Geflüchtete Ukrainer ziehen verstärkt in mittelgroße Städte: Baden-Baden am gefragtesten

Relativ zur Bevölkerung gesehen ziehen viele Geflüchtete aus der Ukraine in mittelgroße Städte. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Empirica Regio, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben) berichten. Bis Ende des aktuellen Jahres rechnen die Wohnungsmarktforscher darin mit rund 600.000 zusätzlichen Haushalten, die eine Wohnung nachfragen werden.

In Relation zur Bevölkerung gesehen sind es dabei nicht die Metropolen, die den höchsten Zuzug zu verzeichnen haben – stattdessen sind mittelgroße Städte gefragt. So sei es in Baden-Baden, Hof, Schwerin, Gera, Chemnitz, Bremerhaven und Halle (Saale) im vergangenen Jahr zu Wachstumsraten von 2,6 bis 3,3 Prozent gekommen. Mit Blick auf das laufende Jahr rechnet Empirica Regio damit, dass Baden-Baden im Vergleich zum Jahresende 2021 um 4,6 Prozent gewachsen sein wird.

Der Anteil der Ukrainer dürfte in dem Kurort demnach auf 4,4 Prozent ansteigen. Im Gegensatz zu den Metropolen und Großstädten, die bei den absoluten Zahlen nach wie vor die gefragtesten Städte sind (Berlin gefolgt von Hamburg und der Region und Stadt Hannover), würden die Geflüchteten in vielen mittelgroßen Städten auf verhältnismäßig entspannte Wohnungsmärkte treffen. So habe in Chemnitz der Leerstand im Jahr 2021 9,0 Prozent betragen.

Auch Schwerin (8,3 Prozent), Gera (7,7 Prozent) und Halle (7,5 Prozent) hatten vergleichsweise hohe Leerstandsquoten. Allerdings: In Baden-Baden etwa fiel der Leerstand schon 2021 mit nur 1,3 Prozent gering aus. „In Baden-Baden gibt es bereits eine große Gruppe von Menschen mit russischer und auch ukrainischer Staatsangehörigkeit. Insofern lässt sich die Annahme treffen, dass Netzwerkeffekte eine große Rolle spielen“, sagte Empirica Regio-Geschäftsführer Jan Grade den Funke-Zeitungen. Er rechnet damit, dass in den kommenden Monaten die Zahlen der Geflüchteten aus der Ukraine wieder auf bis zu 80.000 Menschen pro Monat ansteigen werden. Grund sei die gezielte Zerstörung der Energieinfrastruktur sowie der Winter in der Ukraine.

red

Umfrage zeigt: Nur 8 Prozent der Deutschen wünschen sich einen König als Staatsoberhaupt

Die Haltung der Deutschen zur parlamentarischen Monarchie hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Nur acht Prozent der Bürger fänden es laut einer Forsa-Umfrage für den „Stern“ gut, wenn es in Deutschland statt des Bundespräsidenten einen König als repräsentatives Staatsoberhaupt gäbe. Das ist fast der gleiche Wert wie 2015 – damals waren es neun Prozent.

Die große Mehrheit von 89 Prozent der Bundesbürger – quer durch alle Bevölkerungs- und Wählergruppen – fände es hingegen nicht gut, wenn es in Deutschland eine parlamentarische Monarchie gäbe. Eine etwas größere Sympathie für einen König oder eine Königin äußern tendenziell Befragte, die sich selbst im rechten politischen Spektrum verorten (15 Prozent) sowie die Anhänger der AfD (14 Prozent). Bei den Grünen-Wählern dagegen wünschen sich die allerwenigsten die Monarchie zurück – gerade mal drei Prozent.

Die Daten wurden am 16. und 17. März erhoben. Datenbasis: 1005 Befragte.

red