
Mädchen in die Technik, Jungen in die Kita? In Ludwigsburg kein Problem: Beim diesjährigen Girls’ und Boys’ Day erleben 65 Schülerinnen und Schüler hautnah, wie vielfältig und geschlechterunabhängig Berufe in der Stadtverwaltung sein können. Bürgermeisterin Andrea Schwarz und weitere weibliche Führungskräfte geben Einblick in ihren Berufsalltag – und machen Mut für den eigenen Weg.
Ludwigsburg – Seit langem hat sich der Girls’ Day und Boys’ Day bundesweit als wirksames Instrument etabliert, das jungen Schülerinnen und Schülern abseits von überholten Rollenmodellen einen eigenen beruflichen Eindruck ermöglicht. Ziel des Aktionstages am Donnerstag, 3. April, ist eine möglichst paritätische Besetzung von offenen Ausbildungsstellen und Studienplätzen sowie die Auflösung vom Klischee der klassischen Frauen- oder Männerberufe. In diesem Jahr beteiligt sich die Stadtverwaltung Ludwigsburg mit insgesamt 14 Angeboten und 65 Plätzen am Girls’ Day und Boys’ Day – so groß war das Angebot noch nie. Ab 9 Uhr schnuppern die jungen Menschen in zahlreiche Fachbereiche und Berufe in der Stadtverwaltung.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hatten Mädchen und Jungen über eine Online-Plattform ermutigt, die Palette an möglichen Ausbildungsberufen einen Tag lang auszuprobieren, frei von überholten, geschlechtsbedingten Rollenzuschreibungen. Im Strauß der vielen Möglichkeiten kann in der Stadtverwaltung der Beruf des Erziehers ebenso hautnah erlebt werden, wie das Berufsbild der Feuerwehrfrau oder das der KFZ-Mechatronikerin.
Acht städtische Kindertagesstätten beteiligen sich
Die Stadt Ludwigsburg bietet jungen Schülern unter anderem in acht städtischen Kindertagessstätten und Schulen einen Einblick in den Alltag der Erziehenden an. Ludwigsburg befürwortet eine möglichst paritätische Verteilung der Geschlechter innerhalb der städtischen Berufsbilder. Das spiegelt sich auch in der engagierten Beteiligung der Stadtentwässerung (SEL) in der Kläranlage Hoheneck wider, der städtischen Fachbereiche Feuerwehr und Technische Dienste (Schreinerei, Kfz-Werkstatt, Straßenwärter) sowie der Stabsstelle Gleichstellung.
Unter dem diesjährigen Motto „Frauen an der Spitze der Stadtverwaltung“ berichtet die Ludwigsburger Baubürgermeisterin Andrea Schwarz jungen Mädchen vom Alltag als Chefin im Baubereich. Sie spricht über ihren Weg an die Dezernatsspitze, den Herausforderungen, aber auch von den täglichen Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, die sich bei der Stadtverwaltung Ludwigsburg bieten.
Weibliche Führungskräfte geben Einblick in ihr Berufsleben
Versierte Fachkräfte sind immer gefragt, so sieht es auch Bürgermeisterin Schwarz: „Um eine reale Gleichstellung von Mann und Frau zu erreichen, brauchen wir auch mehr weibliche Führungskräfte in Spitzenpositionen. Obwohl im öffentlichen Dienst und auch im Rathaus Ludwigsburg mittlerweile mehr Frauen als Männer arbeiten, ist ihr Anteil bei den Führungskräften unterdurchschnittlich. Ich möchte den weiblichen Führungskräften von morgen Mut machen, ihren Weg zu gehen.“ Das Programm zum Girls‘ Day 2025 im Rathaus der Stadt hält einen breit gefächerten Mix aus Fragerunde, Speed-Dating und „Selfie-Time“ mit der Bürgermeisterin bereit.
Auch Ulrike Schmidtgen, Fachbereichsleiterin Tiefbau und Grünflächen sowie Betriebsleiterin der Stadtentwässerung Ludwigsburg (SEL) und Ausbildungsleiterin Pia Schmid-Leißler werden als Führungskräfte der Stadtverwaltung einen Einblick in ihr Berufsleben als weibliche Vorgesetzte geben.
Die Schülerinnen dürfen Gespräche zur Planung des Berufswegs erwarten, gebündelte Informationen zu Entwicklungsmöglichkeiten bei der Stadt und eine spielerische Aufklärung zum Thema Gleichstellung von Mann und Frau im Jahr 2025. Die Gleichstellungbeauftragte der Stadt Ludwigsburg, Dr. Kristina Wolff, sieht den Wert der Veranstaltung vor allem darin, „Mädchen und junge Frauen auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten und erfüllenden Berufsziel bestmöglich zu unterstützen.“
red