Immobilien-Preise im Raum Ludwigsburg bleiben auf hohem Niveau – Grundstücke etwas billiger

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Von Uwe Roth

Besitzer von Grundstück und Immobilien blicken zufrieden auf die aktualisierte Karte mit den Bodenrichtwerten der Städte Ludwigsburg, Freiberg und Remseck. Es sind zahlreiche grüne Bereiche eingezeichnet, in der der Wert höher als 500 Euro ist. In guten Lagen erreicht der Wert die 900 Euro-Marke. Laut dem Infoportal grundstueckspreise.info gehören sie zu den teuersten Ecken in Baden-Württemberg. Mit 862 Euro ist St. Leon-Rot im Rhein-Neckar-Kreis laut dem Bewertungsportal der teuerste Ort, Jagsthausen im Landkreis Heilbronn mit 42 Euro der günstigste im Land. Für Immobiliensuchende ist der jüngste Bericht des Gutachterausschuss ernüchternd. Er hat dafür alle in Ludwigsburg abgeschlossenen Kaufverträge aus dem Jahr 2020 erfasst, analysiert und ausgewertet. Fazit: Das Finden einer neuen Bleibe bleibt schwierig. Angebote sind rar, die Preise folglich hoch.

Im vergangenen Jahr haben rund 1500 Immobilien den Eigentümer in den drei Städten insgesamt gewechselt, davon rund 840 Eigentumswohnungen. Im Bereich der Hausgrundstücke in Ludwigsburg beobachtet der Gutachterausschuss auf breiter Front eine Stagnation des Preisanstiegs. Im Durchschnitt fallen die Bodenpreise von 2019 auf 2020 sogar um acht Prozent. Das Bild relativiert sich allerdings, wenn man den Fünf-Jahres-Schnitt betrachtet. In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Durchschnittspreise für Grund und Boden um 23 Prozent.

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Für ein freistehendes Einfamilienhaus, Baujahr etwa 1985, bezahlte man 2020 in Ludwigsburg im Schnitt rund 900.000 Euro, in Remseck am Neckar 950.000 Euro und in Freiberg am Neckar 820.000 Euro. Bei den Eigentumswohnungen in Ludwigsburg stiegen die Preise um durchschnittlich 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Steigerungskurve ist damit zwar flacher, aber von einem Stopp könne keine Rede sein, so die Gutachter. Eine Neubauwohnung kostete 2020 in Ludwigsburg im Durchschnitt 6145 Euro je Quadratmeter. In Remseck am Neckar waren es 5090 Euro, in Freiberg am Neckar 5440 Euro.

Eine Bestandswohnung kostete 2020 in Ludwigsburg im Durchschnitt 3670 Euro für einen Quadratmeter. In Remseck am Neckar waren es 3990 Euro, in Freiberg am Neckar 3790 Euro.

Die Anzahl der verkauften Bestandswohnungen hat sich in den einzelnen Jahren kaum verändert. Der Großteil der verkauften Bestandswohnungen liegt in dem Bereich von 41 bis 75 Quadratmeter Wohnfläche, also in dem Bereich der 2 bis 3 Zimmer-Wohnung. Bei den Neubauwohnungen machen eher die größeren Wohnungen (über 90 Quadratmeter Wohnfläche) den Hauptbestandteil der verkauften Neubauwohnungen aus. Der Markt für Gewerbegrundstücke ist weitgehend unverändert. Hier liegen die Durchschnittspreise von 2020 in Ludwigsburg bei 200 Euro je Quadratmeter, in Remseck am Neckar bei 240 Euro und in Freiberg am Neckar bei 160 Euro.

Bei Gebieten mit Mischnutzung (Gewerbe und Wohnen) beobachtet der Gutachterausschuss vermehrt einen Trend zur Umwidmung von gewerblichen Flächen in Wohnnutzung. Dies prägt auch die Bodenpreise. Hier verzeichnet der Gutachterausschuss stetig steigende Preise. Derzeit liegen sie im Schnitt in Ludwigsburg bei 615 Euro pro Quadratmeter, in Remseck am Neckar bei 545 Euro und in Freiberg am Neckar bei 590 Euro.

Auch der Markt für landwirtschaftliche Grundstücke ist laut Gutachterausschuss weitestgehend unverändert. Allerdings verzeichnet der Gutachterausschuss eine vermehrte Nachfrage nach Freizeitgrundstücken. Dies wirkt sich so aus, dass Grundstücke mit ursprünglich landwirtschaftlicher Nutzung (z.B. Baumwiese oder Weinberg) zu Preisen für Freizeitgrundstücke verkauft und wahrscheinlich dann auch so genutzt werden. Dies könnte ein Effekt des Lockdowns sein, der in ganz Deutschland zu erkennen ist.

Der Grundstücksmarktbericht steht auf www.ludwigsburg.de/gutachterausschuss zur kostenlosen Einsicht zur Verfügung. Eine Druckversion kann gegen eine Gebühr von 25,00 Euro beim Bürgerbüro Bauen, Team Service, erworben werden. Bei Versand kommt eine Versandkostenpauschale von 5,00 Euro hinzu. Schriftliche Anforderungen bitte per E-Mail an gutachterausschuss@ludwigsburg.de

Auch online können die jeweils derzeit gültigen Bodenrichtwerte im interaktiven „Stadtplan/Infokarte“ über den Link https://bodenrichtwerte.ludwigsburg.de oder telefonisch unter 07141 910-2255 kostenlos abgerufen werden. Auf der interaktiven Karte kann man auch über Straßennamen oder Flurstücknummern gezielt nach einzelnen Grundstücken suchen. (26.08.2021)

Der Bodenrichtwert ist ein Durchschnittswert für Grundstücke in einer bestimmten Richtwertzone. Er bietet einen Anhaltspunkt für die Einschätzung des Wertes eines Grundstücks. Er basiert auf regionalen Kaufpreisen und ist ein Durchschnittswert der Liegenschaftspreise einer Gemeinde, eines Gebiets oder eines Stadtteils.