Darauf kommt’s beim Tattoo an

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Die Fußball-EM bringt gerade reichlich mehr oder weniger gelungene Tätowierungen an Kickerarmen oder -beinen ins Wohnzimmer. Aus medizinischer Sicht ist dieser “Hautschmuck” eher bedenklich: “Jede neue Tätowierung verletzt die Hautbarriere und birgt das Risiko einer Infektion, einer allergischen Reaktion oder einer unerwünschten Hautveränderung”, sagt Hautarzt Dr. Uwe Kirschner aus Mainz.

Vermeiden lassen sich solche Komplikationen, die bei geschätzt rund sechs Prozent der Tätowierungen vorkommen, mit der richtigen Pflege und Hygiene. Ein Studio, das strikte Hygiene-Regeln einhält, wie zum Beispiel die Trennung des Tattoo-Bereichs von anderen Räumlichkeiten, ist sehr wichtig, heißt es im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Spontane Tätowierungen am Urlaubsstrand sind definitiv keine gute Idee, denn Erreger können dabei ins Gewebe oder in die Blutbahn eindringen und eine Infektion, etwa mit Hepatitisviren, auslösen. Wichtig ist außerdem: Vor dem Termin sollte die Haut nicht selbst rasiert werden. Zuvor auch keinen Sport treiben: Wegen der stärkeren Durchblutung ist die Haut empfindlicher und das Tätowieren schmerzhafter.

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Um das Tattoo über viele Jahre hinweg farbenfroh und die Haut darunter gesund zu halten, sollte sie täglich mit Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 50) behandelt werden. Interessanter Nebenaspekt: Die Farbe Rot verursacht beim Stechen mehr Schmerzen, löst häufiger Allergien und Entzündungen aus und verblasst schneller als andere.

Empfehlenswert ist auch eine vorausgehende Beratung beim Arzt. Speziell Menschen mit Neurodermitis, Schuppenflechte oder vielen Muttermalen, mit heller oder sonnengeschädigter Haut sollten unbedingt abklären, ob eine Tätowierung für sie in Frage kommt. Auch Menschen mit Diabetes und schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel laufen Gefahr, dass die Wunde schlecht verheilt oder Entzündungen auftreten. Und so entsteht bestimmt kein schönes Bild auf der Haut.

Rudolf Huber / glp