
Ludwigsburg. Die Zahl der Gewaltdelikte gegen Frauen ist in Ludwigsburg stark gestiegen. Nach Angaben der Stadt wuchs die Zahl der weiblichen Opfer von Partnerschaftsgewalt zwischen 2023 und 2024 um 32,8 Prozent, bei innerfamiliärer Gewalt um 32,6 Prozent. Die Stadt reagiert mit einem bundesweit einzigartigen Vorhaben: 2026 soll in Ludwigsburg der erste Gleichstellungs- und Sicherheitsgipfel pro femina stattfinden.
Stadt setzt auf wissenschaftlichen Kongress
Vom 24. bis 26. November 2026 soll das Forum Ludwigsburg zum Treffpunkt für Fachleute aus Medizin und Recht werden. Ziel sei es, Wissen zu bündeln und Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt gezielt weiterzuentwickeln.
Oberbürgermeister Matthias Knecht betont:
„Ludwigsburg positioniert sich: Gewalt gegen Mädchen und Frauen muss ursächlich bekämpft werden, um auch die Folgekosten durch Arbeitsausfälle, Belastung der Sozialsysteme oder Schutzplatzbedarfe einzudämmen. Der Gipfel ist daher eine wertvolle Ergänzung zu unserem städtischen Maßnahmenkatalog.“
Gleichstellungsbeauftragte Kristina Wolff ergänzt:
„Wissen ist Macht. Wir unterstützen die Expertinnen und Experten im Fachaustausch, um das Übel der gezielt gegen Mädchen und Frauen verübten Gewaltexzesse an der Wurzel zu bekämpfen.“
Für die Finanzierung wurden Förderanträge bei Bund und Land gestellt. Erste positive Signale, auch aus dem Bundeskanzleramt, liegen nach Angaben der Stadt bereits vor.
Gericke: „Partnerschaftsgewalt bleibt eine bedrückende Realität“
Parallel hat die grüne Landtagsabgeordnete Silke Gericke auf alarmierende Zahlen hingewiesen: Über 97 Prozent der weiblichen Opfer von Partnerschaftsgewalt in Ludwigsburg waren 2023 männlichen Tätern ausgesetzt. „Partnerschaftsgewalt ist nach wie vor überwiegend Gewalt von Männern gegen Frauen. Das ist eine bedrückende Realität, die wir nicht aus dem Blick verlieren dürfen – auch nicht bei uns in Ludwigsburg.“, sagte Gericke.
“Die Statistik belegt zugleich deutlich, weshalb die Investitionen des Landes in eine Erweiterung der Frauenhaus- Plätze in Ludwigsburg so dringend notwendig sind“, erklärt Gericke.
Gemeinsames Ziel – unterschiedliche Ansätze
Während die Stadt Ludwigsburg mit dem geplanten Sicherheitsgipfel ein bundesweit sichtbares Signal setzen will, verweist Gericke auf die unmittelbare Notwendigkeit zusätzlicher Schutzplätze und Präventionsarbeit. Beide Initiativen verfolgen ein gemeinsames Ziel: die wirksamere Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen – vor Ort in Ludwigsburg und darüber hinaus.
red


