und Höfingen tätig. Im Berichtsjahr absolvierten 560 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Quote lag damit bei 2,9 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent).