
Mit Sprechchören, Redebeiträgen und einer Schweigeminute zogen rund 150 Menschen durch Ludwigsburg, um für feministische Anliegen zu demonstrieren. Die Teilnehmenden erinnerten an historische Frauenrechtlerinnen, protestierten gegen patriarchale Strukturen und setzten ein Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Ein musikalischer Abschluss verwandelte den Protest in eine kraftvolle gemeinsame Aktion.
Ludwigsburg – Rund 150 Menschen haben am Freitag, dem 8. März 2025, in Ludwigsburg für feministische Anliegen demonstriert. Unter dem Motto „Unsere Antwort auf Faschismus bleibt noch immer Feminismus“ zog die Demonstration durch die Innenstadt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Aktionsbündnis „Achter März Ludwigsburg“.
Demonstrationszug mit Redebeiträgen und Gedenken
Nach einer Auftaktkundgebung auf dem Akademiehof zogen die Teilnehmenden über den Platz der Kinderrechte, die Elly-Heuss-Knapp-Realschule, den Busbahnhof und den Synagogenplatz zurück zum Ausgangspunkt. Während des rund zweistündigen Marsches wurden mehrere Redebeiträge gehalten, die verschiedene gesellschaftliche Themen aufgriffen – darunter Geschlechtergerechtigkeit im Bildungssystem, feministische Perspektiven auf Klima- und Energiepolitik sowie die Bedrohung von Frauen- und Queerrechten.
Auf ihrer Route erinnerten die Organisatorinnen an historische Frauenrechtlerinnen wie Elly Heuss-Knapp, Clara Zetkin und Theresa Serber Malkiel, die für Gleichberechtigung kämpften. Die Demonstrierenden, viele davon junge Menschen, machten mit Sprechchören deutlich, dass sie sich gegen Sexismus, patriarchale Strukturen und Gewalt einsetzen.
Schweigeminute für Gewaltopfer und emotionaler Abschluss
Bei der Abschlusskundgebung entrollten neun Teilnehmerinnen Plakate mit Zahlen zu häuslicher Gewalt, sexuellen Übergriffen und Femiziden. Besonders im Fokus stand die Zahl von 360 Frauen und Mädchen, die 2023 in Deutschland getötet wurden. Die Demonstrierenden hielten eine Schweigeminute, die schließlich von einem lauten Wutschrei unterbrochen wurde – ein Ausdruck kollektiver Empörung.
Der emotionale Abschluss wurde durch einen Auftritt der Künstlerin Lucy Duffner ergänzt. Mit ihren Beats und Rap-Einlagen verwandelte sie die Demonstration in einen spontanen Mini-Rave, bei dem sich die Teilnehmenden tanzend solidarisierten.
Die Organisatorinnen zeigten sich zufrieden mit der Resonanz und riefen dazu auf, sich weiterhin in Ludwigsburg feministisch zu vernetzen.