Die Kauftricks im Supermarkt

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Alles genau durchdacht – mit einem Ziel: Bei der Warenplatzierung im Handel wird kaum etwas dem Zufall überlassen. Was wo und wie steht, hat System. Ziel ist immer der maximale Umsatz. Dabei verleiten vermeintliche Rabatt- und Sparangebote zu ungeplanten Spontankäufen. Die sind meist nicht nur teurer, sondern fördern Überfluss und Lebensmittelverschwendung. Die Verbraucher Initiative kennt die häufigsten Tricks.

– Es fängt mit dem Einkaufswagen an: sperrig und nach vorne abfallend suggeriert er ständig “da geht noch mehr rein!”

– Auch die Ladenarchitektur ist nicht zufällig gewählt. Oft finden sich Grundnahrungsmittel wie Eier und Milch weit hinten und verteilt, so dass man auf dem Weg dahin an möglichst vielen Regalen vorbeikommt – und spontan zugreift.

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– Lockangebote mit Aussagen wie “nur für kurze Zeit” oder “limitierte Auflage” erzeugen das Gefühl, sofort zugreifen zu müssen. Oft ist das vermeintlich “rare” Produkt aber gar nicht knapp oder dauerhaft lieferbar.

– Nimm drei, zahl zwei: Bei solchen Angeboten ist der Preis oft hoch genug angesetzt, um das “Gratis”-Produkt mit abzudecken. Am Ende bezahlt man oft mehr, als wenn man ein Alternativ-Produkt gekauft hätte.

– Häufig werden Preise in Raten angegeben, selbst wenn gar keine Ratenzahlung möglich ist, etwa mit Aussagen wie “nur 6,49 Euro/Monat”. Die Anschaffung soll dadurch günstiger erscheinen als sie ist, so die Verbraucher Initiative.

– Preisschilder in Signalfarben sollen Preisnachlasse suggerieren, obwohl es gar keinen Rabatt gibt. Günstige Ware befindet sich meist in den unteren Regalen (“Bückzone”). In der “Greifzone” steht das, was die höchste Marge verspricht.

– Gern stellen Händler je ein günstiges, mittelpreisiges und ein teures Produkt gemeinsam aus. Der scheinbare Vergleich soll in dem Fall zum Kauf des mittelpreisigen Artikels animieren, der die höchste Marge bringt.

Rudolf Huber / glp