Darum ist der Mund-Nasen-Schutz so wichtig

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Zu Beginn der Corona-Krise gingen in Deutschland die Meinungen über einen Mund-Nasen-Schutz noch weit auseinander. Doch nach mehr als einem Jahr Pandemie gehören die Masken zum Alltag. Und sie haben mit dazu beigetragen, die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren. Aber nur, wenn sie korrekt getragen werden.

Unter Fachleuten gibt es allerdings bis heute noch unterschiedliche Auffassungen über die Wirksamkeit von Gesichtsmasken. Ein internationales Team von Forschern des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz zeigt jetzt anhand von Beobachtungsdaten und Modellrechnungen, unter welchen Bedingungen und wie Masken dazu beitragen, das individuelle Ansteckungsrisiko für Covid-19 zu reduzieren.

Das bedeutet: In virenreichen Innenräumen mit hoher Infektionswahrscheinlichkeit sind Masken mit höherer Wirksamkeit (N95/FFP2) und andere Schutzausrüstungen erforderlich, um eine Übertragung durch die Luft zu verhindern. Weil die Wirksamkeit von Gesichtsmasken stark von der Viruskonzentration abhängt, ist es wichtig, Masken mit anderen Schutzmaßnahmen zu kombinieren, um die Infektionswahrscheinlichkeiten gering zu halten. In den meisten alltäglichen Situationen hilft laut Forscher aber sogar eine einfache OP-Maske effektiv, das Risiko zu verringern.

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“Normalerweise enthält nur ein geringer Anteil der von Menschen ausgeatmeten Tröpfchen und Aerosolpartikel Viren. Meist ist die Virenkonzentration in der Luft so gering, dass selbst einfache chirurgischer Masken die Verbreitung von Covid-19 sehr wirksam eindämmen”, erklärt Yafang Cheng, Leiterin einer Minerva-Forschungsgruppe. “Unser Ansatz erlaubt detaillierte Berechnungen von Bevölkerungsmittelwerten und erklärt, warum Regionen, in denen ein höherer Anteil der Bevölkerung Masken trägt, die Pandemie besser unter Kontrolle haben.”

Die Kombination von hochwertigen Masken mit anderen Schutzmaßnahmen wie Lüften und Abstandhalten sei besonders wichtig für Krankenhäuser und andere Innenräume, in denen Hochrisiko-Patienten auf eine hohe Viruskonzentrationen treffen können, so Christian Witt, Leiter des Forschungsbereichs Pneumologie an der Charite – Universitätsmedizin Berlin. Sein Fazit: Masken werden eine wichtige Schutzmaßnahme gegen das Coronavirus bleiben – sogar für geimpfte Personen, speziell wenn der Impfschutz mit der Zeit nachlässt.

Ralf Loweg / glp