Corona-Krise: Deutlich weniger Insolvenzen

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Dass Deutschland wegen der besonnenen Maßnahmen der Bundesregierung bislang deutlich besser durch die Corona-Krise gekommen ist als die meisten anderen Länder, lässt sich auch an bestimmten Zahlen gut ablesen. So haben im April 2020 die deutschen Amtsgerichte 1.465 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Zur besseren Einordnung: Das sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 13,3 Prozent weniger als im April 2019.

Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Pandemie spiegelt sich somit bislang nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im April 2020 mit 249 Fällen im Baugewerbe (April 2019: 280). Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) stellten 231 Insolvenzanträge (April 2019: 284). Im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 163 (April 2019: 194) und im Gastgewerbe 159 (April 2019: 189) Insolvenzanträge gemeldet.

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte für April 2020 auf knapp 3,2 Milliarden Euro. Im April 2019 hatten sie bei knapp 1,7 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass im April 2020 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt hatten als im April 2019.

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Ralf Loweg