Experten schlagen Alarm: Heuschnupfen immer häufiger

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Juckende, tränende Augen und dazu noch heftige Niesattacken: Für die Betroffenen ist Heuschnupfen eine schlimme Plage. Und diese Alleregie ist weiter auf dem Vormarsch. Bereits heute haben rund 15 Prozent der Menschen in Deutschland mit Heuschnupfen zu kämpfen.

Und deshalb schlagen Experten jetzt Alarm: Nach aktueller Einschätzung könnte im Jahr 2050 sogar jeder Zweite mindestens gegen eine Pollen-Art sensibilisiert sein.

Einen wichtigen Grund für die steigende Häufigkeit von Heuschnupfen sehen Forscher des Zentrums für Allergie und Umwelt (ZAUM) der Technischen Universität in München im Klimawandel: Die weltweit steigenden Temperaturen verlängern die Pollensaison vieler Pflanzen deutlich.

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Der höhere Kohlenstoffdioxid (CO2)-Gehalt in der Luft regt die Pflanzen außerdem dazu an, noch mehr Pollen als bisher freizusetzen. Darüber hinaus erleichtern die wärmeren Temperaturen “fremden” Pflanzen, sich in Deutschland auszubreiten.

Das gilt zum Beispiel für das aus den USA stammende Traubenkraut (Ambrosia): Es setzt Mitte August bis Mitte September hochallergene Pollen frei, die in den USA Hauptauslöser für Allergien wie Heuschnupfen sind.

Eine Luftverschmutzung durch Feinstaub oder die Ozonbelastung führt darüber hinaus dazu, dass die Polleneiweiße noch heftigere Reaktionen auslösen. Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz gehen deshalb nun sogar davon aus, dass beispielsweise Birkenpollen durch eine chemische Reaktion mit Ozon um das Zwei- bis Dreifache aggressiver wirken.

Ralf Loweg / glp