Deutschland verlernt das Schwimmen

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Diese Bilanz ist ein echter Schlag ins Wasser. In Deutschland verlernen immer mehr Menschen das Schwimmen. Schuld daran ist die Corona-Krise mit all ihren Einschränkungen. Denn dadurch werden nach Einschätzung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) viele Menschen zu Nichtschwimmern. Das wiederum erhöhe natürlich das Risiko des Ertrinkens, warnt DLRG-Präsident Achim Haag.

Die Ausbilder der DLRG nahmen demnach im Corona-Jahr 2020 insgesamt 23.485 Schwimmprüfungen ab, 75 Prozent weniger als im Jahr 2019. Damals wurden 92.913 Personen zu Schwimmern ausgebildet.

Insgesamt 14.566 Seepferdchen-Abzeichen wurden 2020 vergeben. Auch dies waren etwa 70 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. “Der Zusammenhang mit der Pandemie liegt hier auf der Hand”, sagt Haag mit Blick auf die in der Corona-Krise geschlossenen Bäder. “Hier sprechen wir mittlerweile von mindestens einem, wenn nicht sogar schon zwei verlorenen Jahrgängen in der Schwimmausbildung.”

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Aber auch vor der Pandemie habe ein Viertel aller Grundschulen keinen Schwimmunterricht anbieten können, weil kein Bad zur Verfügung stehe, so Haag.

Insgesamt 24.747 Mal rückte die DLRG im Jahr 2020 zu Notfällen in Küsten- und Binnengewässern aus. Etwa 41.000 Retter wurden eingesetzt. Die häufigste Rettungsursachen sind Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Unkenntnis über die Gewässer, heißt es.

Ralf Loweg / glp