„Die Eröffnung der 21. Kürbisausstellung war ein Herzschlagfinale“

ANZEIGE

Von Patricia Leßnerkraus

Wie jedes Jahr öffnet das Blühende Barock seine Tore für die beliebte Kürbisausstellung. Diesmal dreht sich alles um Musik. Doch wegen Corona mussten die Verantwortlichen auch einige Änderungen vornehmen.

In diesen Früchten steckt ganz schön viel Musik. Und genau das ist auch das Thema der 21. Kürbisausstellung im Blühenden Barock, die an diesem Freitag eröffnet wurde. 14 wunderschöne Figuren, wie immer gestaltet vom künstlerischen Leiter Pit Ruge, decken das musikalische Spektrum von der Klassik bis zum Rock’n Roll auf kreative Weise ab. Ein besonderes Highlight dürfte neben der überlebensgroßen Büste des Komponisten Ludwig van Beethovens vor allem die legendäre Zunge des Logos der Rolling Stones sein. Ganze 2.000 Kürbisse sind in die 2m breite und 2,70m lange Zunge verarbeitet, die vor einer 3m auf 4m großen Rückwand aus Kürbissen steht.

ANZEIGE

Dass die Besucher des Blühenden Barocks in diesem Jahr tatsächlich in den Genuss der Ausstellung kommen, ist allein dem unglaublichen Arbeitseinsatz des Teams der Jucker Farm unter Aufbauleiterin Alisa Käfer zu verdanken. Das bestätigte auch BlüBa-Direktor Volker Kugel, denn er gestand: „Diese Ausstellung ist tatsächlich in der Umsetzung einer der spannendsten überhaupt, es war ein Herzschlagfinale.“ Erst letzte Woche wurden die Kürbisse in den Schlossgarten geliefert, da die Früchte in diesem Jahr nicht so gewachsen sind wie sonst und man sie voll ausreifen lassen wollte. „Unsere Saison beginnt immer ab März, aber es gab Probleme mit der Saatgutbeschaffung und der Lieferung, aber auch mit den notwendigen Saisonarbeitern. Schuld daran war die weltweite Verbreitung von Corona,“ erklärte Jens Eisenmann, Chef des gleichnamigen Obsthofs in Marbach-Rielingshausen, der wie jedes Jahr für die Aufzucht der vielen Ausstellungsstücke verantwortlich ist. Corona ist auch mit ein Grund dafür, dass die Macher der Ausstellung 2020 in der Artenvielfalt keinen neuen Rekord aufstellen werden. „Wir rechnen mit 350 bis 400 Sorten, das ist weit entfernt von einem neuen Rekord“, bestätigt Alisa Käfer.

„Wegen Corona wird es auch einige Änderungen geben“, erläuterte Volker Kugel. So sei die Ausstellung mit 7 Hektar weitläufiger als in den Vorjahren und dauere durch die Saisonverlängerung bis 6. Dezember insgesamt 101 Tage lang. Die 14 Figuren wurden mit ausreichend Distanz zueinander im unteren Schlossgarten platziert, so dass die Besucher ebenfalls genügend Platz haben werden, um die geforderten Abstände einzuhalten. An nicht zu verhindernden Engpässen gilt ebenso die Maskenpflicht wie an den Eingängen. „Da wir maximal 6.000 Besucher gleichzeitig im Park haben dürfen, haben wir alle Veranstaltungen abgesagt, bei denen mit hohem punktuellen Besucheraufkommen zu rechnen wäre“, bedauert Volker Kugel. Gestrichen wurden unter anderem die  „Größte Kürbissuppe, die Kürbisregatta und die Wiegemeisterschaften. „Letztere werden zwar stattfinden, aber eben ohne Publikum,“ versichert Kugel. „Wir werden die großen Kürbisse aber direkt nachdem dem Wiegen ins Blühende Barock fahren und dort einzeln mit großem Abstand zueinander später dem Publikum präsentieren.“

Als Ausgleich für die gestrichenen Veranstaltungen haben sich die Macher um BlüBa-Chef Volker Kugel und Stefan Hinner, Verantwortlicher des Veranstaltungsteams, dazu entschieden, das beliebte Riesenkürbisschnitzfestival wöchentlich durchzuführen. Und sie haben sich noch weitere Höhepunkte überlegt Als absolute Neuheit überraschen die „Leuchtenden Traumpfade“ alle BlüBa-Besucher. Sie beginnen am 31. Oktober und dauern bis zum Saisonende. Auf den 1,5 km langen leuchtenden Traumpfaden erleben die Besucher eine eindrucksvolle Inszenierung aus Illumination, Lichtinstallationen, Lasertunnel, Soundcollagen und Nebeleffekten. Der gesamte Schlosspark wird dadurch täglich ab Einbruch der Dunkelheit bis zur Schließung um 21.30 Uhr in eine ganz besondere Abendstimmung versetzt. Weitere Highlights werden jeweils ein Wochenende rund um den Öl- und den Flaschenkürbis sein, ebenso das Laternenbasteln aus Kürbissen, das Thanksgiving-Fest und eine kleine Weihnachtsausstellung. Zum krönenden Abschluss der Saison kommt schließlich der Nikolaus ins Blühende Barock. Danach schließen sich die Tore des Schlossparks und die Überlegungen für die nächste Saison.