Die Zecken sind wieder unterwegs

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Nach einem der kältesten April-Monate seit rund 40 Jahren können die Temperaturen eigentlich nur noch steigen. Damit sind aber auch vermehrt Zecken auf Gräsern, Sträuchern und im Unterholz unterwegs. Sie können gefährliche Krankheiten auf uns Menschen übertragen, darunter die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden 2020 bundesweit 704 FSME-Erkrankungen gemeldet, die höchste Zahl seit dem Start der Meldepflicht vor 20 Jahren. “Durch die Corona-Pandemie hat sich das Freizeitverhalten der Menschen geändert”, sagt Apotheker Sven Seißelberg von der KKH Kaufmännische Krankenkasse. “Sie gehen mehr raus in die Natur zum Wandern, Joggen und Radfahren, zum Picknicken und Grillen. Damit steigt das Risiko, an einer Frühsommer-Meningoenzephalitis zu erkranken.”

Diese Viruserkrankung wird durch Zeckenstiche übertragen und kann schlimmstenfalls zu einer Hirnhautentzündung führen, zu Schäden des Nervensystems und Lähmungen. Dem Risiko kann jeder mit einer Impfung vorbeugen, wie sie die Ständige Impfkommission (STIKO) für bestimmte FSME-Risikogebiete in Deutschland empfiehlt. Nämlich für Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, das südöstliche Thüringen, in Sachsen sowie wie in Teilen von Mittelhessen, das Saarland, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.

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Auffallend bei der Datenauswertung der KKH: die Impfmüdigkeit bei den 25- bis 44-Jährigen. Bei ihnen ging die Quote der FSME-Impfungen von 2009 auf 2019 um 17 Prozent zurück. Ganz anders die 65- bis 79-Jährigen: Von ihnen ließen sich im genannten Zeitraum 17 Prozent mehr impfen, was zeigt, dass Ältere das Risiko offenbar ernster nehmen.

Übrigens: Eine Gefahr geht von Zecken vor allem zwischen März und Oktober aus. Ab etwa acht Grad sind die Plagegeister aktiv.

Rudolf Huber / glp