Die Alternativen zu WhatsApp

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Viele Nutzer von WhatsApp stehen den geänderten Nutzungsbedingungen und Datenschutzregeln extrem kritisch gegenüber. Bis zum 15. Mai gibt es noch eine “Gnadenfrist” – dann müssen sie zugestimmt haben. Wenn nicht, wird das Konto inaktiv, kündigt WhatsApp an.

“Das bedeutet: Anwender werden für einige Wochen noch Anrufe erhalten und über neue Nachrichten informiert”, so die Verbraucherzentrale NRW. Sie sollen aber nicht mehr in der Lage sein, empfangene Nachrichten zu lesen oder eigene zu verschicken. Nach 120 Tagen werden ihre Konten dann voraussichtlich komplett gelöscht.

Wer dem Messenger aus dem Facebook-Konzern schon vorher den Rücken kehren will, sollte nicht einfach nur die App löschen. Denn das Konto bleibt in diesem Fall trotzdem bestehen. Um den Dienst zu verlassen, tippen Anwender in den Einstellungen auf “Account” und dort auf “Meinen Account löschen”.

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Und welche Alternativen gibt es? Die Verbraucherchützer haben sich die Apps Facebook Messenger, Ginlo, Signal, Skype, Telegram, Threema, WhatsApp und Wire angesehen und zeigen die Unterschiede auf. Den kompletten Vergleich gibt es unter www.verbraucherzentrale.nrw.

Die eigene Handynummer ist bei vielen Apps Pflicht. Ausnahmen sind der Facebook Messenger, Skype, Threema und Wire. Kritisch zu bewerten ist es, wenn eine App zwingend auf das Adressbuch zugreifen will. Denn damit stellt man den Anbietern die Kontaktdaten von Verwandten, Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern zur Verfügung – meist ohne zu wissen, ob die überhaupt damit einverstanden sind. So ließen sich bei Telegram und WhatsApp keine neuen Chats eröffnen, wenn man nach der Installation den Zugriff auf die Kontakte verweigerte.

Übrigens: Es gibt auch anbieterunabhängige Messenger, die nicht als geschlossene Systeme betrieben werden. Sie funktionieren technisch in etwa so wie E-Mails: Anwender brauchen ein Konto auf einem Server (wie die E-Mail-Adresse). Die Anwendung zum empfangen und senden von Nachrichten können sie sich aussuchen (wie das E-Mail-Programm). Aber: die Messenger müssen mit den gleichen Protokollen arbeiten, zum Beispiel XMPP oder Matrix.

Rudolf Huber / glp