Der Landkreis Ludwigsburg verzeichnet im Haushaltsjahr 2024 ein Rekorddefizit von 59,4 Millionen Euro – verursacht durch steigende Sozialausgaben und höhere Klinikverluste. Auch 2025 droht ein dickes Minus Der bereits eingeleitete Sparkurs gilt als alternativlos.
Ludwigsburg – Die finanzielle Situation des Landkreises Ludwigsburg bleibt weiter angespannt. Wie Finanzdezernentin Bettina Beck am Montag (29. September) im Verwaltungsausschuss berichtete, hat sich die Haushaltslage 2024 zwar nur leicht verschlechtert – das Defizit im Ergebnishaushalt liegt mit 59,4 Millionen Euro aber auf Rekordniveau.
Gegenüber dem Vorjahr fällt das Minus um rund 800.000 Euro höher aus. Auch im laufenden Jahr 2025 rechnet die Kreisverwaltung nicht mit einer Entspannung: Die bisher prognostizierte Unterdeckung von 44 Millionen Euro wird nach aktuellen Schätzungen auf 51,5 Millionen Euro ansteigen.
Höhere Verluste bei Kliniken, steigende Sozialausgaben
Als Hauptursachen nennt die Kreisverwaltung unter anderem den wachsenden finanziellen Druck im Sozialbereich und einen höheren Verlustausgleich für die RKH-Kliniken. Zwar fließen zusätzliche Mittel von Bund und Land, diese decken die steigenden Ausgaben jedoch nur teilweise ab.
Im Finanzhaushalt – also bei den realen Zahlungsflüssen – zeichnen sich ebenfalls Mehrbelastungen ab. Für Investitionen wird mit einem um rund 5,1 Millionen Euro höheren Mittelabfluss gerechnet als ursprünglich geplant.
Konsolidierung soll Entlastung bringen
Bereits im ersten Halbjahr 2025 hatte der Landkreis einen umfassenden Haushaltskonsolidierungsprozess gestartet. Ziel ist es, das strukturelle Defizit zu reduzieren und die finanzielle Handlungsfähigkeit zu sichern. Insgesamt wurden 43 Millionen Euro eingespart. Zusätzlich wurden einmalig 22 Millionen Euro aus ursprünglich für die Kliniken vorgesehenen Mitteln umgewidmet. Diese Maßnahmen sollen im kommenden Jahr zu einer spürbaren Entlastung führen.
red