Erfolgsbilanz der vhs Ludwigsburg: 35.000 Menschen haben seit 2005 Deutsch gelernt

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Ludwigsburg – Seit 18 Jahren führt die Volkshochschule Ludwigsburg (vhs) Integrationskurse für Menschen mit Migrationshintergrund durch. Im vergangenen Jahr startete erstmals ein Jugendintegrationskurs, der überwiegend mit jungen Menschen aus der Ukraine besetzt ist. Insgesamt 52 Teilnehmende der Integrationskurse, darunter 14 Teilnehmende des Jugendintegrationskurses, haben jetzt den „Deutsch-Test für Zuwanderer” erfolgreich absolviert und ihre Zertifikate erhalten.

Die Zertifikatsübergabe fand im Kleinen Saal des Kulturzentrums statt. Für Jugendliche und junge Erwachsene aus der Ukraine hatte die vhs ein spezielles, den Bedürfnissen der Geflüchteten angepasstes Kurskonzept realisiert. Sie haben in dem integrativen Deutschkurs all das gelernt, was sie benötigen, um im alltäglichen Leben kommunizieren zu können. Spezielle Module bereiteten sie weiterführend auf Ausbildung und Beruf vor. Während des Kurses, der zehn Monate dauerte, wurde auch ein berufsspezifisches Praktikum absolviert.

Daniel Wittmann, der Leiter des städtischen Fachbereichs Bildung und Familie, betonte: „Die Volkshochschule Ludwigsburg ist nicht nur ein Ort öffentlicher Aufgaben, sondern eine Art Laboratorium, in dem passgenaue Angebote entwickelt und weiterentwickelt werden.“ Die vhs fördere gesellschaftliche Teilhabe und den Zugang zum Arbeitsmarkt.

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Täglich lernen etwa 300 Personen aus aller Welt in der Volkshochschule Ludwigsburg Deutsch. Die Volkshochschule feiert seit der Etablierung der Integrationskurse im Jahr 2005 ihren 300. Kurs, seither lernten rund 35.000 Menschen Deutsch in diesen Kursen. Etwa zwei Drittel bestehen die B1-Prüfung und verfügen somit über Alltagssprachkenntnisse. Für das Fest zur Zertifikatsübergabe hatten die Absolvent*innen ein Programm vorbereitet. Sie erzählten in Geschichten, Gedichten und Liedern, wie schwer es am Anfang war, sich auf eine neue Sprache einzulassen.

Vadym Stefaniv aus der Ukraine berichtete: „Vor einem Jahr sind wir in ein fremdes Land gekommen und konnten uns noch nicht vorstellen, was uns hier erwartet. Aber wir hatten Glück im Unglück. Die Deutschen können die Menschen in Not sehr gut unterstützen. Wir haben hier nicht nur ein Dach über dem Kopf bekommen, sondern Rundumschutz und eine umfassende Betreuung in allen Lebensbereichen.“ Ergänzend fügte er hinzu: „Am Anfang konnten wir die Deutschen sehr schlecht verstehen, da das wichtigste Kommunikationsmittel – die deutsche Sprache – für uns noch fremd war. Aber Dank der Bemühungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, der Volkshochschule, der Kreissparkasse und unserer Kursleiterin ist uns die erst fremde deutsche Sprache nähergekommen und verständlicher geworden.“

Der Regionalkoordinator des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Jürgen Suritsch, zeigte sich von der Darbietung sichtlich gerührt und bemerkte, dass „Feste dieser Art viel öfter stattfinden sollten“. Martina Wörner, Leiterin der Volkshochschule, fragte die Teilnehmenden, wie es nun für sie weiterginge. Ohne Zögern antworteten zahlreiche Absolvent*innen: „Mit B2!“ Seit 2017 hat das Bundesamt für Migration und Geflüchtete sogenannte Berufssprachkurse ins Programm aufgenommen. Sie schließen mit höherem Niveau ab, nämlich B2 und C1, und sind die Grundlage, um anschließend in Deutschland zu arbeiten. Die vhs führt diese Kurse regelmäßig durch. Mit einem gemeinsamen Lied endete der offizielle Teil der Veranstaltung und sie ging in einen geselligen Austausch über.

red