Das steckt hinter dem “Messie”-Syndrom

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Schon seit Jahren forschen Wissenschaftler weltweit an den Ursachen des “Messie”-Syndroms. Nun aber ist der “Ersten deutschen Messie-Akademie” offenbar ein Forschungs-Durchbruch gelungen. Durch Umfragen fand Akademiedirektor Michael Schröter heraus, dass 16 Prozent der Betroffenen des Messie-Syndroms in der Kindheit sexuell missbraucht wurden.

Da es große Überwindung braucht, um das in einer Umfrage anzugeben, kann davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer noch viel höher ist. Nach Schätzungen von Selbsthilfegruppen leben rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland mit “Messie”-Syndrom. Der Begriff Messie-Syndrom (abgeleitet von englisch mess “Chaos, Durcheinander”) bezeichnet ein zwanghaftes Verhalten, bei dem das übermäßige Ansammeln von mehr oder weniger wertlosen Gegenständen in der eigenen Wohnung im Vordergrund steht. Dazu kommt dann die Unfähigkeit, sich von den Gegenständen wieder zu trennen.

Die Idee zu der Forschungs-Umfrage hatte Schröter, da bei persönlichen Gesprächen mit den Betroffenen öfter ein sexueller Missbrauch als mögliche Ursache des Messie-Syndroms genannt wurde. Schröter geht davon aus, dass es auch noch andere Ursachen gibt, die das Syndrom auslösen können.

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Sexueller Missbrauch in der Kindheit scheint jedoch einer der Haupt-Auslöser oder sogar der Haupt-Auslöser der umgangssprachlich als “Messie-Syndrom” (medizinischer Fachausdruck: “Pathologisches Horten”) bezeichneten psychischen Krankheit zu sein.

Nun plant Schröter eine Forschungseinrichtung in den USA zu suchen, die dort die gleiche Umfrage macht, da das Messie-Syndrom in den USA noch verbreiteter ist als in Deutschland.

Ralf Loweg / glp m