HB Ludwigsburg verliert mit der Schlusssirene: Siebenmeter kostet ersten Punkt

LUDWIGSBURG – Es war der nächste harte Nackenschlag in einer ohnehin schwierigen Saison: Die Handballer des HB Ludwigsburg haben am Samstagabend in eigener Halle den ersten Punkt in der Verbandsliga denkbar knapp verpasst. Gegen den favorisierten SV Fellbach stand es Sekunden vor Schluss 32:32 – doch ein umstrittener Siebenmeter besiegelte die unglückliche 32:33-Niederlage.

Dabei hatte der HB über weite Strecken überzeugt. Angeführt von einem bärenstarken Alexander Nicolai – mit acht Treffern erfolgreichster Werfer – und Kapitän Jonas Krautt hielt die Mannschaft nicht nur mit, sondern setzte über weite Phasen Akzente. Zur Pause lag das Team mit 20:16 in Front – nach einer engagierten ersten Hälfte, in der selbst doppelte Unterzahlphase und drei frühe Zeitstrafen die Mannschaft nicht aus dem Konzept brachten.

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Vor allem die erste Halbzeit ließ Hoffnung aufkeimen: Mit Tempo, kreativen Spielzügen und der nötigen Kaltschnäuzigkeit vom Siebenmeterpunkt setzte der HB dem Drittplatzierten aus Fellbach zu. Der A-Jugendliche Mika Beck erzielte kurz vor der Halbzeit das 20:16 – die Halle stand Kopf.

Doch nach dem Seitenwechsel kippte das Spiel. Zwar hielt Ludwigsburg zunächst noch eine Fünf-Tore-Führung, doch ab der 45. Minute übernahm Fellbach nach einer Auszeit mehr und mehr das Kommando. Drei schnelle Gegentreffer, erneut Zeitstrafen für den HB und zunehmend wankende Strukturen brachten den Favoriten zurück. In der 50. Minute lag Fellbach plötzlich vorne – 28:27.

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Trotzdem kämpfte sich der HB wieder heran – es war ein Spiel auf Messers Schneide. Als es in der 59. Minute 32:32 stand, schien der erste Punktgewinn der Saison in greifbarer Nähe. Doch dann folgte der finale Tiefschlag: Siebenmeter für Fellbach in letzter Sekunde. Torhüter Michael Bognar ahnte zwar die Ecke – doch der Wurf war zu präzise. Endstand: 32:33.

Analyse: Hoffnung, aber auch Frust

Die erneute Niederlage ist doppelt bitter: Einerseits hat sich der HB Ludwigsburg gegen ein Topteam der Liga stark präsentiert, andererseits lässt die Schlussphase erneut die Frage offen, ob die junge Mannschaft in engen Momenten die nötige Reife besitzt, um Spiele nach Hause zu bringen. Auch die vielen Zeitstrafen – insgesamt fünf – spielten eine entscheidende Rolle im Spielverlauf.

Der HB bleibt damit weiterhin punktlos in der Verbandsliga. Doch es gibt auch Positives: Die Mannschaft zeigt Entwicklung, findet offensiv immer besser zusammen – und wenn die Balance zwischen Emotion und Disziplin gelingt, scheint der erste Punkt nur noch eine Frage der Zeit.

red