
Fünf Monate nach dem Schussattentat auf einen 23-Jährigen in Tamm hat die Polizei zwei Tatverdächtige in den Niederlanden festgenommen. Der Fahndungserfolg gelang durch die enge Zusammenarbeit von Polizei, Staatsanwaltschaft, Europol und weiteren Sicherheitsbehörden.
Tamm/Ludwigsburg – Fast fünf Monate nach dem versuchten Tötungsdelikt in Tamm ist den Ermittlern des Polizeipräsidiums Ludwigsburg ein bedeutender Fahndungserfolg gelungen: Zwei Männer mit niederländischer Staatsangehörigkeit wurden am 1. Oktober in den Niederlanden festgenommen. Sie stehen im dringenden Verdacht, am 12. Mai 2025 einen 23-jährigen Mann in der Silcherstraße durch Schüsse lebensgefährlich verletzt zu haben. Das teilte die Staatsanwaltschaft Heilbronn und das Polizeipräsidium Ludwigsburg am Montag mit.
Erfolg durch internationale Zusammenarbeit
Was die Ermittlungsarbeit in diesem Fall besonders macht: Der Zugriff gelang nicht allein durch lokale Behörden, sondern im Zusammenspiel mit einem internationalen Netzwerk. An den Ermittlungen beteiligt waren – neben der Kriminalpolizei Ludwigsburg und der Staatsanwaltschaft Heilbronn – auch das Bundeskriminalamt (BKA), das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, Europol sowie niederländische Sicherheitsbehörden.
In Limburg und Utrecht wurden die Wohnungen der beiden Tatverdächtigen (26 und 27 Jahre alt) durchsucht. Die Polizei beschlagnahmte dabei umfangreiche Beweismittel, die nun ausgewertet werden müssen. Beide Männer sitzen mittlerweile in Haft – gegen sie lagen europäische Haftbefehle wegen versuchten Mordes vor, die das Amtsgericht Heilbronn erlassen hatte.
Thomas Wild: „Ein deutliches Signal an alle Straftäter“
Polizeipräsident Thomas Wild würdigte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit: „Die Ermittlerinnen und Ermittler der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg haben auch in diesem Fall einen langen Atem bewiesen und akribische Ermittlungsarbeit geleistet, um die Tatverdächtigen zu identifizieren. Durch das professionelle Zusammenwirken zwischen unserer Kriminalpolizei, den niederländischen Kolleginnen und Kollegen, unterstützt durch das Expertenwissen von Europol und vom BKA, ist es schließlich gelungen, die beiden Verdächtigen dingfest zu machen.“
Wild betonte die Bedeutung des Falls für die internationale Strafverfolgung: „Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass die Sicherheitsbehörden auch auf internationaler Ebene eng vernetzt sind. Das ist ein deutliches Signal an alle Straftäter, dass die Bekämpfung von Kriminalität nicht durch Ländergrenzen beschränkt wird.“
Opfer aus dem Krankenhaus entlassen
Der 23-Jährige, der bei dem Angriff im Mai schwer verletzt wurde, konnte inzwischen das Krankenhaus verlassen. Zum Tatmotiv oder weiteren Hintergründen äußerten sich die Behörden bislang nicht. Die Ermittlungen dauern an.
red


