Deponie-Suche des Landkreises vorerst auf Eis: Landrat Allgaier begründet Entscheidung

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LUDWIGSBURG. Die Suche nach einem neuen Deponiestandort um eine sachgerechte Ablagerung der im Landkreis entstehenden mineralischen Abfälle zu sichern und gleichzeitig weite Transportwege zu vermeiden, ist für den gesamten Landkreis von großer Bedeutung. In den vergangenen Monaten seien gemeinsam mit einem Ingenieurbüro eine umfassende Flächenanalyse des gesamten Landkreises durchgeführt worden. Vor dem Hintergrund teils emotionsbehafteten Diskussionen zu den potenziellen neuen möglichen Standorten in Hemmingen oder Großbottwar, hatte Landrat Dietmar Allgaier am 30.11.2022 entschieden, die Suche vorerst auszusetzen.

In einer heute veröffentlichten Erklärung begründet das Landratsamt die Maßnahme: “Es war die richtige Entscheidung, die Suche nach einem neuen Deponiestandort vorerst auszusetzen. In diesem Punkt herrscht große Einigkeit im Aufsichtsrat der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL). Doch sowohl der Landrat als auch die AVL-Spitze und die Aufsichtsräte machen deutlich: das bedeutet nicht, dass die Suche beendet wird.”

Der Druck in der Öffentlichkeit war groß. Doch das war nicht der Grund, weshalb Landrat Dietmar Allgaier vergangene Woche die Suche nach einem neuen Standort für eine Erddeponie im Landkreis Ludwigsburg vorerst auf Eis gelegt hat. Es ging vielmehr um eine politische und planerische Atempause für AVL und Aufsichtsräte, um in dieser Zeit die Parameter und den weiteren Verlauf der Standortsuche klar zu fokussieren, so das Landratsamt weiter. Dabei können auch Kritikpunkte, die im Laufe der Diskussion aufgekommen sind, vertieft besprochen werden. Für die Entscheidung des Landrats gab es viel Lob in der nichtöffentlichen Sitzung des AVL-Aufsichtsrats am Dienstagnachmittag – gleiches gilt für die transparente und sachliche Art und Weise, mit der die AVL-Spitze ihre Überlegungen in den beiden potenziellen Standortkommunen Hemmingen und Großbottwar dargelegt hat, heißt es in der Mitteilung weiter.

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Große Einigkeit herrschte im Gremium auch bei einem weiteren Punkt: Die Tatsache, dass die Standortsuche ausgesetzt ist, bedeutet nicht, dass sie beendet wird. Vielmehr stehen in den kommenden Wochen und Monaten vertiefende Gespräche mit den Fachbehörden – vor allem mit dem für die Genehmigung von Deponien zuständigen Regierungspräsidium Stuttgart und dem Verband Region Stuttgart (VRS), erklärt das Landratsamt weiter. Mit letzterem soll nun geklärt werden, wie die Region künftig mit ihrer abfallwirtschaftlichen Zuständigkeit für schwach belasteten Bauschutt und Erdaushub umgehen will. Bis Ende 2024 hat die AVL noch die Entsorgungszuständigkeit der Region übernommen. Wie es danach weitergeht, sei derzeit noch offen, machte Landrat Dietmar Allgaier in der Sitzung deutlich. So sei es durchaus denkbar, dass die Region selbst sich auf die Suche nach einem Standort begebe. „Die saubere und sichere Deponierung von mineralischen Abfällen ist und bleibt eine zentrale Aufgabe für uns alle“, betonte der Landrat.

red