E-Auto-Förderung gestoppt: Autohersteller springen ein

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Um die Finanzlöcher im Haushalt zu stopfen, hat die Ampelregierung beschlossen, die staatliche Förderung für E-Autos zu streichen. Wer bis zum 17. Dezember 2023 noch keinen Antrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gestellt hatte, geht leer aus. Bereits bestehende Anträge sollen weiter bedient werden.

Eigentlich sollte die E-Autoförderung mit reduzierten Fördersummen auch im nächsten Jahr weiter laufen. Käufer von E-Autos hätten für maximal 45.000 Euro teure Fahrzeuge mit einer Prämie von 4.500 Euro rechnen können. Nun gibt es ab sofort gar nichts mehr.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat das plötzliche Aus der Elektroautoförderung in Deutschland scharf kritisiert. Den Umweltbonus früher auslaufen zu lassen, sei eine Fehlentscheidung, führe zur Verunsicherung und gefährde das Ziel, bis 2030 rund 15 Millionen Elektroautos in den Markt zu bringen,
sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

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Der ADAC befürchtet Rückschritte für den Hochlauf der Elektromobilität. Das Auslaufen der Förderung komme zu früh, denn aktuell seien E-Fahrzeuge in Deutschland noch zu teuer. Wer beim Kauf mit dem Umweltbonus kalkuliert habe und ein Auto bestellt habe, es aber vor dem 17.Dezember nicht zulassen konnte, für den sei die Entscheidung der Regierung besonders bitter.

Die Verbraucherzentralen unterstützen grundsätzlich das Ende der Kaufprämien für Elektroautos und unterstreichen die anfängliche Bedeutung der Prämien zur Förderung der Elektromobilität. Langfristig dürfe die Förderung jedoch nicht auf Kosten der Steuerzahler erfolgen. Wichtig sei, dass alle, die bereits ein E-Fahrzeug in Erwartung der Förderung bestellt haben, die Prämie auch erhalten. Hierfür sollte das Kaufdatum als entscheidendes Kriterium gelten.

Der Auto Club Europa (ACE) fordert mindestens eine Übergangsfrist für bereits bestellte Fahrzeuge. Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE: “Die Elektromobilität in Deutschland müsste dagegen dringend Fahrt aufnehmen, statt zu stagnieren. Jetzt das Tempo mit dem Förder-Stopp zu drosseln, ist der absolut falsche Weg”. Man erwarte, dass die Zulassungszahlen wieder deutlich sinken würden, ehe der Wettbewerb zwischen den Herstellern zu eigenständigen Rabatten führe.

Mehrere Autohersteller haben angekündigt, die entfallende staatliche Kaufprämie selbst zu zahlen. So will Stellantis, zu dem unter anderem die Marken Opel, Peugeot, Fiat und Jeep gehören, Privatkunden bis zum Jahresende den vollen Umweltbonus für E-Autos gewähren. Auch Mercedes-Benz, Nissan, Smart, Subaru, Toyota und VW wollen ihre Kunden nicht im Regen stehen lassen und die wegfallende Kaufprämie befristet selbst zahlen.

mid/asg